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Pro Jahr lassen sich in Deutschland durchschnittlich 100.000 Menschen die Augen lasern. Ziel ist es, Fehlsichtigkeiten wie Weit-, Kurz- und Starsichtigkeit zu beheben. In der Regel ist dies eine relativ schmerzfreie Behandlung von ca. 15-25 Minuten, bei der man lediglich einen leichten Druck auf dem Auge spürt. MEINE VITALITÄT erläutert Ihnen diese Behandlungsmethode.

Der Mensch sieht nur scharf, wenn die von der Hornhaut und Linse gebündelten Lichtstrahlen sich auf einen Punkt auf der Netzhaut versammeln. Brillen oder Kontaktlinsen bringen den Sammelpunkt der Lichtstrahlen auf die Netzhaut. 
Dasselbe geschieht bei der Laserbehandlung, nur dass der Laser zu diesem Zweck die Hornhaut verändert. Bei Kurzsichtigkeit schleift der Laser die Hornhaut ab und verflacht sie. Dadurch verändert sich die Brechung der Lichtstrahlen. Sie bündeln sich nicht mehr vor, sondern auf der Netzhaut, dadurch wird das Bild scharf.

Voraussetzungen für eine Laserbehandlung

Wer seine Augen lasern lassen möchte, sollte keine schwankenden Brillenwerte haben, nicht an bestimmten Krankheiten leiden (z.B. Augenerkrankungen) und zwischen 20 und 50 Jahre alt sein. 
Außerdem sollten sich die Dioptrien-Werte zwischen +3 bis -8 Dioptrien befinden. Die Hornhaut ist ebenfalls entscheidend. Ihre Dicke sollte mindestens 250 Mikrometer betragen, da sie oft der Grund für eine wiederholte Behandlung ist.

Methoden und Ablauf

Es gibt mehrere Methoden (Lasik-, PRK, und C-Ten-Methode) des Laserns. Sie verändern alle die Hornhaut, unterscheiden sich jedoch in ihrem Zugang zum behandelten Hornhautareal. 
Da Kontaktlinsen die Hornhaut beeinflussen, sollten weiche Kontaktlinsen ca. 2 Wochen vor und harte Kontaktlinsen ca. 4 Wochen vor den Eingriff nicht eingesetzt werden. Sonst könnte das Ergebnis unter Umständen nicht zum gewünschten Ziel führen. 
Grundsätzlich findet zuerst eine Voruntersuchung statt. Dabei werden u.a. die Hornhautdicke gemessen und die genaue Fehlsichtigkeit bestimmt. Unter der Berücksichtigung der individuellen Voraussetzungen des Patienten berät der Arzt und legt die Behandlungsmethode fest. Die Behandlung fängt mit einer Desinfektion der Lider an, die während der gesamten Behandlung offen sein müssen. Mittels spezieller Tropfen wird dann das Auge betäubt. Um mit der Laserbehandlung beginnen zu können, muss der Augenexperte einen Teil der Hornhaut öffnen. Der Laser modelliert dann die neue Form der Hornhaut, dies dauert nur wenige Minuten.
Nach Abschluss wird die Hornhaut in ihre Anfangsposition zurückgebracht, dazu werden kleine Schwämmchen benutzt. Manchmal kann man ein Fremdkörperempfinden im Auge fühlen, dies verschwindet aber meist nach mehreren Stunden. 

Heilungsprozess

Einen Tag nach der Behandlung ist häufig der erste Nachuntersuchungstermin. Man sollte nach der Behandlung mehrere Tage entzündungshemmende Augentropfen einnehmen. Außerdem sollte man seine Augen erstmal eine Woche lang nicht reiben und bei hellem Licht die Augen mit einer Sonnenbrille schützen.

Der Heilungsprozess ist abhängig von der angewandten Methode. Bei der Lasik-Methode 
ist die Sehschärfe oft nach wenigen Stunden meist schon recht gut, aber erst nach zwei bis drei Monaten stabil. Wichtig ist, das Auge in den ersten Tagen/Wochen auf keinen Fall zu reiben. Die Behandlung kann an beiden Augen gleichzeitig durchgeführt werden.
Bei der PRK-Technik muss man das Auge drei bis fünf Tage mit einer Kontaktlinse schützen, was auch die Schmerzen reduziert, da die Kontaktlinse wie ein Schutzverband wirkt. In den ersten Wochen nach der Behandlung schwankt das Sehvermögen noch stark. Stabilität erreicht man nach zwei bis drei Monaten. Die Behandlung wird immer nur an einem Auge durchgeführt.

Erfolgsaussichten und mögliche Komplikationen

Durchschnittlich 90% der Patienten können einen Seherfolg von +1 bis -1 Dioptrien nachweisen. Das heißt, dass sie Tagsüber prima sehen können, jedoch manchmal beim Autofahren oder in der Dunkelheit eine leichte Sehhilfe benötigen könnten. 
Komplikationen bilden die absolute Ausnahme. Aber es kann vorkommen, dass Sie trockene Augen haben. Dies kann mit speziellen Augentropfen behandelt werden. Über Entzündungen wird nur in ca. einem von 1.000 Fällen berichtet. Aber auch hier sind Augentropfen erfahrungsgemäß ein zuverlässige Lösung. Leichte Sehstörungen sind häufig und werden nicht als besonders störend empfunden. Auch beeinträchtigen sie die Sehschärfe meistens nicht und sind nur vorübergehend.

Tipp: 
Achten Sie immer darauf, dass die Klinik und ihr Arzt einen guten Eindruck machen. In Deutschland müssen alle Laser TÜV geprüft sein. Daher sind größere Risiken auszuschließen. Eine Laserbehandlung in Deutschland kostet circa 2.000,- Euro pro Auge, welches die Krankenkasse nicht übernimmt. Bei so eine Eingriff sollten sie nicht an Geld sparen.

Lesen Sie einen weiteren Artikel von MEINE VITALITÄT:

Augenlasern: Voraussetzungen und Vorteile 

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