©iStock/Stephane Noiret
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Schmerzen bei der Bewegung oder ein Knirschen in den Gelenken können erste Anzeichen für Arthrose sein: Eine Gelenkerkrankung, bei der die Knorpelschicht zwischen zwei Knochen über das normale Maß hinaus verschleißt. Als typische Alterskrankheit wird Arthrose oft als unheilbar betrachtet und eine Operation scheint der letzt mögliche Ausweg zu sein. Doch auch mit einer Ernährungsumstellung und geeigneten Sportarten können Sie eine Verbesserung der Symptome oder sogar völlige Schmerzfreiheit erreichen. MEINE VITALITÄT erklärt Ihnen effektive Behandlungsmöglichkeiten bei Arthrose.

Was ist Arthrose?

Die Knorpelschicht in den Gelenken dient als Schutz und Puffer der beiden Knochenenden. Wenn sich diese Schicht bei einer Arthrose verringert, reiben die Knochen direkt aufeinander und das verursacht Schmerzen und Entzündungen. Im weiteren Verlauf verändern sich auch die Knochen selbst. Bei der weltweit häufigsten Gelenkerkrankung sind vor allem die Knie betroffen, der Verschleiß tritt aber auch an Hüften, Armen und Fingern auf. Weitere Infos zum allgemeinen Krankheitsbild finden Sie unter Arthrose auf Wikipedia.

Ursachen der Krankheit

Arthrose entsteht grundsätzlich durch eine Überbelastung der Gelenke, die entweder durch eine angeborene Fehlbildung des Knorpels (primäre Form) oder häufiger durch äußere Einflüsse (sekundäre Form) verursacht wird. Schuld sind dabei Fehlstellungen der Knochen wie X- oder O-Beine, Knochenerkrankungen wie Osteoporose, Arthritis, eine Entzündung der Gelenke oder Verletzungen und Brüche.

Aber auch Stoffwechselerkrankungen, Bewegungsmangel, Übergewicht, falsche Ernährung und ein ungesunder Lebensstil können zu Arthrose führen. Das Alter ist jedoch der wichtigste Risikofaktor und besonders Frauen nach den Wechseljahren sind aufgrund der Veränderungen im Hormonhaushalt häufiger betroffen als Männer.

Medizinische Behandlungen

Die Therapie bei Arthrose beginnt in den meisten Fällen mit Medikamenten zur Schmerzbehandlung und Entzündungshemmung. Auch die Transplantation von Knorpelzellen ins betroffene Gelenk wird oft durchgeführt. Damit soll der fehlende Knorpel ersetzt und die Bildung neuer Knorpelmasse angeregt werden.

Ist die Arthrose bereits deutlich fortgeschritten, raten Ärzte als letzte Maßnahme zum operativen Eingriff, um die Gelenke künstlich zu ersetzen. Diese sogenannten Endoprothesen können etwa 15 Jahre im Körper bleiben, bevor sie sich lockern und ersetzt werden müsssen. Da jedoch bei jeder Operation etwas Knochenmasse verloren geht, kann dieser Eingriff nicht beliebig oft wiederholt werden. Die erste OP dieser Art sollte daher möglichst spät, frühestens mit 60 Jahren, angesetzt werden. Über konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten informiert Sie ausführlich die Deutsche Arthrose-Hilfe e.V..

Es ist wichtig, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen, sobald die ersten Beschwerden auftreten. Er kann auch durch Schuheinlagen, Wärme-Kälte-Behandlungen oder Physiotherapie dem vorzeitigen Gelenkverschleiß vorbeugen.

