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Immer mehr Kinder bewegen sich sehr selten in ihrer Freizeit. Sie verbringen viel Zeit vor dem PC oder vor dem Fernseher. Doch auch bei Ihnen ist es sehr wichtig nach der Schule sich in die Natur zu begeben und dort sich sportlich zu betätigen. Meine VITALITÄT erklärt Ihnen, wieso bereits in der frühen Kindheit Bewegung einen essentiellen Part im Leben einnimmt.

Bewegung ist bereits in der Jugend unumgänglich

Kinder haben andere physiologische (die Lebensvorgänge betreffend) und metabolische (den Stoffwechsel betreffend) Eigenschaften als Erwachsene.

Das bedeutet, dass in Bezug auf einen Bewegungsplan für Kinder andere Grundlagen gelten: Zwischen 5 und 7 Jahren legt das Wachstum bei Jungen und Mädchen den so genannten mittleren Wachstumsschub. Der größte Wachstumsschub beginnt mit dem Eintritt in die Pubertät bei Mädchen zwischen dem 8. bis 10. Lebensjahr und dauert durchschnittlich 9 Jahre. Bei Jungen beginnt diese Phase im Alter von 11 Jahren. Beide Geschlechter nähern sich nach diesem letzten Wachstumsschub innerhalb von 3 Jahren in ihrer Entwicklung einander wieder an.

Wachstum beschreibt die allgemeine Zunahme der Körpergröße, die Pubertät das Fortschreiten verschiedener biologischer Reifungsprozesse und –stadien. Unabhängig vom Alter von Kindern kann die Reifung einzelner Körpersysteme bereits vor der Beendigung des Wachstums vollständig abgeschlossen sein.

Die wechselnden Körperproportionen während der Pubertät wirken sich auf die aktive Leistung bei einem Ziel orientierten Bewegungsprogramm aus: bis zur Pubertät nimmt das Wachsen der Körperglieder (Arme und Beine) 66 % des gesamten Wachstums ein. Teenager wirken deshalb oft „schlaksig“ und haben überproportional lange Beine. Nach der Pubertät nimmt dann noch einmal die Rumpflänge mit 60 % des weiteren Wachstums zu.

Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen in der Pubertät

Bei den Mädchen erweitert sich im Laufe der Pubertät das Becken und der Winkel zwischen den Schenkeln vergrößert sich. Veränderungen in der Körperhaltung, die sich auf die Stellung von Hüfte, Knie- und Fußgelenk sowie auf die Hebelverhältnisse des Oberschenkelknochens zum Kniegelenk auswirken, kommen in allen Bewegungen zum Tragen. In dieser Phase ist es deshalb besonders wichtig, in bewusster Bewegung eine gute Körperhaltung zu fördern. Alle Übungen und Sportarten, die eine bessere Gleichgewichtskoordination erhalten, fördern den Umgang mit dem veränderten Beckenstand und die damit einhergehende Verlagerung des Körperschwerpunktes. Jedoch können diese Veränderungen der Körperproportionen und –formen im Allgemeinen das Ausführen von Bewegungen ungünstig beeinflussen.

Bei Jungen weiten sich die Schultern und durch Zunahme der Muskelmasse wird ein Kraftzuwachs im Körper erzielt. Dieser nimmt mit Einsetzen des männlichen Sexualhormons Testosteron noch weiter zu.

Der prozentuale Anteil des Körperfetts nimmt durch den Aufbau von Muskelmasse im Verhältnis zueinander bei Jungen ab, bei Mädchen durch erhöhte Ablagerungen von Fettgewebe zu.

Weitere wichtige Hinweise über Wachstum und Pubertät hinaus für das Gestalten von Bewegungsprogrammen von Kindern:

Die anaerobe Leistungsfähigkeit bei Kindern ist erheblich geringer als bei Erwachsenen, weil sie mehr Sauerstoff benötigen als Erwachsene. Die Herzleistung ist geringer als bei Erwachsenen, da sie bei deutlich höherer Herzfrequenz ein geringeres Schlagvolumen haben.

Bei gleicher Intensität ist bei Kindern der Energieumsatz größer als bei Erwachsenen und dadurch kommt es im Verhältnis zu ihrer Körpermasse zu einer erhöhten Wärmeentwicklung. Kinder „überhitzen“ schnell, da bis zur Pubertät die Schweißdrüsen deutlich weniger Schweiß produzieren und sie somit weniger Verdunstungskälte erzeugen können.

Das sagen Forschungen und Studien:

Neueste Forschungen haben gezeigt, dass sensibel fortschreitendes Krafttraining für Kinder zu einem Kraftzuwachs führen kann und dass Annahmen über Gefahr von Krafttraining bei Kindern sich als falsch erwiesen haben.

In neusten Studien konnte beobachtet werden, dass vorpubertäre Kinder in einem über acht Wochen laufenden Training an Trainingsgeräten (Beinstrecker, Beinbeuger, Brustpresse, Bicepsbeuger, Schulterpresse in langsamen und kontrollierten Bewegungen) einen Zuwachs an Kraft und eine Verbesserung der Körperkonstitution erreicht haben. Weiteres positives Ergebnis war, dass keine Verletzungen im Zusammenhang mit den Übungen auftraten.

Was ist nun abschließend festzuhalten?

Das bedeutet insgesamt, dass gut zusammengestellte und intensiv beobachtete Kraftübungen ein sicherer und produktiver Weg ist, Muskelkraft bei Kindern zu verbessern. Dabei ist es natürlich unerlässlich, die Kinder gut zu beobachten und vom Vitalcoach mit fundierten Kenntnissen über Anatomie und Krafttraining richtig zu begleiten.

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