iStock/peeterv
Advertisement

Surfen liegt im Trend: Rund jeder fünfte Deutsche träumt davon, erste Erfahrungen auf dem Brett zu sammeln. Doch viel Übung ist notwendig, um stilecht über die Wellen zu gleiten. Schnelle Fortschritte machen Anfänger in Surfcamps, die den ganzen Tag Gelegenheit zum Üben bieten. Die bekannteste Surf-Destination ist zwar nach wie vor Hawaii, die Wiege des Wellenreitens, aber auch Europa punktet mit super Wellen. MEINE VITALITÄT Experte Johannes Schafferer, Personal Trainer und Geschäftsführer eines Surfclubs, stellt Ihnen die besten Surfdomizile in Europa vor

©Johannes Schafferer

Geheimtipp für Anfänger: Sardinien

Italien, eine der beliebtesten deutschen Urlaubsdestinationen, ist auch bei Wassersportlern hoch im Kurs. Besonders Sardinien ist ein echter Geheimtipp unter Surfern. In Buggerru, einer kleinen Stadt an der Südwestküste der Insel, kommen vor allem Anfänger auf ihre Kosten. Der sanft abfallende Sandstrand erleichtert die ersten Surf-Versuche. Bei konstanten, moderaten Wellen lernen Anfänger, sich besser auf dem Brett zu halten. 
Buggerru hat kaum mehr als 1.000 Einwohner. Abseits des Surf-Spots lohnen sich vor allem Spaziergänge am malerischen Hafen, Spritztouren entlang der Küste oder Besuche im regionalen Bergbaumuseum. Wem das kleine Fischerdörfchen zu verschlafen ist, sollte sich dagegen in ein internationales Surf-Mekka aufmachen: nach Biarritz.

Frankreich: Surf-Mekka an der Atlantikküste

In Biarritz, einem Seebad mit internationalem Ruf an der französischen Atlantikküste, haben Surfer alle Privilegien. Wettbewerbe, Festivals, Kurse und Shops speziell für Surfer sorgen für eine gute Infrastruktur. Entlang dieser Küste brechen einige der besten Wellen Europas. Wer dort das Surfen ausprobieren möchte, kann zum Beispiel in einem Surfcamp in Moliet Plage diesen faszinierenden Sport von Grund auf erlernen.
Aber nicht nur Surfer, sondern auch Volleyballer und Sonnenanbeter tummeln sich am Grande Plage in Biarritz. Den Trubel sollten Surfer nicht scheuen, wenn sie sich in der Touristenhochburg einquartieren. Hinter den bunt gestreiften, halb offenen Zelten am Strand ragen etliche Hotels in den Himmel. Die Gäste vergnügen sich abends gerne auf der Strandpromenade, während nur wenige zu den imposanten Klippen finden. Dort wartet ein grandioser Sonnenuntergang.

Fischerdorf und Surf-Oase: Ericeira in Portugal

Rund 50 Kilometer nordwestlich von Lissabon liegt noch ein weltberühmter Surf-Spot. Das malerische Fischerdorf Ericeira erwachte aus seinem Schlaf, als Surfer die Felsriffe vor der Küste entdeckten. Sie sorgen für zwei bis drei Meter hohe Wellen. Aber es gibt auch anfängerfreundliche Surfspots, die mit kleineren Wellen aufwarten. 
Wenn die Temperaturen im Herbst abkühlen und sich die meisten Touristen langsam auf den Heimweg machen, lichten sich auch die Staus vor den Toren der Stadt. Dann schlägt die Stunde all jener, die sich in beschaulicher Atmosphäre auf das Meer wagen möchten. Auch die verwinkelten Gassen Ericeiras, die kleine Cafés und Restaurants beheimaten, leeren sich gegen Ende der Saison etwas.

©Johannes Schafferer

Fuerteventura: Das Hawaii Europas

Viele Anfänger zieht es auch vor die Küste Nordafrikas, auf die Kanarischen Inseln. Hier scheint auch noch dann die Sonne, wenn der Rest Europas im Schmuddelwetter versinkt. Rund 337 Sonnentage im Jahr, azurblaues Wasser, kilometerlange Sandstrände und Top-Surfspots haben Fuerteventura den Beinamen „Hawaii Europas“ eingebracht. Doch nicht jeder Surfspot eignet sich für Anfänger. Die gewaltigen Wellen, die sich im Norden der Insel türmen, sind für Anfänger nicht optimal. Die schmalste Stelle der Insel, die Landenge „Istmo de la Pared“, ist für erste Versuche auf dem Brett besser geeignet: Da Ost- und Westküste in nur fünf Minuten zu erreichen sind, ist der Weg zu den Spots mit den momentan besten Surfbedingungen nie weit. 
Die meisten Touristen zieht es an die langen Sandstrände der Ostküste. Dünen und Gestein prägen das Bild der Insel: Da Fuerteventura sehr trocken ist, geizt die Insel mit üppiger Vegetation. Hin und wieder weichen Aloe-Vera-Plantagen dem grauen Vulkangestein, das so typisch für die Region ist.

FAZIT: Wer surfen lernen möchte, muss nicht nach Hawaii oder Bali fliegen. Denn auch in Europa gibt es Surf-Spots von internationalem Rang, die konstante Wellen und mildes Klima bieten. Die Palette reicht vom verschlafenen Fischerdorf bis zum gut ausgebauten Surfer-Mekka – da sollte für jeden Urlauber die richtige Destination dabei sein.

Weitere Informationen:

Über den Autor
Johannes Schafferer hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht: Der erfahrene Wellenreiter organisiert Surfreisen in Europa, Asien und Amerika. Als Geschäftsführer des Travel Surf Club war er viel auf Bali, Costa Rica und Fuerteventura unterwegs, um die besten Surf-Spots auszukundschaften. Auch die Wellen an den Küsten Portugals, Frankreichs oder Marokkos hat er auf Herz und Nieren geprüft.

Lesen Sie auch unsere Artikel:
Surfen lernen: Von Wellen, Brettern und der Surfkultur

Interview mit Surflehrer Matthias Krankemann über das besondere am Surfen

Advertisement