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Mit Kompass, Köpfchen und der nötigen Prise Intuition verhilft Barbara Herzog ihren Kunden zu einer harmonischen Umgebung. MEINE VITALITÄT sprach mit der Feng Shui-Beraterin über Disharmonien, Kompromisse und bunte Wände.

Barbara Herzog hat aus einer Leidenschaft ihren Beruf gemacht: Mit ihrer Feng Shui-Beratung „KanyuQi“ steht sie jenen Menschen mit Rat und Tat zur Seite, die sich in den eigenen vier Wänden unwohl fühlen oder ihre neue Wohnung oder ihr Geschäft nach Feng Shui gestalten wollen. Dabei hat die quirlige Wahl-Berlinerin ursprünglich BWL studiert. Wie es zu der beruflichen Neuorientierung kam, was Feng Shui eigentlich ist und warum manchmal schon ein kleiner Anfang Großes bewirken kann, erzählte sie uns im Interview.

MEINE VITALITÄT: Frau Herzog, woher kommt Ihr Interesse für Feng Shui?

Barbara Herzog: Mich fasziniert schon lange, wie man mit kleinen Veränderungen in der Wohnung oder am Arbeitsplatz sein Leben beeinflussen kann. Feng Shui gibt für viele Bereiche im Leben eine Erklärung und einen Lösungsansatz. Ich habe aber erst einmal abgewartet, ob sich die Begeisterung für Feng Shui im Laufe der Zeit wieder legt. Aber im Gegenteil – sie wurde immer stärker. Deshalb habe ich mich für die Ausbildung zur Feng Shui-Beraterin an der internationalen Feng Shui-Akademie in Ahrensburg entschieden, die ich gerade erfolgreich abgeschlossen habe.

Mit Ihrer frisch gegründeten Beratung „KanyuQi“ vertreiben Sie in Zukunft also schlechte Energien aus fremden Wohnungen?

In der Regel haben meine Kunden ein konkretes Anliegen, welches der Auslöser dafür ist, dass Sie meine Hilfe suchen. Das kann etwas Kleines sein, wie das Gefühl, dass ein bestimmter Raum in der Wohnung nicht harmonisch ist. Oder aber der Kunde wünscht sich Unterstützung bei der Wohnungssuche oder der Einrichtung des eigenen Geschäfts, weil er sich ein harmonischeres und effizienteres Zusammenarbeiten wünscht.

Wie gehen Sie dann vor?

Nachdem telefonisch geklärt ist, worum es geht, besuche ich den Kunden in seiner Wohn- oder Arbeitssituation. Schon auf dem Weg dorthin achte ich auf die Umgebung – daraus lässt sich bereits viel lesen. Ich habe eine Weiterbildung zur Feng Shui Garten-Beraterin gemacht, weil die äußere Umgebung so viel Einfluss auf das Wohlbefinden hat. Von außen lässt sich viel ausgleichen. Nachdem ich mir Wohnraum oder Geschäft des Kunden sowie die äußere Umgebung angeschaut habe, mache ich meine Messungen.

Was und wie messen Sie?

Zunächst ermittle ich die geometrische Mitte und darüber den Messpunkt der Wohnung. Dort messe ich mit dem chinesischen Kompass die auf das Grad genaue Himmelsrichtung. Davon ausgehend finde ich dann die Himmelsrichtungen heraus, die für bestimmte Personen und Elemente stehen. Die Kompassmessung ist die Grundlage aller Berechnungen im Feng Shui. Die Berechnungen zeigen, wo es welche Disharmonien gibt und welche Räume sich besonders gut zum Schlafen oder Arbeiten eignen. Zusätzlich schaue ich mir natürlich die Inneneinrichtung intensiv an und überprüfe, wie die Energie fließt.

Woran erkennen Sie den Energiefluss?

