Von Dr. Nico Laube
Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Elastizität und Spannkraft, da der Kollagenaufbau nachlässt. Infolgedessen entstehen Falten. Meist sind kleinere Falten durchaus sympathisch, handelt es sich hingegen um tiefe Mimikfalten, können diese die Harmonie des Gesichts stören. Denn wer nicht gerade ausschließlich mit freundlichen Lachfalten gesegnet ist, kann etwa durch Marionettenfalten einen eher traurig-ärgerlichen Eindruck erwecken, obwohl dies dem Charakter nicht entspricht. Wer hier nicht auf Filler – also tendenziell körperfremdes Material – oder Botox® zurückgreifen möchte, findet in einer Eigenfett-Behandlung eine wirksame und natürliche Alternative.
Wie wirkt Eigenfett gegen Falten?
Eigenfett polstert Falten gezielt auf, indem es punktuell in bestimmte Bereiche injiziert wird. Da es sich um körpereigene Zellen handelt, ist diese Methode zur Faltenbehandlung sehr gut verträglich. Bis zu 80 Prozent der Fett- und Stammzellen wachsen fest an neuer Stelle an und sorgen für dauerhaft mehr Volumen. Die Behandlung lässt sich jederzeit wiederholen und kann so einerseits Falten mildern und andererseits eingefallene Gesichtspartien wieder füllen, ohne die natürlichen und individuellen Gesichtszüge zu beeinflussen.
Für welche Falten und Areale eignet sich Eigenfett?
Im Bereich des Gesichts lässt sich Eigenfett vielseitig einsetzen. So können etwa Nasolabial-, Marionetten- und Plissee-Falten wirksam gemildert werden. Auch bei sehr dunklen Augenringen – so genannten blue circles – kann Eigenfett Abhilfe schaffen, da hier in den meisten Fällen durchscheinende Strukturen am Unterlid für die Einfärbung verantwortlich sind. Neben diesen Anwendungsgebieten wird mit Eigenfett eine Volumenauffüllung im Mittelgesicht, im Schläfenbereich und bei tiefen Augenhöhlen erreicht. Dank dieser Maßnahmen wirkt das Gesicht wieder frisch und wach.
Ablauf einer Eigenfettbehandlung
Zu Beginn der Behandlung steht immer ein ausführliches Beratungsgespräch. Hier werden die Wünsche des Patienten erörtert und das weitere Vorgehen geplant. Wichtig hierbei ist die Kenntnis anatomischer Strukturen und des Zusammenspiels von Muskeln, Knochen und Sehnen. Denn nur so können die Injektionen an die richtige Stelle gesetzt werden, um einen natürlich wirkenden Volumenaufbau zu erhalten.
Im ersten Schritt wird Eigenfett des Patienten gewonnen, etwa am Bauch oder der Hüfte. Dies geschieht unter örtlicher Betäubung. Die entnommenen Fett- und Stammzellen werden anschließend aufbereitet und können dann in den entsprechenden Bereich injiziert werden.
Verhalten nach der Behandlung mit Eigenfett
Da es sich um körpereigenes Material handelt, kommt es weder zu Abstoßungsreaktionen, noch zu Allergien. Dennoch sollten Ausdauersport, Saunagänge und direkte Sonne zunächst gemieden werden. In seltenen Fällen kann es zu kleinen Schwellungen im Bereich der Injektionen kommen. Diese lassen sich jedoch sehr gut durch Kühlung reduzieren und sollten in der Regel nach ein bis zwei Tagen verschwunden sein.
Das Eigenfett aktiviert nun die körpereigene Produktion von Kollagen und Elastin, Falten werden so aufgefüllt und die Hautqualität verbessert sich. Da ein Großteil der Fettzellen an neuer Stelle anwächst, ist diese Behandlung die richtige Wahl für Patienten, die sich ein dauerhaftes Ergebnis wünschen, aber gleichzeitig auf die Gabe synthetischer, körperfremder Wirkstoffe verzichten möchten.