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Obst gehört zum Sommer wie der Schnee zum Winter. Beinahe jeder freut sich auf die fruchtigen Beeren, saftigen Kirschen oder süßen Aprikosen, die der Sommer bringt. MEINE VITALITÄT erklärt Ihnen, welches Obst wann Saison hat, die Besonderheiten oder speziellen Inhaltsstoffe der verschiedenen Obstsorten.

Schmecken Sie es auch noch, welch ein Genuss es als Kind war, auf Nachbars Kirschbaum zu sitzen und Kirschen zu stibitzen und zu naschen, bis einem der Bauch weh tat? Wie viele Erdbeeren man auf einmal essen konnte und welche Mühe es kostete, die Johannisbeeren vom Stängel zu pflücken – einfacher war es da, sie abzulutschen.

Obst – ein süßer Genuss

Obst, egal in welcher Form, ist ein Hochgenuss. Das war schon immer so, da süßes Essen seit ewig zur Menschheitsgeschichte gehört – noch bevor das Feuer entdeckt wurde. Süß bedeutet für das Gehirn schnell verfügbare Energie, lange bevor ein bekannter Schokoriegel das als Werbeslogan aufnahm. Süße Beeren bedeuten aber auch Sicherheit, denn alles was süß ist, kann nicht giftig sein, wogegen bei einem bitteren Geschmack Vorsicht geboten ist. Daher können wir von Süßem nicht genug bekommen.

Gut also, wenn es Süßes in Form von Obst ist, ungeschickt aber, wenn Süßes allzu häufig in Form von Schokoriegeln, Bonbons und Gummibärchen verzehrt wird. In jedem Obst ist eine unterschiedliche Menge und ein unterschiedliches Verhältnis von Fruchtzucker (Fruktose) und Traubenzucker (Glukose) enthalten, das dem Körper als schneller Energielieferant dient und bei körperlicher Bewegung verbrannt wird. Durch den hohen Wassergehalt in dem Obst ist der Zucker aber nicht so konzentriert, wie es in Süßigkeiten der Fall ist. Man kann bedenkenlos eine gute Menge Obst essen, ohne sich um den Zuckergehalt Gedanken machen zu müssen. Lediglich als Diabetiker oder mit Problemen bei der Verdauung des Fruchtzuckers sollte man sich zurücknehmen.

Keine Erdbeeren im Winter

Die Natur hat es allerdings extra eingerichtet, dass süßes Obst nur im Sommer und Herbst wächst. Früher hatte man keine Chance, alles Saisonunabhängig zu bekommen. Dies wird heutzutage häufig nicht mehr beachtet und im Dezember bekommt man saure Erdbeeren, eingetrocknete Orangen, stark gespritzte und behandelte Weintrauben oder Äpfel, die kaum mehr Vitamin C enthalten.Besser ist es, Obst und auch Gemüse danach zu kaufen, wenn es heimische Saison hat. Das erfreut den Gaumen, da die Früchte besser schmecken. Den Geldbeutel, da Obst und Gemüse innerhalb der Saison günstiger ist und die Umwelt schont, da die Sachen nicht um den halben Erdball transportiert werden müssen.

Einen Saisonkalender finden Sie beispielsweise im Internet oder auch in Bio-Läden.

Obstsorten und deren Besonderheiten

Erdbeeren

Erdbeeren sind streng genommen gar keine Beeren, sondern Sammelnussfrüchte. Denn nicht der rote Teil ist die Frucht, sondern die gelblichen kleinen Nüsse an der Oberseite. Sie besitzen mehr Vitamin C als Orangen, außerdem viel Folsäure und viele Mineralstoffe und schmecken einfach lecker – ob pur, mit Milch, im Kuchen oder auch als selbstgemachte Marmelade. 
Der einheimische Freilandanbau beginnt Anfang/Mitte Mai und geht meist bis in den Juli. In dieser Zeit sind Erdbeeren auch am günstigsten und weniger stark mit Pflanzenschutzmitteln belastet, wie frühe Importware aus südlichen Ländern.

Aprikosen/Marillen

Aprikosen (auch als Marillen bekannt) enthalten viel Beta-Karotin, Eisen und Kalium, außerdem viele wichtige sekundäre Pflanzenstoffe. Man kann sie pur oder getrocknet essen, süß als Marmelade, in Kuchen oder Keksen oder auch würzig zu gegrilltem Fleisch oder Geflügel – dafür vierteln und in Olivenöl mit ein wenig gehacktem Knoblauch leicht anbraten. Heimische Ware bekommt man von Juni bis August.

Beeren und Kirschen

Beeren wie Brombeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren oder Stachelbeeren und Kirschen sind besonders reichhaltige Vitamin C- und Folsäure-Quellen und strotzen vor zahlreichen sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen.
In den Joghurt eingerührt ergeben sie einen leckeren Fruchtjoghurt. In einem gemischten grünen Salat sorgen die Beeren für Abwechslung. 
Die Saison beginnt im Juni/Juli und geht bis in den August/September, je nach Beerensorte.

Äpfel und Birnen

Äpfel und Birnen sind keine Sommerfrüchte, sondern erst im Spätsommer und Herbst zu bekommen (August bis November). Einige Apfelsorten stammen aus China und werden nach wie vor in großen Mengen von dort importiert, vor allem für Apfelsaft. 
Baumfrüchte wie Äpfel und Birnen besitzen große Mengen Vitamin C, den löslichen Ballaststoff Pektin. Der hilft bei Durchfall. Zudem zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe, die das Immunsystem stärken, vor Krebs schützen oder auch Blutgefäße stärken können.

Süd- und Zitrusfrüchte

Süd- und Zitrusfrüchte wie Ananas, Bananen, Grapefruits, Mandarinen, Kiwis, Orangen oder Zitronen verfügen über individuellen Nährstoffe. Sind jedoch nicht aus heimischem Freilandanbau zu bekommen. Sie haben bis auf die Sommermonate ganzjährig Saison mit beinahe gleichbleibendem Angebot. Allerdings sollte einem bewusst sein, dass die Schale oft stark behandelt ist. Bevor die Frucht gegessen wird, ist es besser sich nach dem Schälen von Zitrusfrüchten oder Bananen die Hände zu waschen. Weniger stark belastete Früchte kann man als Bio-Ware erwerben.

Fazit: Seien Sie im Sommer also mal wieder ganz Kind und genießen Sie das Obst, das es gerade in Hülle und Fülle gibt – ohne schlechtes Gewissen. Einfach nur, weil Sie Lust drauf haben und es lecker schmeckt.

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