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Bevor die Grillsaison beginnt, mit alle den gut duftenden Köstlichkeiten auf dem Rost, könnte man sich noch schnell entscheiden: Möchte ich Fleischesser bleiben oder auf fleischlose Kost umstellen? Aber muss es überhaupt eine so radikale Umstellung sein? Für alle, die gerne weniger Fleisch essen möchten, aber nicht auf den herzhaft-würzigen Geschmack eines Fleischgerichtes verzichten möchten, gibt es Ersatzprodukte.

Und das sind sie: Fleischersatz aus Sojafleisch, aus Seitan, aus Milchfleisch, aus Tofu und aus Lupinen. Man erhält vegetarische Burger, Hacksteaks, Würstchen, Gyros und sogar vegetarischen Fisch mittlerweile bei Discountern – längst nicht nur in Spezialshops und Bioläden. Die Vielfalt der erhältlichen Produkte macht deutlich: Es gibt eine starke Nachfrage. Auch „eingefleischte“ Vegetarier möchten ab und zu Pflanzenkost im „Fleischkleid“ genießen. Dann tut man einfach mal, als ob.

Die Vielfalt ist groß

Möchten Sie zunächst den Fleischkonsum reduzieren? Dann befinden Sie sich in bester Gesellschaft mit 42 Millionen Flexitariern. Die Teilzeitvegetarier essen zwar Fleisch, verzichten aber an mindestens drei Tagen in der Woche darauf. Und warum auch nicht, einfach mal Sojahack für die Bolognese nehmen? Es gibt geschmacklich kaum einen Unterschied.

Das Angebot an Fleischersatzprodukten ist gegenüber dem Jahr 2014 um 30 Prozent gestiegen. Vor allem Reformhäuser haben einiges in den Regalen. Jetzt bietet sogar die Marke Campina mit dem Valess Schnitzel ein entsprechendes Produkt auf Milchbasis an, die österreichische Marke Landhof hat vegetarische Wurst im Sortiment und die Rügenwalder Mühle, bekannt für ihre Teewurst seit 1903, wirbt für und vertreibt fleischfreie Waren.

Vegetarische Ernährung ist mehr als Gemüse braten – Diese Alternativen gibt es (kleine Warenkunde):

Tofu – zählt zu den Klassikern des Fleischersatzes. Es ist ein traditionelles asiatisches Lebensmittel. Aus Sojamilch wird beim Herstellungsprozess mit einem Gerinnungsmittel das Eiweiß ausgefällt, anschließend wird die Masse ausgepresst. Tofu enthält alle essenziellen Aminosäuren und ist gut bekömmlich. Zum Grillen oder Braten sollte man unbedingt festen Tofu verwenden. Da Tofu genaugenommen nach gar nichts schmeckt, braucht er eine ordentliche Dosis Würze. Bioläden haben eine große Auswahl mit verschiedenen Kräutern, Nüssen oder Algen. Umsteiger und Flexitarier können mit Tofuwürstchen oder Bratstücken beginnen.

Seitan – bietet das „fleischigste“ Geschmackserlebnis und lässt sich gut zu Spießen für den Grill „verwursten“. Seitan ist reines Weizeneiweiß, das aus dem Weizenkorn isoliert und mit Sojasauce mariniert wurde, und stammt aus der chinesischen Küche. Entwickelt wurde es von vegetarisch lebenden Mönchen. Seine bissfeste und fleischähnliche Konsistenz erhält Seitan durch das Kochen der Rohmasse in einer würzigen Marinade aus Gewürzen, Algen und Sojasauce. Der Dosenversion ist immer die frische aus dem Bioladenregal vorzuziehen. 



Soja-Fleisch – fällt als Schrot nach der Pressung von Sojaöl an, wird danach gemahlen, mit Wasser vermischt und mit Druck durch einen Fleischwolf gepresst. Soja-Granulat erinnert von der Struktur an Hackfleisch.

Lupinen – werden aus den Samen der Süßlupine gewonnen und sind Rohstoff für leckere Fleischalternativen: Schnitzel, Würstchen und Burger. Die Produkte, die es in gut sortierten Bioläden gibt (oft unter der Bezeichnung Lupino), besitzen eine fasrige, fleischähnliche Struktur, sind eiweiß- und ballaststoffreich.

Tempeh – stammt ursprünglich aus Indonesien und ist ein Fermentationsprodukt, bestehend aus gekochten Sojabohnen, die mit einem Edelschimmel beimpft werden. Es ist vielfältig einsetzbar, lecker, vitamin- und proteinreich.

Milchfleisch – hierbei wird durch einen Gerinnungsprozess aus Milch Eiweiß gewonnen. Vermischt mit Weizenmehl, Pflanzenfasern, Aromen, Verdickungsmittel, Vitaminen und Mineralien entsteht ein neues Lebensmittel, das an Käse erinnert. Milchfleisch ist in gefüllten Varianten erhältlich und als gewürztes, paniertes Schnitzel. Als Fertigprodukt eignet es sich gut für Snacks. Veganer und Liebhaber von naturbelassenen Lebensmitteln greifen freilich eher zu Seitan und Tofu.

Fazit: Die Gründe, weniger Fleisch essen zu wollen, sind vielfältig, sei es aus gesundheitlichen Gründen oder um Tierleben zu schützen. Mittlerweile existiert ein so großes Angebot, dass es einfach Spaß macht, Alternativen zu Fleisch auszuprobieren und den eigenen Speisenplan zu variieren. Man muss kein Vegetarier sein, um auch mal fleischlose Kost zu genießen.

Weitere Informationen:

Mehr über Quinoa, Quorn und Tempeh erfahren Sie hier.

Vegetarische Rezepte für Neu-Vegetarier finden Sie hier.

Diese Studie bestätigt: Weniger Tierisches auf dem Teller schützt Gesundheit und Klima

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