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Pro Tag werden in Deutschland rund 129 Millionen Tassen Tee getrunken. Tendenz steigend. Doch was ist Tee eigentlich? Welche Teesorten gibt es? Und wo wird Tee heute überall angebaut? Das sind Fragen, die in dieser Teekunde von MEINE VITALITÄT beantwortet werden.

Ob in Supermarkt, Drogerie, Apotheke oder Fachhandel – die Regale der Geschäfte oder Online-Shops wie Zauber des Tees sind voll mit Tees aller Art. Die Geschmacksvielfalt des Angebots ist enorm und stellt den kaufinteressierten Verbraucher vor die Wahl. Gut, wenn man seine Wahl auf fundiertem Teewissen begründet, denn nicht jeder phantasievoll klingende Teename gibt Auskunft über Herkunft, Verarbeitung und Qualität – von Geschmack, Duft und Farbe in der Teetasse ganz zu schweigen. Wer sich auf die folgende Teekunde einlässt, hat genug Informationen an der Hand, um den Zauber des Tees in vollen Zügen zu genießen. Guten Appetit!

Sämtliche Tees dieser Welt entstammen nur zwei Teewurzeln

Wer hätte gedacht, dass sich die unzähligen Teesorten dieser Welt auf nur zwei gemeinsame Wurzeln zurückführen lassen? Die beiden sogenannten Ur-Teepflanzen heißen:

  • Camellia sinensis var. sinensis
  • und Camellia sinensis var. assamica.

Die Teepflanzen sind Arten aus der Gattung der Kamelien innerhalb der Pflanzenfamilie der Teestrauchgewächse. Sie wachsen jedoch nicht nur als Strauch, sondern auch als kleiner Baum (Wuchshöhe bis 18 Meter) heran. Ein typisches Teeblatt ist ein Laubblatt (auch Blattspreite genannt), das an einem Blattstiel wächst. Es ist zwischen fünf und vierzehn Zentimeter lang und zwischen zwei und siebeneinhalb Zentimeter breit. Je nach Sorte mehr oder weniger ausgeprägt besitzt ein Teeblatt einen gezahnten Blattrand. Beim legendären Drachenbrunnentee sind die Zacken so offensichtlich, dass sie ihm zu seinem Namen verhalfen. Während die Oberseite des Teeblatts dunkelgrün glänzt, ist die Unterseite heller und teilweise leicht behaart.

Wissenswert: Junge Teeblättchen sind deutlich heller als ältere.

Abstammung, Anbau und Verarbeitung beeinflussen den Geschmack des Tees

Die Vielfalt an Geschmack und Farbe von Tee ergibt sich allerdings nicht allein von seiner Abstammung. Je nachdem, wie, wann und wo ein Tee wächst, bekommt er einen typischen Eigengeschmack. Die Lage der Teeplantage, der dortige Boden und das dort herrschende Klima (Temperatur, Feuchtigkeit, Sonnenlicht) beeinflussen den späteren Geschmack des Tees. Selbst die Art und Weise, wie der Tee angebaut, gehegt und gepflegt und schließlich geerntet wird, verleiht ihm typische Charakterzüge, die man sehen, riechen und schmecken kann. Insbesondere jedoch ist es die Verarbeitung der Teeblätter nach der Ernte (Stichwort: Oxidationsgrad), die die Teeblätter zu einer bestimmten Teesorte werden lässt. Doch dazu gleich mehr. Zunächst sollen die gängigsten Teesorten vorgestellt werden.

Die wichtigsten Teesorten in Deutschland: Früchte- und Kräutertee, Schwarzer Tee und Grüner Tee

Die unzähligen Tees lassen sich in verschiedene Teesorten klassifizieren, die jeweils ihren typischen Charakter besitzen. Der zeigt sich in Geschmack, Farbe, Duft und Wirkung der jeweiligen Teesorte. Und selbst dann, wenn kein Teeblatt dem anderen gleicht, so ähneln sich Tees einer Sorte doch spürbar.

