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Ach wie schön wäre es, wenn der Frühling nur sein blaues Band durch die Lüfte schicken würde, so wie Eduard Mörike es in seinem Gedicht beschreibt. Stattdessen fliegen – kaum dass die ersten Sonnenstrahlen unsere Nase kitzeln -Unmengen von Pollen durch Luft. Für Menschen mit Heuschnupfen ist das der Start in eine unangenehme Leidenszeit.

Die Augen tränen und jucken, die Schleimhäute sind angeschwollen und die Nase läuft ununterbrochen. Heuschnupfenzeit ist für die meisten, die es betrifft, eine regelrechte Tortur. Mittlerweile leidet in Deutschland jeder Vierte an den Symptomen einer Pollen-Allergie. Manche von der ersten Blüte bis zum letzten Grashalm – andere nur zu bestimmten Pollenflugzeiten. Wird die Allergie nicht erkannt und behandelt, kann sich im schlimmsten Fall ein Asthma daraus entwickeln.
Doch warum reagiert das menschliche Immunsystem immer öfter mit einer massiven Abwehrreaktion auf ganz natürliche Stoffe, die uns seit Urzeiten umgeben?

Heuschnupfen: Was passiert bei der Allergie?

Eine Pollen-Allergie ist eine fehlgeleitete Überempfindlichkeitsreaktion – so die einfachste Erklärung. Der Körper verwechselt die Pollen (vermutlich aufgrund ihrer mit Eiweißverbindungen bedeckten Oberfläche) mit gefährlichen Substanzen, aktiviert daraufhin sein Immunsystem, das zur Abwehr reichlich Antikörper – auch Immunglobuline genannt – bildet. So wird der harmlose Blütenstaub zum Staatsfeind erklärt und bei erneutem Kontakt greift die Körper-Artillerie gnadenlos zu den Waffen. Die Pollen werden von den Antikörpern eingefangen, an sogenannte Mastzellen gebunden, wodurch eine Reihe Entzündungsbotenstoffe wie Histamin freigesetzt werden. Und eben diese Reaktion führt letztendlich zu den vielfältigen Symptomen wie Hautrötungen, Niesreiz und entzündeten Augen, bis hin zu asthmatischen Beschwerden.

Heuschnupfen: Was schützt vor der Allergie?

Allergologen sind heute sicher, dass neben einer erhöhten Belastung durch Umweltgifte und einer erblichen Disposition unser übertriebenes Hygienebewusstsein mitverantwortlich für die stetig steigende Zahl von Allergie-Betroffenen ist. Dass ein gesundes Maß an Dreck im Kindesalter mehr schützt als schadet, ist durch viele Studien bereits belegt. So beschreibt eine vom bayerischen Umweltministerium in Auftrag gegebene Untersuchung, dass Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen und von Anfang an Kontakt mit den Tieren haben, 15-mal seltener an Heuschnupfen und Asthma leiden als Stadtkinder. An der Berliner Charité fanden Forscher heraus, dass Säuglinge, die im ersten Lebensjahr häufiger Schnupfen hatten, später ebenfalls seltener an Asthma erkranken. Und auch der frühe Besuch eines Kindergartens wirkt sich positiv auf die Immunabwehr aus. Durch den frühen Kontakt mit diversen Krankheitserregern, wird das Immunsystem trainiert und kann so besser zwischen Freund und Feind unterscheiden.

Heuschnupfen: Was hilft dagegen?

Zunächst einmal empfiehlt MEINE VITALITÄT jedem, der auch nur den leisesten Verdacht hat, dass sich eine Pollen-Allergie hinter dem alljährlich wiederkehrenden Schnupfen verbergen könnte, diese Symptome ernst zu nehmen. Suchen Sie einen Spezialisten auf und lassen Sie abklären, ob und auf welche Stoffe Sie allergisch reagieren. Von einer dauerhaften Selbstmedikation mit Nasensprays, Kortison-Präparaten und Antihistaminika ist generell abzuraten, da die Medikamente zwar zunächst die Symptome lindern, auf Dauer den Körper aber nicht entlasten.
In 90 von 100 Fällen führt eine spezifische Immuntherapie (früher auch Hyposensibilisierung genannt) zur langfristigen Linderung bis hin zur Heilung der quälenden Symptome. Dabei werden dem Patienten die eigentlichen Allergieauslöser zunächst in geringen Mengen, dann in allmählich ansteigenden Dosen gespritzt. Der Effekt: Das körpereigene Immunsystem entwickelt Schritt für Schritt eine Toleranz gegenüber den Allergenen. Diese Therapieform hat sich besonders bei Menschen bewährt, die auf eine geringe Anzahl von Allergenen reagieren.
Neben der klassischen Behandlungsmethode der spezifischen Immunisierung kann jeder Betroffene zusätzlich auf eine Reihe von alternativen Heilmethoden zurückgreifen. Ob nun Darmsanierung, Entgiftungskur, Homöopathie oder Eigenblut-Therapie – auch die Naturheilkunde bietet Heuschnupfen-Geplagten einige Möglichkeiten, den alljährlichen Nies- und Schnupfattacken dauerhaft zu entkommen.

FAZIT: Heuschnupfen ist nicht nur lästig, sondern sollte vor allem nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Da die Belastungen durch Umweltgifte, Alltagsstress und andere Anforderungen, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind, eher ansteigen als nachlassen, besteht immer die Gefahr, dass der Körper mit all dem nicht mehr fertig wird. Lassen Sie sich von kompetenten Fachleuten beraten, um die für Sie passende Therapie zu finden – damit Sie am Ende den Frühling und die Natur wieder mit allen Sinnen genießen können!

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