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Ist Golfen elitär, langweilig und ohnehin gar kein Sport im eigentlichen Sinne? Golflehrer Jannis-Niccolo Pohlenz sieht sich oft mit „einschlägigen und ungewöhnlich festgefahrenen Klischees über den Golfsport“ konfrontiert. Für MEINE VITALITÄT verteidigt Pohlenz seinen Sport.

Golf ist nicht elitär! Wer dies behauptet, denkt wohl an eine Art privilegierten Kreis, bei dem es lediglich auf Herkunft, Einkommen und fahrbaren Untersatz ankommt. Sportliche Aspekte spielen demnach keine Rolle, es wird geschummelt, was das Zeug hält und aus einer klassengesellschaftlich geprägten Weltanschauung auf den Rest der Bevölkerung hinabgesehen. Was dabei übersehen wird: Diese Vorurteile haben mit der Realität nur bedingt zu tun. Sie sind längst überholt.

Der Golfsport öffnet weltweit seit Jahren seine Tore der breiten Öffentlichkeit. Nur noch wenige Clubs wollen ausschließlich unter sich sein. Gerade in Deutschland steht bei den meisten Golfanlagen das Clubleben im Mittelpunkt. Die Voraussetzungen, Mitglied zu werden sind generell sehr viel offener als noch vor zehn Jahren. Darüber hinaus schießen öffentliche Anlagen nach britischem und amerikanischen Pay-and-Play-Vorbild wie Pilze aus dem Boden. Hier wird keine Clubbindung verlangt. Jeder, der Golf spielen möchte, kann das hier ohne größere Hindernisse.

Ist Golf zum Einschlafen?

Golf ist nicht langweilig – im Gegenteil! Ein jeder denke einmal kurz an das größte TV-Event in den Vereinigten Staaten. Die meisten werden ohne lang überlegen zu müssen, sich auf den Superbowl festlegen wollen. Doch stimmt dies nur bedingt: Der Ryder Cup, das traditionelle Duell zwischen den besten Spielern aus den USA und Europa, konnte die Einschaltquote des Football-Highlights bereits zweimal toppen. Das kann mit Langeweile wohl kaum erklärbar sein!

Ist Golf überhaupt ein Sport?

Golf ist Leistungssport! Jeder, der sich im Klaren darüber ist, dass Weltklassespieler ihren Ball, wenn nötig, gut und gerne 300 Meter und weiter schlagen und es den meisten Amateursportler durchaus möglich ist, einen Schlag von über 200 Metern zu meistern, sollte bedenken, dass hierfür eine gewisse Schlägerkopfgeschwindigkeit erreicht werden muss, die schlicht und ergreifend auf die Kraft des Spielers zurückzuführen ist. Auch ist es nicht nur die Länge, die erreicht werden muss, sondern die Präzision. Und zwar im Hinblick auf Länge UND Richtung. Wer nun richtigerweise anbringt, dies sei ja alles nur ein sehr kurzfristiger Kraftaufwand und habe mir Kondition nichts zu tun, dem sei entgegengehalten, dass jeder Golfer auf einer Golfrunde über 18 Loch durchschnittlich 15 Kilometer unterwegs ist. Und das in zügigem Tempo. Golf spielen, das heißt nicht etwa spazieren gehen!

Einheit von Körper und Geist

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Golfsport im Grunde die wichtigsten Fähigkeiten aller erdenklichen Sportarten vereint: Zunächst geht es um Schnellkraft, um die nötigen Schlaglängen erreichen zu können. Weiterhin bedarf es einer perfekt geschulten Technik, um mit der daraus folgenden Wiederholbarkeit der Bewegung die nötige Schlaggenauigkeit zu erreichen. Und: Eine volle Golfrunde geht über 18 Loch! Um nicht nach spätestens zweieinhalb Stunden zusammenzubrechen, benötigt es einer gehörigen Portioneine S

Zuletzt sollte ein guter Golfspieler seine Konzentration über die gesamte Spielzeit bündeln und zu keiner Zeit den Kopf zu verlieren. Eine gute Runde Golf bedeutet immer, alle seine Sinne stets unter Kontrolle zu halten. Dieses Flow-Erlebnis, vereint mit dem unbeschreiblichen Gefühl, einen perfekten Schlag abgeliefert zu haben, ist es, was es so einzigartig macht, Golf zu spielen. Doch das erfahren Sie lieber selbst – auf einer Golfanlage in Ihrer Nähe!

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