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Leder gehört zu den ältesten Materialien der Menschheitsgeschichte. Bei Lederschuhen und -bekleidung machen wir uns die Widerstandsfähigkeit und die Atmungsaktivität des Materials zu Nutze. Aber was ist eigentlich Nappa und Velours und wie wird es hergestellt? MEINE VITALITÄT erklärt Ihnen die Entstehung der verschiedenen Lederstoffe.

Von der Tierhaut zum Leder

Für Leder werden vor allem die Häute von Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen verwendet. Teurer und seltener ist exotisches Leder von Krokodilen, Schlangen, Kängurus oder Büffeln. Die Tierhäute werden zuerst gegerbt, um sie haltbar zu machen. Dazu werden pflanzliche Gerbstoffe aus Baumrinden oder Holz verwendet oder Mineralien wie Metallsalze eingesetzt.

Nach dem Gerben besitzt das Leder eine glatte und eine raue Seite. Die raue Seite wird Fleischseite genannt, da sie ursprünglich den Muskeln zugewandt war, die glattere Seite wird als Narbenseite bezeichnet. Je nach Tier(art) hat sie eine individuelle Oberflächenstruktur, die im weiteren Verlauf der Bearbeitung noch verändert werden kann. Die Weiterbearbeitung des Leders durch Nachgerbung und die Behandlung mit Fettungsmitteln und Farbstoffen beeinflussen ganz maßgeblich die Eigenschaften des späteren Kleidungsstückes, wie dessen Weichheit, Dehnbarkeit, Fülle und Fähigkeit zur Wasseraufnahme. Hochwertige Lederbekleidung können Sie bei Leather Dealer finden. Hier geht’s zum Online-Shop.

Die Einteilung der Lederarten

Die vielen verschiedenen Lederstoffe lassen sich nach der Tierart, der Herstellung, der Oberflächenbehandlung oder ihrem Verwendungszweck klassifizieren. Einige wichtige Sorten des Naturmaterials stellen wir Ihnen hier vor:

Kernleder:

stammt aus der festen Rückenhaut des Rindes. Es ist sehr haltbar, robust und hochpreisig. Echtes Kernleder wird mit pflanzlichen Stoffen gefärbt.

Dickleder:

stammt von Bullen und hat ein gröberes Narbenbild, welches Polstermöbeln einen rustikalen Look verleiht.

Nappaleder:

ist ein weiches, chromgegerbtes Glattleder mit vollen Narben und stammt meist von Kälbern oder Lämmern. Es hat noch die natürliche, ungeschliffene Oberfläche, auf der einstmals die Haare saßen. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem kalifornischen Napa Valley und bezeichnete anfangs nur Handschuh- und Bekleidungsleder. Heute steht Nappaleder für geschmeidiges Glattleder, darunter auch Polsterleder.

Nubuk:

ist ein Narbenleder, dessen Oberfläche mit feinem Schleifpapier angeschliffen wird. Dadurch entsteht ein feiner, glatter Flor. Nubuk neigt allerdings schon nach kurzer Zeit zum Specken, das heißt, es beginnt zu glänzen, glatt und dunkler zu werden.

Sattelleder: 

ist ein offenporigers, dickes Glattleder, welches nach dem Färben ein schützendes Wachsfinish erhält, um den Ton zu konservieren. 

Spaltleder:

Eine normale Rinderhaut hat eine Dicke von vier bis sechs Millimeter. Um die gewünschte Stärke des Möbelleders zu erhalten, wird sie gespalten – normalerweise in zwei oder drei Schichten. Die minimale Stärke von Leder sollte 0,9 Millimeter betragen. 

Velours:

entsteht, wenn Leder auf der Fleischseite angeschliffen und diese als sichtbare Oberfläche verwendet wird. Dadurch wird es sehr weich und geschmeidig. Es wird gelegentlich auch als Wildleder bezeichnet, obwohl echtes Wildleder von Hirschen, Rehen, Rentieren oder Gazellen stammt. Wie Nubuk neigt auch Velours schnell zur Verspeckung, wodurch sich seine Optik und Haptik verändern. 

Büffelleder:

wird aus den Häuten asiatischer Wasserbüffel gefertigt und für Möbel, aber auch für Lederwaren verwendet. Es hat eine leicht porige, rustikale Oberflächenstruktur und ist sehr strapazierfähig.

Kunstleder:

ist ein künstliches Material aus Polyamiden oder Polyestern. Es ist zwar abriebfest, kann aber bei Eigenschaften wie der Luft- und Wasserdampfdurchlässigkeit nicht mit Echtleder mithalten.

Die richtige Lederpflege

Neben Schuhen und Kleidung wird Leder für unzählige Einsatzzwecke verwendet. Taschen, Accessoires und Schmuck sind nur einige, aber denken Sie auch an Möbel, Polsterbezüge, Fußbälle, Würfelbecher oder Messerscheiden. Bei all diesen Lederstoffen hilft die richtige Pflege, die Lebensdauer des Materials zu verlängern. Zu Beginn sollten Sie das Leder immer erst mit einer weichen Bürste oder einem feuchten Wischlappen reinigen. Danach können Sie Lederpflegemittel wie Schuhcreme, Lederfett, Lederöl und Lederpflegemilch auftragen. Auch Imprägniermittel helfen, die Elastizität und Farbe zu erhalten und tragen zum Schutz vor Verfärbung durch UV-Licht bei.

Fazit:
Leder ist ein vielseitig verwendbares Naturmaterial, welches atmungsaktiv und relativ wasserundurchlässig ist. Je nach Art der Herstellung sind die Ledersorten für die unterschiedlichen Zwecke bestens geeignet. Als robuster und geschmeidiger Stoff ist es ein zeitloser Trend für Bekleidung und Schuhe.

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