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Ganz oben auf der Hitliste der alltagsüblichen Entspannungsmethoden stehen Faulenzen auf der Couch, Fußball schauen und Entspannen durch Alkoholgenuss. Das ergab zumindest eine Untersuchung über Entspannungstechniken des Grazer Instituts für Stressforschung. Doch lässt sich auf dem Sofa mit dem Bier in der Hand wirklich effektiv entspannen?

Sich passiv entspannen? Betrachtet man diese Form der „Entspannungstechnik“ in Bezug auf ihre Wirkung auf den Geist und Körper, so ist festzustellen, dass hier für eine wirkliche und gesunde Form der Entspannung etwas fehlt. Faulenzen auf der Couch geht ohne körperliche Bewegung, die den Abbau von Schlacken und das Ausscheiden von Giftstoffen fördern könnte. Das Anschauen von Fußballspielen steigert durch das eigene Mitfiebern die Stresshormonwerte von Adrenalin und Kortisol im Blut und führt aus diesem Grund ebenfalls nicht zu einer körperlichen Entspannung. Und durch Alkoholgenuss wird erst recht keine Entspannung herbeigeführt, sondern das Stressgefühl höchstens kurzzeitig betäubt und aus diesem Grund nicht mehr wahrgenommen.

Ganz bewusst entspannen

Oder doch besser aktive Entspannung? Wer das Ziel einer umfassenden und sinnvollen Entspannung auf mentaler und physischer Ebene verfolgt, sollte daher auf jeden Fall eine aktive Methode wählen: Spazieren, Musikhören, moderates Ausdauertraining, Entspannungsmassagen, Atemübungen oder spezielle Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Tai Chi oder Yoga– alles aktive Methoden, die nach den medizinischen und wissenschaftlichen Grundlagen, auf denen unser Körper beruht, einen sinnvollen Entspannungseffekt zur Folge haben können. Auch wenn die Empfindungen von Entspannung stark variieren und sich der eine bei einem Schweiß treibenden Indoorcycling-Kurs nach seiner Empfindung besser entspannt als beim Strecken und Dehnen in der Yoga-Stunde – empfehlenswert ist auf jeden Fall eine wie auch immer geartete Aktivität, die bewusst zur Entspannung führt.

Das heißt also: Die aktive Entspannung wirkt sich äußerst positiv auf den menschlichen Körper aus. Das sympathische Nervensystem, das den Körper auf außergewöhnliche Anstrengungen vorbereitet und dazu unter anderem die Herztätigkeit und den Blutdruck erhöht, verringert seine Aktivität, während der Parasympathikus, der so genannte Ruhenerv, aktiv ist. 
Die Aktivität des Gehirns wird durch die Entspannung insgesamt beruhigt. Dies ist im Rahmen einer Messung der so genannten Spontanaktivität an der Schädeloberfläche sichtbar.

Was bei Entspannung im Körper passiert

Bei Entspannung wird die Atmung ruhiger. Das Herz schlägt langsamer und der Blutdruck wird gesenkt. Damit wirkt Entspannung unmittelbar entlastend auf das Herz-Kreislauf-System. Die Muskelspannung (Tonus) lässt nach und dadurch werden Verspannungen vermindert oder nicht weiter aufgebaut. Stresshormone können ausgeschieden und vorhandene Schadstoffe im Körper abgebaut werden. Emotionen werden beruhigt. Ängste oder andere unangenehme Gefühle können durch diese positive emotionale Wirkung von Entspannung von positiven Gefühlen und angenehme Empfindungen überlagert werden.

Fazit: Wer ausgleichend zum stressigen Alltag regelmäßig aktiv entspannt, tut seinem Körper und Geist etwas Gutes.

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Progressive Muskelrelaxation: Die Kunst, locker zu lassen

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