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Immer mehr Menschen verzichten im Alltag auf das Tragen von Schuhen und bewegen sich barfuß durch die Welt. Doch hinter diesem Trend steckt weit mehr als nur ein Lebensgefühl, denn die medizinischen Vorteile des Barfußlaufens betreffen nicht nur die Fußgesundheit, sondern den gesamten Körper.

Fußfehlstellungen durch falsche Schuhe

Heutzutage leidet die Mehrheit der Bevölkerung unter Fußdeformationen wie dem Knick-, Senk-, Platt- oder Spreizfuß. Hierbei handelt es sich um häufige Fußfehlstellungen, die meist durch falsches Schuhwerk ausgelöst werden. Ein gesunder Fuß sollte den Boden nur an der Ferse sowie den Groß- und Kleinzehballen berühren, doch durch unbequeme und zu kleine Schuhe verändert sich die Fußhaltung. Es fehlt Bewegungsfreiheit und die Fußmuskulatur wird langfristig zu wenig trainiert. Die Folge sind instabile und wenig belastbare Füße. Bei Nichtbehandlung können sich bleibende Fußfehlstellungen wie der Hammerzeh (Hallux malleus) oder Ballenzeh (Hallux valgus) entwickeln.

Barfußlaufen stärkt die Fußmuskulatur

Um Problemfüße erfolgreich zu behandeln, ist nicht zwingend eine Operation notwendig. Vielmehr können gezielte Übungen die Schmerzen lindern und dabei helfen, die natürliche Form des Fußes wiederherzustellen. Wer sich gut über vorbeugende und schmerzlindernde Maßnahmen informiert, kann schon einiges gegen Deformationen wie den Hallux valgus tun. Ein wirksamer Weg zur Verbesserung der Fußstatik ist auch regelmäßiges Barfußlaufen. Dabei muss sich der Fuß wieder an seine ursprüngliche Haltung gewöhnen und die dafür benötigten Muskeln werden gestärkt.

Durch die spezielle Statik und Muskulatur ist der Fuß in der Lage, flexibel für jegliche Aktivität zu sein und den Körper durch die Welt zu tragen – so könnte prinzipiell jeder rennen, springen, schießen oder tanzen – und das ganz ohne Schmerz. Im heutigen Alltag übernehmen Schuhe die Stabilität während solcher Bewegungen. Laien müssen das Barfußlaufen dadurch erst wieder lernen. Wer sich langsam steigert und es nicht übertreibt, gewöhnt seine Füße und die Haut an den Kontakt mit dem Boden wie auch an die Belastung. Das kommt nicht nur den Füßen zugute: Auch die Wirbelsäule und die inneren Organe sind für die Stimulation an den Fußsohlen dankbar.

Barfußlaufen ist nicht für jeden geeignet

Besonders Kindern raten Experten zum Barfußlaufen, denn deren Füße müssen sich im Verlauf der ersten Lebensjahre noch aufrichten. Barfußlaufen unterstützt die natürliche Entwicklung der Füße und die Kinder können ihre Umwelt auch durch den Tastsinn an den Fußsohlen entdecken. So werden alle Sinne geschärft.

Für Menschen, die an Diabetes oder Polyneuropathie leiden, ist Barfußlaufen jedoch nur bedingt geeignet. Diese Erkrankungen gehen mit einem falschen Schmerzempfinden im Bereich der Zehen und einer verlangsamten Reizübertragung bei Überbelastung und Schmerzen einher. Daher sollten sich Betroffene auf das Barfußlaufen in der Wohnung oder auf einem weichen Rasen beschränken, denn dort ist das Risiko einer Verletzung oder Überanstrengung gering.

Weitere Informationen:
Auch mit speziellen Schuhen können Sie das Barfuß-Gefühl erleben. Wie genau das funktioniert, verraten wir Ihnen hier.

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