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Sonnenschutz von innen, das klingt gut: Viele Menschen, die sich das lästige Eincremen sparen wollen, greifen zu Betacarotin-Kapseln, um Sonnenbrand vorzubeugen. Doch Vorsicht, der Schutzfaktor ist gering.

Ob im Winter beim Skifahren oder im Sommer auf der Schwimmbadwiese: Wenn draußen die Sonne lockt, steigt die Stimmung und die Welt sieht gleich viel freundlicher aus. Das kann sich allerdings jäh ändern, wenn dem schönen Wetter ein gefährlicher und schmerzhafter Sonnenbrand folgt. Sonnencremes bieten – richtig angewandt – einen sehr wirksamen Schutz, sind aber nicht jedermanns Sache. Produkte, die den Eigenschutz der Haut stärken sollen, sind daher sehr gefragt – aber nutzen sie überhaupt etwas, oder beschränkt sich ihre Wirkung auf das Leeren des Geldbeutels?

Dem vorbeugen sollen Kapseln zum Einnehmen – versprechen zumindest die Hersteller. „Die Produkte enthalten meist Betacarotin oder Vitamin C. Dahinter steckt die Überlegung, dass diese beiden Substanzen eine antioxidative Wirkung haben, also sogenannte freie Radikale abfangen, die beim Sonnenbrand vermutlich eine Rolle spielen“, erläutert der Hautexperte. Seiner Ansicht nach sind solche Produkte jedoch kontraproduktiv: „Falls überhaupt, würden lediglich die Entzündungsreaktionen abgemildert. Das halte ich für fatal, denn dann bleiben zwar die Hautrötung und die Schmerzen aus, aber das Erbgut wird ebenso stark geschädigt wie vorher.“ Denn die Schmerzen sind ein Warnsignal des Körpers, ein Alarmsystem, das von allzu langem Sonnengenuss abhalten soll – sozusagen Schutz durch Abschreckung.

Positiver beurteilt Schwarz Produkte zum Einnehmen, die Extrakte des Farns Polypodium leucotomos enthalten: „In diesem Fall wurde tatsächlich in klinischen Studien bestätigt, dass der Eigenschutz der Haut verbessert und die Schäden im Erbgut reduziert werden. Allerdings entspricht die Wirkung lediglich einer Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von etwa 2. Und nun kann sich jeder selbst fragen: Würde ich mich so geschützt ins Schwimmbad legen? Sicher nicht!“

„Um das beurteilen zu können, muss man sich bewusst machen, was ein Sonnenbrand eigentlich ist“, meint Professor Thomas Schwarz von der Universitäts-Hautklinik in Kiel. Bei einem Sonnenbrand dringen UV-A- und UV-B-Strahlen in die Haut ein und schädigen das Erbgut der Zellen. „Dadurch kommt es zu einer Entzündungsreaktion, die der Betroffene an den Schmerzen und der geröteten Hautoberfläche bemerkt, in schweren Fällen können sogar Blasen auf der Haut entstehen“, erklärt Schwarz. „Dabei sind die Schmerzen aber nicht einmal das größte Übel: Die UV-Strahlung kann Mutationen im Erbgut hervorrufen. Mit jedem Sonnenbrand steigt daher die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken.“

Antioxidantien können Erbgutschäden nicht verhindern

Dem vorbeugen sollen Kapseln zum Einnehmen – versprechen zumindest die Hersteller. „Die Produkte enthalten meist Betacarotin oder Vitamin C. Dahinter steckt die Überlegung, dass diese beiden Substanzen eine antioxidative Wirkung haben, also sogenannte freie Radikale abfangen, die beim Sonnenbrand vermutlich eine Rolle spielen“, erläutert der Hautexperte. Seiner Ansicht nach sind solche Produkte jedoch kontraproduktiv: „Falls überhaupt, würden lediglich die Entzündungsreaktionen abgemildert. Das halte ich für fatal, denn dann bleiben zwar die Hautrötung und die Schmerzen aus, aber das Erbgut wird ebenso stark geschädigt wie vorher.“ Denn die Schmerzen sind ein Warnsignal des Körpers, ein Alarmsystem, das von allzu langem Sonnengenuss abhalten soll – sozusagen Schutz durch Abschreckung.

Positiver beurteilt Schwarz Produkte zum Einnehmen, die Extrakte des Farns Polypodium leucotomos enthalten: „In diesem Fall wurde tatsächlich in klinischen Studien bestätigt, dass der Eigenschutz der Haut verbessert und die Schäden im Erbgut reduziert werden. Allerdings entspricht die Wirkung lediglich einer Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von etwa 2. Und nun kann sich jeder selbst fragen: Würde ich mich so geschützt ins Schwimmbad legen? Sicher nicht!“

Eincremen bleibt Pflicht

Auch bei diesen Produkten sieht der Dermatologe daher die Gefahr, dass die Anwender sich in einer trügerischen Sicherheit wiegen. Sein Fazit lautet: „Der einzig wirksame Schutz vor Hautkrebs ist nach wie vor ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Sonne.“ Das bedeutet: Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden, frühzeitig und sorgfältig eincremen, bei Sonnenbrillen auf UV-Schutz achten und am besten – gerade in den Mittagsstunden – ab in den Schatten.

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