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Allergien werden seit ein paar Jahren immer prominenter. Dabei handelt es sich um eine Abwehrreaktion des Immunsystem auf bestimmte Stoffe. Wie genau diese Reaktion funktioniert, auf welche Stoffe man allergisch reagieren kann und wie man diese am Besten vermeidet? MEINE VITALITÄT erklärt es Ihnen.

Medizinische Grundlagen

Seit einigen Jahren berichten die Medien immer häufiger über Allergien. 
Dabei handelt es sich um Abwehrreaktionen des menschlichen Immunsystems auf bestimmte Stoffe. Die Auslöser – Allergene genannt – sind weit verbreitet und finden sich unter anderem in der natürlichen Umgebung, in Nahrungsmitteln, in Produkten des täglichen Bedarfs sowie auch in der Arbeitswelt. 
Der Organismus kommt mit Allergenen über die Atemwege, den Verdauungsapparat oder durch bloße Berührung mit der Haut in Kontakt. 

Die weltweit zu verzeichnende Zunahme allergischer Erkrankungen betrifft hauptsächlich Reaktionen auf natürliche Stoffe wie Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder bestimmte Lebensmittel, aber auch bestimmte Duftstoffe. Die erste Reaktion des menschlichen Immunsystems auf den Kontakt mit einem Allergen bezeichnet man als Sensibilisierung. Diese ist in der Regel beschwerdefrei und tritt unter Umständen erst nach jahrelangem, problemlosem Umgang mit dem betreffenden Stoff auf. Ist die Sensibilisierung einmal erfolgt, kann es bei jedem weiteren Kontakt mit dem Allergen zum Auftreten allergischer Reaktionen kommen. Bei Nicht-Allergikern, also nicht sensibilisierten Personen, lösen dieselben Stoffe dagegen keine Beschwerden aus.

Verschiedene Allergietypen

In der Medizin wird zwischen mehreren Allergieformen unterschieden. Bei Allergien mit Sofort-Reaktion treten die Beschwerden im Allgemeinen wenige Minuten nach dem Eindringen der Allergene in den Organismus auf, z. B. beim Heuschnupfen, ausgelöst durch Pollen, oder beim allergischen Asthma, u. a. ausgelöst durch Tierhaare oder Schimmelpilze. Die Symptome treten am häufigsten an den Augen (Rötung) und an den Atemwegen auf. Allergische Reaktionen auf Nahrungsmittel (z. B. Sellerie, Erdnüsse und Schalentiere), Medikamente oder auch Insektenstiche sind ebenfalls weit verbreitet.

Der typische Vertreter einer Spätreaktion ist das allergische Kontaktekzem. Es entwickelt sich infolge einer Kontaktallergie. Bei dieser Allergieform gelangen die Allergene über den Kontakt mit der Haut in den Organismus. Ihre Symptome sind Rötungen, Schwellungen, Wasserbläschen, nässende Stellen, Schuppenbildung und Hautverkrustungen. Sie zeigen sich allerdings erst etwa ein bis drei Tage nach dem Kontakt mit dem Allergen. Meist geht mit den Ekzemen ein starker Juckreiz einher, der zum Kratzen verleitet und damit weitere Hautschäden verursachen kann. Typische allergische Reaktionen dieser Art können u. a. bei weit verbreiteten Gebrauchsartikeln, z. B. bei nickelhaltigem Schmuck oder auch bei bestimmten Inhaltsstoffen von kosmetischen Mitteln, auftreten.

Allergische Reaktionen auf Kosmetika

Ein allergisches Kontaktekzem nach der Verwendung von Kosmetika ist wie jede andere Allergie eine Abwehrreaktion des Organismus auf einen oder mehrere Inhaltsstoffe des Produktes. 
Bedingt durch die weite Verbreitung mancher Inhaltsstoffe können Allergien durch die Anwendung unterschiedlichster Produkte des täglichen Bedarfs hervorgerufen werden. Als Allergie auslösende Stoffe in Kosmetika können prinzipiell alle Bestandteile der Rezeptur in Frage kommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Allergen synthetisch hergestellt wurde oder ob es aus der Natur stammt. Die Häufigkeit des Auftretens von Allergien gegen einen bestimmten Stoff hängt vor allem von der eingesetzten Konzentration ab. Moderne Kosmetika verwenden oft Inhaltsstoffe in so reduzierten Konzentrationen, dass sie unterhalb des auslösenden Schwellenwertes für Allergien liegen. Dies gilt insbesondere für so genannte Rinse-off-Produkte wie Shampoos oder Seifen, bei denen nur sehr geringe Stoffmengen auf der Haut verbleiben.

Praktische Tipps für Allergiker

Wenn Sie Allergiker sind, ist die einfachste Regel, dass Sie den Kontakt mit Ihren Allergenen konsequent vermeiden sollten. Voraussetzung dafür ist, dass Sie wissen, auf welche Stoffe Sie allergisch reagieren. Die Symptome einer allergischen Reaktion erlauben keine Rückschlüsse auf das auslösende Allergen und somit auf die Ursache der Allergie. Häufig werden erstmalig verwendete Produkte als Auslöser des allergischen Kontaktekzems angesehen. Dies ist jedoch auf Grund der Kenntnisse über die Entstehung von Allergien sehr unwahrscheinlich. Die Sensibilisierung muss bereits zu einem früheren Zeitpunkt stattgefunden haben. Bei Reaktionen auf erstmalig verwendete Produkte handelt es sich daher meist um nicht allergische Hautreizungen. Ihr Ansprechpartner ist der Hautarzt, der mittels eines speziellen Pflastertests die ursächlichen Stoffe identifizieren kann. Sie können die Suche nach dem Allergen erleichtern, indem Sie Ihre Tätigkeiten, Hygienegewohnheiten, die verwendeten Medikamente oder Kosmetika dem Arzt detailliert mitteilen und nach Möglichkeit Muster der verwendeten Produkte mitbringen. Im Falle einer allergischen Reaktion auf ein kosmetisches Mittel kann der Hautarzt die einzelnen Inhaltsstoffe beim Hersteller anfordern und testen. Die Hersteller kosmetischer Mittel stehen Ihnen für alle Fragen, die mit einer mutmaßlichen Unverträglichkeitsreaktion auf kosmetische Mittel zusammenhängen, gern zur Verfügung. Nach der Identifizierung der Allergieauslöser erhalten Sie einen Allergiepass, in den Ihre individuellen Allergene eingetragen werden. So können Sie sich in Zukunft vor ihnen schützen. Auf den Verpackungen kosmetischer Mittel werden alle Inhaltsstoffe unter „Ingredients“ einzeln aufgeführt (die so genannte INCI-Deklaration). Damit ist es Ihnen möglich, Produkte zu meiden, die Ihr Allergen enthalten.

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