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Es gibt Menschen, die nehmen zu, wenn sie das Wort „Fett“ nur hören. Und tatsächlich: Fett ist nicht nur Energie für unseren Körper. Zu viel ist Gift – für Organe, Gefäße, Knochen und Hüfte.

Jeder Deutsche nimmt pro Tag im Schnitt 120 Gramm Fett zu sich – zu viel! Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 60 bis 80 Gramm. Damit sind alle im Essen enthaltenen Fette gemeint, also nicht nur die sichtbaren in Butter, Margarine oder Öl, sondern auch die in der Avocado oder in Nüssen.

Was Fett in unserem Körper anrichtet

Die unterschiedlichen Arten der Fettsäuren haben verschiedene Auswirkungen auf unseren Körper. Es kommt also nicht nur auf die Menge des Fetts an, sondern auch auf dessen Zusammensetzung. Wissenschaftler haben per Magnetresonanztomografie veranschaulicht, wie Fett auf unseren Körper wirkt. Es liegt nicht nur unter der Haut, sondern lagert sich auch im Inneren des Körpers rund um die Organe ab. Besonders betroffen sind Herz, Leber und Bauchspeicheldrüse. Durch das Fett werden Hormone und Botenstoffe freigesetzt, die den Körper auf Dauer schädigen können. Organe können verfetten, Diabetes, Herzerkrankungen und Leberzirrhose auftreten.

Die Wirkung des Cholesterins

Cholesterin braucht der Körper, um zum Beispiel Zellbestandteile, Hormone und Gallensäuren zu produzieren. Man unterscheidet zwischen HDL- und LDL-Cholesterin. HDL steht für high density lipoproteine. HDL-Cholesterin hat eine hohe Dichte, ist also fest zusammengefügt. LDL-Cholesterin hingegen (low density lipoporoteine) ist eher aufgelockert und nicht so dicht gepackt. Die beiden Arten von Cholesterin haben unterschiedliche Aufgaben und Wirkungen. Das LDL ist in den Blutbahnen auf dem Weg zu den Körperzellen, um dort „verarbeitet“ zu werden. Das HDL-Cholesterin, das so genannte gute Cholesterin, ist auf dem Weg zur Leber, damit es dort entsorgt werden kann. Ist zu viel LDL-Cholesterin im Blut unterwegs, kann es passieren, dass Entzündungen entstehen, die die Blutgefäße und ihre Struktur stellenweise schädigen.

LDL-Cholesterin ist wie Kalk

Einen hohen Cholesterinspiegel kann man mit dem Kalk in Wasserleitungen vergleichen: Ist zu viel Kalk in den Leitungen, kann kein Wasser mehr hindurchfließen. Ist zu viel LDL-Cholesterin in unseren Blutbahnen unterwegs, können Entzündungen entstehen, die stellenweise die Blutgefäße und ihre Struktur schädigen. Im schlimmsten Fall drohen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Für unseren Körper wäre es also gut, wenn wir den Cholesterinspiegel so beeinflussen würden, dass der LDL-Cholesterinspiegel niedrig ist, der HDL-Cholesterin möglichst hoch. Und das können wir steuern.

Ernährung als Fett-Killer

In jedem unserer Nahrungsmittel, das Fett enthält, kommen verschiedene Arten von Fettsäuren in unterschiedlichen Variationen vor. Das heißt: die Zusammensetzung der Fettsäuren in Butter unterscheidet sich von der in Margarine, die wiederum von der in Nüssen oder in den verschiedenen Ölen. So haben wir über die Lebensmittel, die wir essen, einen Einfluss auf die Art der Fette, die in unseren Körper gelangen. Der Körper kann einige ungesättigte Fettsäuren nicht selbst herstellen. Darum ist es wichtig, diese und andere, die eine positive Wirkung auf unseren Körper ausüben, mit der Nahrung aufzunehmen. Lebensmittel, die empfehlenswerte Fette enthalten, sind fettreiche Fische, Nüsse und pflanzliche Öle, insbesondere Rapsöl. Fleisch aus artgerechter Haltung (Biofleisch) hat zum Beispiel einen höheren Anteil an Omega-3-Fettsäuren als konventionell erzeugtes Fleisch. Heißt: Eine Ernährung reich an einfach- und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, insbesondere den Omega-3-Fettsäuren, wirkt sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus. Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren beeinflussen Entzündungsprozesse, die Blutungsneigung und die Weite von Blutgefäßen.

Vorsicht vor Trans-Fettsäuren

Trans-Fettsäuren entstehen beim Erhitzen von Fetten (Backen, Frittieren) und bei der Fetthärtung, die in erster Linie bei der Margarineherstellung angewendet wird. Deshalb findet man sie in Blätterteig, Chips, Keksen und anderen Snackartikeln. Sie kommen in geringen Mengen auch in natürlicher Form vor, zum Beispiel in Milch, Butter und vor allem in Kakaobutter (Schokolade). Trans-Fettsäuren wirken sich negativ auf den Cholesterin-Spiegel aus: sie erhöhen das „schlechte“ LDL-Cholesterin und verringern das „gute“ HDL, machen also genau das Umgekehrte wie einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren in Nüssen, Pflanzenöl oder auch Fisch, bei dem gilt: je fetter, desto besser.

Gesund ernähren trotz Fettzufuhr

Einsparen sollten Sie nicht die natürlich vorkommenden gesättigten Fettsäuren in Käse, Fleisch, Butter oder Milchprodukten, sondern allenfalls große Mengen von verarbeiteter Wurst wie Gelb-, Leber- oder Fleischwurst. Schinken, Bierschinken oder Corned Beef besteht zum Großteil aus Fleisch und ist kein Problem. Problematisch ist dagegen der hohe Verzehr von Fast Food, Snacks, Fertiggerichten, Backwaren und Süßigkeiten, da hier die industriell gefertigten gehärteten oder teil gehärteten Fette verwendet werden, die dem Körper wirklich schaden! Er kann dieses Fett nicht in seinem Stoffwechsel verbrauchen oder zur Hormonproduktion und macht das, was man mit Sondermüll macht: Er lagert ihn rund um die Hüfte als Hüftgold. Nahrungsmittel mit ungesättigten, besonders mit einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie Raps- und Olivenöl, Nussöle, Nüsse. Fischsorten wie Lachs, Hering, Thunfisch und Makrele enthalten viele der guten Omega-3-Fettsäuren und sind keinesfalls die Fette, die einen dick machen oder schädlich für das Cholesterin sind.

Fazit: Fette, gerade wenn deren Verzehrmenge über 80 Gramm am Tag ausmacht, können Organe schädigen, sogar Herzinfarkte und Schlaganfälle begünstigen. Achten Sie auf eine gesunde Ernährung mit natürlich vorkommenden Fettsäuren.

Weitere Informationen:

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