2019 stieg der Pro-Kopf-Konsum in Deutschland auf 68 Liter Schwarz-, Grün-, Kräuter- und Früchtetee. Das entspricht insgesamt 47 Milliarden Tassen im Jahr 2019. Kräuter und Früchtetees bleiben mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von knapp 40 Litern auf hohem Niveau und führen den Teekonsum an. Schwarz- und Grüntees verzeichnen im vergangenen Jahr ein Plus von 1,6 Litern. Hier liegt der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch nun bei 28 Litern. Die Menge verteilt sich auf knapp 40.000 Tonnen Kräuter- und Früchtetee (67 Prozent) gegenüber knapp 19.200 Tonnen Schwarz- und Grüntee (33 Prozent). Das Verhältnis von Schwarz- zu Grüntee bleibt unverändert bei 73 zu 27 Prozent. Während die Monosorten unter den Kräuter- und Früchtetees leicht zurückgehen, legen Mischungen mit einem Plus von zwei Prozentpunkten auf knapp 55 Prozent zu (Quelle: Deutscher Teeverband e.V.).

Weitere Teesorten sind Weißer Tee, Oolong-Tee und Pu-Erh-Tee. Tee wird aber nicht immer nur aus den Blättern der Teepflanze gekocht.

Matetee und Rooibostee

Erwähnt werden müssen an dieser Stelle auch Aufgüsse mit Mate und Rooibos, die man als Matetee und Rooibostee kennt. Da es davon neben den puren Tees ebenfalls unzählige geschmackliche Varianten gibt, die je nach geschmacksverändernder Zutat auch anders schmecken, duften und aussehen, kann man Matetee und Rooibostee gleichfalls als Teesorten betrachten.

Hanftee

Einer immer größer werdenden Beliebtheit erfreut sich auch der Hanftee. Er zählt sogar zu den ältesten Heißgetränken der Welt. Die gesundheitsfördernde Wirkung dieses grünen Tees wurde bereits im alten China bei der Anwendung der traditionellen chinesischen Medizin als auch in der indischen Tradition des Ayurveda genutzt.

Teeblatttee, Kräutertee und Früchtetee

Auch Aufgüsse aller Art, sprich: aus Kräutern, Früchten, Gewürzen, Kernen oder Körnern, die man mit heißem Wasser aufgießt, werden als Tee bezeichnet und nicht etwa als Aufguss: Entsprechend gibt es dann auch die Teesorten Kräutertee und Früchtetee.

Teemischungen

Wichtig zu wissen ist außerdem, dass ein Tee nicht nur aus reinen Zutaten bestehen muss, also aus den Blättern einer Teepflanze, den Teilen eines Krauts oder einer Frucht, sondern auch aus gemixten Zutaten. Manche Teemischungen gelangten zu großer Berühmtheit.

Teemischungen aus Teeblättern (Teeblattmix)

So genannte Blends beziehungsweise Blended Teas sind eine Mischung aus Teeblättern von bis zu 20 verschiedenen Teepflanzen, die im Mix aufgegossen werden.

Anders der legendäre Five-Layer-Tee, der in Bangladesh erfunden wurde. Für ihn gießt man ursprünglich fünf, heute bis zu zehn, verschiedene Teesorten Schicht für Schicht übereinander, so dass sie sich nicht vermischen. Eine Kreation, die Augen- und Gaumenschmaus zugleich ist, denn jede Schicht Tee bringt ihren eigenen Charakter in die Mixtur mit.

Teemischungen aus Teeblättern und anderen Zutaten

Drei namhafte Beispiele für bekannte Teemischungen aus Teeblatttee und anderen Zutaten wie Gewürzen, Blütenblättern oder Früchten sind

  • die hierzulande besonders bekannte Schwarzteemischung Ostfriesischer Sonntagstee aus hochwertigem Assamtee und feinster Vanille,
  • der Trendtee Chai aus Schwarztee und „weihnachtlichen“ Gewürzen wie Ingwer, Kardamom, Zimt und
  • Süßholz- oder Chinesischer Rosenblütentee aus Schwarzem Tee und erlesenen Blütenblättern von Rosen und Jasmintee aus Schwarztee und Jasminblüten.

Teemischungen aus Kräutern & Co.

Die Heilkräuterküche hat traditionsreiche Kräutertees hervorgebracht, die ihre wohltuende Wirkung als Mixtur aus wirkungsvollen Heilpflanzen verbreiten. Zum Beispiel:

  • Stilltee aus Anis, Fenchel, Kümmel, Melisse und Zitronenverbenenblättern, der stillende Mütter in Sachen Milchbildung unterstützen soll,
  • oder Magentee aus Anis, Fenchel und Kümmel, der Magen und Darm bei ihrer Verdauungsarbeit helfen soll.

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