Die weißgelbe Pflanze steht für Reinheit und Unschuld, Kinder binden sie gerne zu Kränzen und auch für die Gesundheit hat das Gänseblümchen viel zu bieten. Wir haben uns das tolle Pflänzchen mal genauer angeschaut.
Das Gänseblümchen ist ein klassischer Korbblütler (Asteraceae oder Compositae). Sein lateinischer Name lautet Bellis perennis. Bellis kommt von bellus und bedeutet hübsch. Perennis bezieht sich darauf, dass die Pflanze das ganze Jahr hindurch blüht. Der Name Gänseblümchen bezieht sich wohl darauf, dass es vor allem auf Wiesen blüht, den Weideplätzen von Gänsen. Es wird auch Maßliebchen, Marienblümchen und Tausendschön genannt. Heimisch ist die Pflanze in Europa und Asien.
Mythologische Geschichten um die kleine Pflanze
Schon auf den ersten Blick assoziiert man das Gänseblümchen mit einer Blume. Zusammen mit dem Löwenzahn ist es wohl die beliebteste Kinderblume, aus der Kränze und Sträußchen gemacht werden. Und das nicht zu Unrecht: das Gänseblümchen berührt die Seele mit seiner Lieblichkeit. In der mittelalterlichen Blumensprache stand es für Reinheit und Unschuld. Die germanischen Stämme verbanden mit dem Erblühen der ersten Pflänzchen die Anwesenheit des Sonnengottes Baldur, der nun die helle und freundliche Jahreszeit verkündete. Auch war es der Ostara geweiht, der Göttin der Auferstehung und des Frühlings. In späteren Zeiten, als das Christentum die heidnischen Bräuche verbieten wollte, wurde das Gänseblümchen der Jungfrau Maria geweiht, aus deren Tränen es auf der Flucht nach Ägypten entsprossen sein soll. In Deutschland galt das Gänseblümchen im 18. Jahrhundert als schädlich und wurde von einer Verordnung von 1793 verboten. Der Grund dafür war wahrscheinlich die Vermutung, dass es als Mittel für Abtreibungen genutzt werde oder dass es als Unkraut den Wuchs des Getreides hinderte.
Das Gänseblümchen als Heilpflanze
In dem kleinen Pflänzchen stecken Saponine, Gerb- und Bitterstoffe, Flavonoide, Schleimstoffe, ätherische Öle, organische Säuren und Vitamin C. Das Gänseblümchen ist eine kleine Pflanze mit großer Wirkung auf Körper und Seele. Dies sei auch der Grund, warum der Schöpfer so viele Gänseblümchen hat wachsen lassen, mutmaßte der Kräuterkundige Nicholas Culpeper im Jahre 1649.
Allgemein hat das Gänseblümchen stark wundheilende Eigenschaften, ist entzündungshemmend, schmerzstillend, entwässernd, tötet Viren und Bakterien, ist schleimverflüssigend, lymphreinigend, blutreinigend, stärkend und krampflösend.
Auch bei der Behandlung von Kinderkrankheiten wird es eingesetzt, zum Beispiel bei Milchschorf.
Anwendungen mit Gänseblümchen
Bei Verstauchungen, Zerrungen, Quetschungen, Insektenstichen, Brüchen und Blutungen hilft es, Gänseblümchen in Form von Brei auf die Wunden aufzutragen. Gerade als erste Hilfe auf einem Ausflug ist dies eine tolle Möglichkeit. Auch bei vielen Hauterkrankungen wie Ekzemen, Geschwüren, Hautflecken und Furunkel kann Gänseblümchen helfen. Sowohl von innen als Tee als auch äußerlich als Umschlag, für welchen Sie einfach einen Brei aus frisch zerstoßenen Blättern auftragen.
Bei einem Nebenhöhlenkatarrh sollten Sie je nach Bedarf zwei- bis dreimal täglich eine Tasse Tee aus Gänseblümchenblüten trinken. Auch bei Lungenerkrankungen, Infektionen, Husten und Bronchialverschleimungen hilft der Tee. Trinken Sie in diesen Fällen bis zu vier Tassen täglich, die Sie mit Honig süßen können. Alternativ können Sie auch zu Gänseblümchensirup greifen. Der ungesüßte Tee eignet sich auch zur Behandlung bei Leberstörungen, Magenproblemen, Darmerkrankungen, Durchfall sowie Blasen- und Nierenleiden. Zur Anregung des Gesamtstoffwechsels können die Blätter und Blüten des Gänseblümchens im Frühjahr gegessen werden, da sie eine stark lymphreinigende Wirkung haben
Bei einer Bindehautentzündung unterstützt das Gänseblümchen die Ausheilung massiv, Sie müssen allerdings zunächst in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Im Anschluss hilft dann ein Aufguss: Kochen Sie zwei Teelöffel der Blüten mit 0,25 Liter Wasser auf, lassen Sie den Aufguss abkühlen und stellen Sie mit einer Kochsalzlösung Augentropfen her. Davon sollten Sie vier bis sechs Mal etwas ins Auge träufeln.
Rezepte mit Gänseblümchen
Für den oben erwähnten Gänseblümchensirup übergießen Sie 250 Gramm der frischen Pflanzen mit 1,5 Liter heißem Wasser und lassen Sie den Aufguss zwei Stunden ziehen. Danach seihen Sie ihn ab und geben 1500 Gramm Zucker dazu. Auf dem Herd bei kleiner Flamme langsam eindicken. Bei Bedarf nehmen Sie zwei bis drei Teelöffel täglich ein.
Für Gänseblümchenkapern nehmen Sie 200 Gramm Gänseblümchenknospen und gießen Sie mit 300 Millilitern Estragonessig kurz auf. Den noch warmen Aufguss füllen Sie mit einer Prise Salz in gut verschließbare Gläser ab. Nach wenigen Tagen sind die Kapern fertig und Sie können sie prima in einem frischen Salat genießen.
Weitere Informationen:
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