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Nach der ayurvedischen Lehre können mit einer gesunden Ernährung alle energetischen Grundkräfte des Körpers direkt beeinflusst werden, um das natürliche Gleichgewicht von Körper, Seele und Geist wiederherzustellen. Die Grundregeln des ayurvedischen Ernährungskonzepts zielen vor allem auf natürliche und ausgewogene Lebensmittel ab. MEINE VITALITÄT erklärt Ihnen, wie einfach und wertvoll die ayurvedische Küche ist.

Das Verdauungsfeuer Agni

Eine besondere Bedeutung bei der Nahrungsaufnahme spielt das Verdauungsfeuer, das sogenannte Agni. Dieses ist verantwortlich für die Energiebeschaffung. Zudem ist es unerlässlich für die Gesundheit des Körpers , da es die natürlichen Abwehrkräfte erhält und schädliche Mikroorganismen, Bakterien wie auch Toxine im Verdauungssystem abbaut. Damit das Agni reibungslos arbeiten kann, ist es besonders wichtig, sich regelmäßig und ausgewogen zu ernähren mit natürlichen und frischen Nahrungsmitteln aus allen Geschmacksrichtungen, den sogenannten Rasas.

Die Wirkung der einzelnen Rasas

Im Ayurveda wird jedem Nahrungsmittel je nach Geschmacksrichtung süß, sauer, salzig, scharf, bitter oder herb eine spezielle Wirkung zugeordnet. Damit eine Mahlzeit ausgewogen und besonders nahrhaft für Körper und Geist ist, sollte sie immer aus Lebensmitteln aller Rasas bestehen. Es kann jedoch auch bewusst Einfluss auf die drei Doshas genommen werden, um das natürliche Gleichgewicht wieder herzustellen. Dabei ordnet das Ayurveda den Rasas folgende Eigenschaften zu:

  • Süßes gibt Kraft, nährt, beruhigt und hat eine kühlende Wirkung auf unseren Organismus. Der Großteil der Nahrungsmittel wie Getreide, Gemüse und Obst zählt in der Ayurveda-Lehre zu den süßen Speisen. Da sie die Bauchspeicheldrüse anregen, sollten sie immer zu Beginn der Mahlzeit gegessen werden.
  • Saures wie Tomaten, Preiselbeeren, Sauerkraut und Essig regt den Appetit und die Verdauungskraft an und gilt als wärmend.
  • Salziges wie Meer- und Steinsalz oder Algen fördert die Verdauung, beeinflusst den Wasserhaushalt des Körpers.
  • Schärfe regt den Kreislauf an und schürt das Verdauungsfeuer. Damit hilft es gleichzeitig beim Fettabbau und wärmt den Körper. Zu Scharfem gehören unter anderem Ingwer, Pfeffer, Senfsamen sowie viele Küchenkräuter und Gewürze
  • Bitteres wie Chicorée, Artischocken, Löwenzahn, Salate und diverse Gewürze wirken reinigend, kühlend und entgiftend und stimulieren Leber und Galle.
  • Herbe Lebensmittel kühlen und trocknen den Körper, wirken somit auch Wassereinlagerungen entgegen und fördern die Entschlackung des Gewebes. Unter anderem werden Quitten, Brombeeren und Granatäpfel zu den herben Nahrungsmitteln gezählt.
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Frische Würze

Gewürze spielen eine wichtige Rolle in der ayurvedischen Küche. Sie gelten sowohl als appetitanregend als auch geschmacks- und verdauungsfördernd. Damit Gerichte rundum glücklich machen und ausgewogen sind, sollten zum Kochen idealerweise frische Kräuter verwendet werden. Diese können ihre volle gesundheitliche Wirkung am besten entfalten. Bevor sie an die Speisen gegeben werden, sollten die frischen Kräuter kurz in Ghee, besonders reinem und wertvollem Butterfett, geröstet werden. Das gilt vor allem für Kreuzkümmel, Koriander und Nelken.

Genuss für den Geist

Für die Qualität jeder Mahlzeiten ist auch die Atmosphäre, in der gegessen wird, entscheidend. Jedes Essen sollte sowohl für den Körper als auch für den Geist Genuss und Entspannung bedeuten. Wichtig ist vor allem, ohne Ablenkungen bewusst und langsam zu essen. So fällt es dem Körper gleichzeitig auch leichter, zwischen Hunger und Appetit zu unterscheiden und die Verdauung nicht mit übermäßigen Portionen zu belasten. Zusätzlich sorgen warme Tees wie indischer Chai für Entspannung während dem Essen und unterstützen das Agni.

Die Tageskarte aus der ayurvedischen Küche

Warmer Getreidebrei mit Gewürzen ist ein ideales Frühstück. Es liefert reichlich Energie und ist gleichzeitig leicht bekömmlich. Das Mittagessen sollte die Hauptmahlzeit des Tages sein mit eiweißreichen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten und Tofu. Dazu gibt es Reis, zwei Gemüsesorten und ein würziges Chutney. Das Abendessen sollte dagegen bescheidener ausfallen beispielsweise mit einer warmen Suppe und Chapati, einem indischen Flachbrot ohne Hefe oder andere Backtriebmittel. Zwischen den einzelnen Mahlzeiten sollte man stets Pausen von etwa fünf Stunden einhalten, damit der Körper genügend Zeit hat, um das vorhergehende Essen zu verdauen.

Fazit: Mit viel frischen Gewürzen und natürlichen Lebensmitteln ist die ayurvedische Küche ein sinnliches Vergnügen für Körper und Seele. Besonderer Wert wird dabei immer auf die Ausgewogenheit und den Genuss jeder Mahlzeit gelegt, um das individuelle Gleichgewicht von Körper, Seele und Geist wiederherzustellen und die Gesundheit langfristig zu erhalten.

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