Alternative Behandlungen

Viele medizinische Therapien bei Arthrose dienen ausschließlich dazu, die Symptome zu bekämpfen. Dabei ist die Heilung einer Krankheit im eigentlichen Sinne nur möglich, wenn deren auslösende Faktoren beseitigt werden. Viele der Ursachen von Arthrose sind durch den Lebensstil selbst gemacht und das ist in diesem Fall eine gute Sache: Denn damit sind sie auch vermeidbar. Eine Umstellung der Ernährung, der konsequente Verzicht auf Gifte wie Alkohol und Zigaretten und regelmäßige Bewegung können die Entstehung von Arthrose nicht nur verhindern, sondern auch deren Fortschreiten stoppen und die Symptome lindern.

Sport bei Arthrose

Da die Krankheit Bewegungsschmerzen verursacht, klingt Sport als Therapie zunächst widersprüchlich. Sport versorgt den Knorpel jedoch mit nährstoffreicher Gelenksflüssigkeit, die wie bei einem Schwamm bei jeder Bewegung ausgepresst und wieder aufgesaugt wird. Der Knorpel bleibt durch diesen Stoffaustausch fit und belastungsfähig. Zudem werden durch sportliche Betätigung die gelenksumgebenden Muskeln trainiert, welche die Gelenke stabilisieren und entlasten.

Geeignete Sportarten bei Arthrose sind alle Formen der Bewegung, welche die Gelenke angemessen belasten, aber nicht überlasten. Vermeiden Sie abrupte Impulse wie Sprünge und plötzliche Drehbewegungen. Am besten geeignet sind Schwimmen, Walking und Radfahren in niedrigen Gängen.

Übersäuerung vermeiden

Übergewicht gilt als einer der Hauptrisikofaktoren bei Arthrose, denn es belastet die Gelenke zusätzlich. Achten Sie daher auf Ihr Gewicht und reflektieren Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten genau. Es ist bekannt, dass der übermäßige Genuss von Zucker, Weißmehlprodukten, fettem Fleisch und Alkohol ungesund ist – zusätzlich fördern diese stark säurebildenden Lebensmittel aber auch noch die Entstehung der Arthrose. Denn der Körper baut die Säuren im Blut wieder ab, indem er basische Mineralstoffe zu Hilfe holt. Da bei einer unausgewogenen Ernährung Mineralien jedoch Mangelware sind, werden den Knochen und Gelenken weiter diese wichtigen Nährstoffe entzogen und schließlich übersäuert der Körper. Um den Knorpel zu erhalten, ist also eine basische, mineralstoffreiche Ernährung sinnvoll.

Anpassen der Ernährung

Eine Umstellung der Ernährung zur Arthrosetherapie ist sicherlich nicht einfach. Der Gewinn an Lebensqualität durch die Verbesserung der Symptome rechtfertigt jedoch den Aufwand. Zur Entsäuerung eignen sich besonders bitterstoffreiche Kräutertees aus Fenchel, Kümmel oder Anis. Grüne Teesorten haben zusätzlich eine entzündungshemmende Wirkung. Ersetzen Sie säurebildende Getreideprodukte durch Naturreis, Dinkel oder Hirse. Empfohlen werden zudem Obst, Gemüse, Kartoffeln, Kaltwasserfische wie Forelle, Kabeljau oder Heilbutt und kaltgepresste Öle. Sparen Sie nicht an verschiedenen Kräutern und Gewürzen. Eine vitaminreiche Ernährung ist zudem reich an Antioxidantien, welche die schädlichen freien Radikale abfangen und Entzündungsprozesse positiv beeinflussen.

Fazit:
Die Entstehung von Arthrose lässt sich nicht immer völlig verhindern. Mit einer angepassten Ernährung und regelmäßiger moderater Bewegung können Sie der Krankheit jedoch vorbeugen sowie deren Symptome lindern. Mit einer Veränderung Ihres Lebensstils wird sich Ihre Beweglichkeit verbessern und Sie werden sich fitter fühlen.

Weitere Informationen finden Sie in unseren Artikeln:
In Bewegung bleiben: Wer rastet, der rostet

Sechs Tipps für eine gesunde Ernährung im Alltag

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