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Im Winterurlaub die Pisten herunterfahren war gestern – heute werden sie hinauf geflogen. Was einst erfunden wurde, um eine Pferdesteuer zu umgehen, hat sich zu einer neuen Extremsportart entwickelt, die immer mehr Anhänger findet. Schnelligkeit und akrobatische Sprünge in Verbindung mit der Natur machen den besonderen Spaß am Snowkiten aus.

Snowkiten – das heißt: ein paar Ski oder ein Snowboard unter den Füßen und ein etwa zehn Quadratmeter großer Lenkdrache, der an 20 Meter Leinen an einem Hüftgurt befestigt wird – und schon geht es den Berg auf und ab, oder auch weit über die Bergspitzen hinaus in die Lüfte. Die Kites haben sich beim Wassersport in den letzten Jahren immer erfolgreicher durchgesetzt. Nun erobern die Lenkdrachen auch die Berge. In größeren Skigebieten gibt es mittlerweile Kurse. Hier wird der Umgang mit dem Drachen im Schnee erlernt. Einsteiger brauchen dafür nichts weiter als etwas Kondition, Geschicklichkeit und Wind. Die ersten Erfolge lassen sich schon nach wenigen Übungsstunden verzeichnen. Ihren Kick erleben Snowkiter mit waghalsigen Sprüngen von bis zu 20 Meter Höhe und 250 Meter Weite. Für zusätzliches Adrenalin sorgen Geschwindigkeiten von bis 100 Stundenkilometern. Anfänger jedoch aufgepasst: Dafür sind zwei bis drei Jahre Erfahrung und jede Menge Trainingsstunden nötig.

Neue Modelle sind sicherer

Wie jeder Extremsport birgt auch das Snowkiten seine Gefahren. Übermut wird nicht selten mit Verletzungen gestraft. Daher ist es immer wichtig, einen Helm zu tragen und sich auf die bestehenden Windverhältnisse einzustellen. Die Hersteller haben die Kites in den letzten Jahren immer sicherer gemacht. Es ist daher ratsam, bei der Anschaffung ein neueres Model, möglichst nach 2006 hergestellt, in Betracht zu ziehen. Die Grundausstattung mit Kite und Board ist ab 1.500 Euro zu bekommen.

Das Wetter spielt bei diesem Sport eine wichtige Rolle. Wind lässt sich durch verschieden große Kites ausgleichen. Es empfiehlt sich trotzdem, etwas mehr über das Wetter zu wissen, weil sich das in den Bergen ständig ändern kann. Erfahrene Kite-Lehrer bieten in ihren Kursen auch immer einige Theoriestunden und Informationen zu Ausrüstung und Kite-Modellen an – sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene.

Drachen statt Pferd

Seine Anfänge hat der Sport im 19. Jahrhundert. Der Erfinder, ein englischer Lehrer namens George Pococks, wollte mit dem Lenkdrachensystem Kutschen und kleine Boote antreiben, um eine zu dieser Zeit übliche Pferdesteuer zu umgehen. Nachdem diese Idee keinen großen Anklang fand und in Vergessenheit geraten war, wurde das Kiten in den 1970er Jahren wiederentdeckt. Mehrere Trendsportarten, in denen der Kite eine große Rolle spielt, wurden seitdem ins Leben gerufen. Buggys und Kanus werden seither damit angetrieben und sogar Rollschuh-, Schlittschuh-, Snowboard-, Skifahrer und Surfer nutzen die Drachen zur Fortbewegung. In welcher Form auch immer – Kiten macht jede Menge Spaß und bedeutet für Sportler jedes Mal eine neue Herausforderung.

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