Prinzipiell kommt Energie durch Türen und Fenster hinein und wird innerhalb der Wohnung von Licht und freiem Raum sowie durch die Bewegung der Menschen in den Räumen geleitet. Da ist gar nichts Esoterisches dabei, das hat wohl jeder schon einmal gespürt. In einem langen Flur beispielsweise fließt die Energie immer dorthin, wo sich eine Tür in einen lichten Raum öffnet. Ich gucke mir den Energiefluss an, um herauszufinden, wo die aktiven Bereiche und wo die Ruhezonen der Wohnung sind, um die Raumnutzung davon ausgehend zu optimieren. Außerdem beobachte ich, wo besonders viel Energie ankommt und in welche Bereiche man noch Energie lenken müsste. Um den Energiefluss zu optimieren, hilft oft das Entrümpeln bestimmter Zimmer oder das Verrücken von Möbeln. Die Energie kann aber auch gezielt gelenkt werden, zum Beispiel durch farbige Wandflächen.

Das heißt, es gibt für jede Wohnung Hoffnung auf positive Energie?

Natürlich können Feng Shui-Berater nicht zaubern und manchmal ist der beste Rat tatsächlich ein Umzug, aber oft lässt sich mit kleinen Veränderungen schon Großes bewirken. So können zum Beispiel Schlafstörungen behoben werden, indem das Bett in die für den Bewohner bestmögliche Position und den idealen Raum gestellt wird. Dazu berechne ich, welche Himmelsrichtung und Elemente der jeweiligen Person gut tun.

Und wie ist es bei Paaren, bei denen Sie unterschiedliche Werte feststellen? Müssen diese fortan in getrennten Schlafzimmern nächtigen?

Wenn ich bei einem Paar feststelle, dass das derzeitige Schlafzimmer kein guter Raum zum Schlafen ist, dann rege ich beide an, das Zimmer zu wechseln. Dafür werden die Matratzen dann in einen guten Schlaf-Raum für den einen und nach der Himmelsrichtung des anderen Partners ausgerichtet. Letztendlich gibt mein Konzept, das ich im Anschluss an all meine Beobachtungen und Berechnungen anfertige, dem Kunden Aufgaben vor, die seine Situation verbessern können. Diese sind aber keine Anweisungen für kompromisslose Hauruck-Aktionen.

„Schmeiß dein Sofa weg und streich die Wände grün“ steht also nicht in Ihrem Konzept?

Das kann schon passieren. Nicht immer müssen die Veränderungen allerdings so radikal sein. In meiner Arbeit geht es um die Wünsche und Probleme meiner Kunden. Mit Feng Shui harmonisiere ich ihre Wohnungs- oder Arbeitssituation, das tut in der Regel allen Bewohnern gleichermaßen gut, auch wenn manchmal Kompromisse geschlossen werden müssen. Veränderungen sind nötig, um etwas an der derzeitigen Situation zu ändern.

Können Sie unseren Lesern ein paar konkrete Tipps für die eigene Wohnung geben?

Die beste Basis für harmonisches Wohnen ist Entrümpeln. Nehmen Sie einfach mal jeden Gegenstand in der Wohnung in die Hand und fragen Sie sich, ob Sie diesen brauchen. Eine Freundin von mir ist diesem Rat neulich gefolgt und hat zu ihrer Überraschung festgestellt, dass ein Fotoalbum komplett leer war, obwohl sie geschworen hätte, dass sie dort Bilder eingeklebt hat. Sie hatte das Album das letzte Mal vor 15 Jahren in der Hand. Und so ist es mit vielen Dingen. Beim Arbeitsplatz lohnt es sich außerdem, darauf zu achten, dass der Schreibtisch nicht an der Wand steht und Sie mit dem Rücken zur Tür sitzen – es macht nämlich unglaublich hibbelig, wenn man nicht sieht, „wo der Feind herkommt“. Es ist immer besser, mit dem Rücken zur schützenden Wand zu sitzen – egal ob im Bürostuhl oder auf der Couch.

Vielen Dank für das Gespräch!

Weitere Informationen:

Barbara Herzog: Unsere Expertin für harmonisches Wohnen und Arbeiten

KanyuQi im sozialen Netzwerk: facebook.com/KanyuQi.FengShui

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