©iStock/AleksandarNakic
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100.000 Euro Jahresgehalt, zwei Dienstwagen und eine 65 Stunden Woche. Das bedeutet für viele die berufliche Erfüllung. Doch die Zeit für Freunde, Familie, Partner und Freizeit wird in den Hintergrund gestellt und irgendwann wirkt man ausgebrannt. So verpassen es viele ihre eigenen Werte an Beruf und Leben anzupassen. Ein gesunder Mittelweg ist das Ziel. MEINE VITALITÄT stellt Ihnen das Prinzip Downshifting vor.

Weniger arbeiten, mehr leben!

Downshifting wurde Mitte der 1990er Jahre von dem irischen Wirtschafts- und Sozialphilosophen Charles B. Handy erfunden. Es ist eine gesellschaftliche Bewegung, die alles gern etwas einfacher hätte – besonders im Beruf. So gesehen ist es ein Lebensstil entgegen der heutigen Norm. Die Menschen verlassen teilweise ihren Beruf oder wollen bewusst weniger verdienen, um mehr Freizeit zu haben.

Der Weg zum Downshifting 

Der Trend zu Downshifting ist ungebrochen. Der Wunsch, der Arbeit weniger Raum zu bieten und mehr Zeit für Freizeit als für den Job zu haben, ist bei vielen Menschen vorhanden. Wichtig ist dabei, sich gedanklich frei zu fühlen und nicht an die Arbeit auf dem Schreibtisch zu denken. Wir fügen uns immer perfekt in das vorhandene System ein und die Arbeitgeber formen bzw. beeinflussen den Arbeitnehmer, bis eine Art „Arbeitsmaschine“ entsteht. So wird häufig das Leben verpasst und der Beruf wandelt die eigenen Werte. Bis irgendwann der Wunsch auf eine Neuorientierung kommt. 
Doch die Umsetzung kürzer zu treten gestaltet sich schwierig, da gerade Führungskräfte, Abteilungsleiter etc. Angst haben, dass die Arbeit bei den Kollegen hängen bleibt. Doch für die meisten stellen sich auch andere Hindernisse in den Weg, wie die finanziellen Aspekte oder vorab dem Chef sein Vorhaben mitzuteilen.

24 Stunden erreichbar – auch im Urlaub 

Früher galt es als „schick“, jeder Zeit erreichbar, immer motiviert und nie erschöpft zu sein, bis der Zeitpunkt zum Umdenken kommt. Das geschieht meistens erst, wenn sich z.B. ein Burn-out herausstellt oder die Scheidung vor der Tür steht. Aber auch positive Einschnitte im Leben, wie die Geburt des ersten Kindes, führen zum Nachdenken und zeigen, dass der Job nicht alles im Leben ist.
Selbst im Urlaub arbeiten 6,38 Millionen deutsche Bürger im Durchschnitt 1,4 Stunden. Wobei die Besserverdiener, wie z.B. Manager, weniger bereit sind, ihre Zeit im Urlaub zu opfern als Arbeitnehmer im Angestelltenverhältnis. Zu den meisten Tätigkeiten zählen geschäftliche Telefonate und Mails.

Eine Auszeit nehmen

Um einen oder mehrere Gänge zurück zu schalten, bietet sich kurzfristig eine Auszeit an. Sie können Ihren Urlaub verlängern, Ihre Überstunden abfeiern oder ein Sabbatjahr (Sabbatical) machen. Sabbatical ist ein verlängerter Sonderurlaub, in dem Sie zu allem Abstand gewinnen und inne halten können. In den meisten Fällen wird das Sabbatical im Ausland fern ab vom Job verbracht. Es gibt zwar keine gesetzliche Regelung, aber die Chance ist besonders bei größeren Unternehmen recht hoch, dass es genehmigt wird.

Downshifting „light“

Mehr Zeit für private Angelegenheiten und dennoch Vollgas im Beruf. Diese Methode ist auch möglich, wenn der Arbeitnehmer sich Prioritäten setzt. Was möchte man erreichen, wie erreicht man sein Vorhaben und ob man dafür Unterstützung braucht, sind die Fragen, die sich jeder stellen soll, der die Light-Version von Downshifting ausprobieren möchte.

Tipp:

  • Trennen Sie wichtige von unwichtiger Arbeit. So verteilen Sie die Aufgaben besser. 
  • Entrümpeln Sie Ihren Schreibtisch bzw. Arbeitsplatz. 
  • Legen Sie Pausen ein, wenn Sie es für nötig halten, um neue Ideen zu entwickeln.

Weitere Informationen:

Lesen Sie auch den Artikel über Lebensberatung: Wege zum eigenen Glück. 

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