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Vibrationsgeräte stehen mittlerweile in fast jedem Fitness-Center, aber immer mehr auch in Einrichtungen zur Post-operativen Reha oder in hoch-kompetenten Rücken-Zentren. Doch nicht jede auf dem Markt angebotene Vibrationsplatte ist auch empfehlenswert und gesundheitlich wirksam. MEINE VITALITÄT-Experte Marcus D. Gunsch erklärt Ihnen, woran Sie gute Vibrationsgeräte erkennen.

Es geistern verschiedene Ausdrücke, Produktnamen und technische Vorraussetzungen durch die Welt. Der wohl größte Unterschied: Geräte mit sinusförmigen, hochfrequenten Vibrationsreizen, und solche mit stochastischen niederfrequenten Resonanzvibrationen.

Was sagt mir als Laie dieser Unterschied?

Grundsätzlich unterscheiden sich medizinische Systeme von simplen „Rüttelplatten“, weil sie innovative Lösungen bieten und neben individuellen Steuerungssystemen auch zwei generelle Vibrationsarten (vertikal und seitenalternierend) zur Trainingsauswahl haben, wie zum Beispiel die Plate One Vibrationsplatte. Vertikal, also nicht seitenalternierend funktioniert wie eine sich auf- und abbewegende Trittfläche, seitenalternierend funktioniert ähnlich einer Wippe, die das Gehen simuliert.

Die inzwischen am meisten verbreitete Form der Vibrations-Trainingsgeräte ist die vertikal vibrierende meist großflächige Standplatte. Diese Geräte zeichnen sich dadurch aus, dass sie ein breites Spektrum an Übungsvarianten ermöglichen. Nicht alles was als Vibrations-Training auf den Markt kommt ist auch wirkungsvoll. Hier versagen häufig die simplen Konstruktionen und Nachbauten „Made in China“. Nur der richtige vertikale Hub sorgt für die optimale biomechanische Stimulation der Muskulatur, des Gewebes und der Knochenstruktur. 

Trainieren Experten mit einem Vibrationsgerät?

Ja, das Training mit dem Vibrationsgerät ist zeitsparend aber auch körperlich anstrengend. Die Effekte sind sehr erfreulich. Das Training motiviert oft zu mehr und man fühlt sich anschließend gestärkt und locker zugleich.

Muskelaufbau für Sportmuffel Zuhause

Wenn sich jemand vor dem eigentlichen Krafttraining drückt und nur Zuhause auf die wackelnde Platte steigt, darf er dann auf Muskelaufbau hoffen? Ja, wenn man nicht nur „drauf“ steht. Wer aktiv auf der Vibrationsplatte trainiert, erzielt durch die hohe Effizienz und die Stimulation vieler Muskelbereiche gleichzeitig in nur zehn Minuten die gleichen Effekte, wie sonst durch ein einstündiges Krafttraining.

©Markus D. Gunsch

Mittlere Reize sind am gesündesten

Wenn man auf so einer rüttelnden Platte steht, hat man den Eindruck, dass kann nicht gesund sein. Alles wackelt, man kann kaum noch klar denken, bis man sich mit der zeit daran gewöhnt. Ist das Dauer-Rütteln nicht eine Gefahr für die Bandscheiben, oder für das Gehirn? Beide sind ja nicht unbedingt für die ausdauernden Mini-Erschütterungen ausgelegt. Objektive Daten zum negativen Einfluss von Vibrationen entstammen der Arbeitsmedizin aus Situationen, in denen der Körper regelmäßig und langfristig Schwingungen ausgesetzt ist. Da es sich beim Vibrationstraining um einen echten und nicht um einen Plazebo-Effekt handelt, gilt: Niedrige Reize sind nutzlos, mittlere Reize nützen, große Reize schaden. Medizinische Systeme haben keine „Rüttelplatten“ diese Platten sind nur simple Nachbauten ohne gezielte Wirkung. Bei medizinischen Systemen handelt sich um gezielte Vibrationen in unterschiedlicher Frequenz, Dosierung, Amplitude und Schwingungsart (Vertikal und oder seitenalternieren) je nach Therapieanweisung mit ganz erheblich positiven Wirkungen. Nichtmedizinische Geräte mit falschem Einsatz der Frequenzen (unter 20 Herz kritisch für das Auge) sind durchaus mit Risiken anzusehen.

Wie teuer sollte ein Vibrationstrainingsgerät für Zuhause sein?

Macht es Sinn als Einsteiger ein günstiges Gerät auszuprobieren? Wo Preise niedrig sind, wurde an so manch anderer Stelle gespart. Eine Vibrationsplatte muss ordentlich Masse auf die Waage bringen. Die Platte sollte bei Übungen nicht mitschwingen oder instabil wirken. Vibrations-Systeme sollten in der gleichen hohen Präzision arbeiten wie die medizinischen Geräte. Billiggeräte (Nachbauten aus Asien) bringen auch im privaten Bereich so gut wie nichts, da kein effektives Training erzielt werden kann und so gegebenenfalls auch Verletzungsgefahr droht. Vernünftige Systeme sind ab ca. 7.000 EUR erhältlich.

Fazit: Um die gesundheitlichen optimalen Effekte zu erreichen ist eine stufenlos variable Schwingung (alternative Frequenzen und Amplituden) mit der gezielten Trainingssteuerung die wesentliche Voraussetzung.

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