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Fastenzeit – Das klingt nach Verzicht, Selbstbeschränkungen, Askese – alles in allem nach einer freudlosen Zeit. MEINE VITALITÄT zeigt Ihnen, dass dies nicht sein muss und Fasten auch gesundheitlich viel mehr bietet – sofern man es richtig macht.

Fasten wird in erster Linie als der Verzicht auf feste Nahrung verstanden. Allerdings sind heutzutage viele Varianten denkbar: Der Verzicht auf elektronische Begleiter wie Handy, Computer und Internet oder Fernseher machen bewusst, wie viel Zeit übrig ist und dass Kommunikation früher auch ohne Facebook und SMS möglich war. Man könnte sich für eine Zeit lang in seinen Konsumgewohnheiten beschränken oder sich auferlegen, keine Lügen, auch keine Notlügen und Höflichkeitsflunkereien, mehr zu verwenden. Viele streichen sich ihre liebsten Süßigkeiten wie Gummibärchen oder Schokolade, um sich danach wieder richtig darüber freuen und sie genießen zu können. Aus einem anfänglichen Entsagen von Zigaretten und Alkohol wird schnell ein vollständiger Verzicht.

Fasten ist nicht gleich Fasten

Beim so genannten Heilfasten, dem tage- oder wochenlangen Verzicht auf feste Nahrung, eröffnen sich viele neue Erfahrungen für Körper und Geist. Begleitetes, oft medizinisch begründetes Heilfasten ist aber völlig abzugrenzen von einer selbständig durchgeführten Fastenwoche für Gesunde, die hier beispielhaft vorgestellt wird.
Bei allen gleich ist die erste Reaktion, keinesfalls einen einzigen Tag ohne Essen verbringen zu können. Entscheidend und ein häufiger Fehler ist: Man fastet nicht von 100 auf null, sondern muss dem Körper Zeit zur Umstellung geben.
Ganz wichtig vor dem eigentlichen Fasten ist ein Entlastungstag, bei dem Sie viel Obst, Müsli, Nüsse sowie Rohkost-Gemüse essen und reichlich trinken. Dies sorgt für eine weiche Darmfüllung durch die vielen Ballaststoffe.

Eine Fastenwoche im Überblick

Am ersten Fastentag wird der Auftakt zum Fasten durchgeführt: die gründliche Darmentleerung mit Glaubersalz. Anschließend und auch an jedem weiteren Fastentag folgt viel Flüssigkeit durch Wasser oder Tee, mittags eine Gemüsebrühe, nachmittags ein halber Liter Früchte- oder Kräutertee (bis zum zweiten Tag mit einem halben Teelöffel Honig) und abends Obstsaft, Gemüsesaft oder Gemüsebrühe.
Der zweite und jeder weitere Fastentag beginnt mit einem Morgentee mit einem halben Teelöffel Honig, jeder zweite Fastentag wird von einem Einlauf und im Bedarfsfall Glaubersalz am Morgen begleitet.
Nach klassischerweise fünf Fastentagen, beim Heilfasten aber natürlich auch nach ein, zwei Wochen oder länger geschieht das Fastenbrechen morgens am ersten Aufbautag mit einem gut reifen Apfel oder einem gedünsteten Apfel, weiter gibt es mittags und abends etwas nahrhaftere Suppen mit Kartoffeln oder Tomaten, abends noch Buttermilch mit Leinsamen, Knäckebrot und eingeweichtem Trockenobst. Der zweite Aufbautag beinhaltet dann wieder richtiges Essen wie Salat, Kartoffeln, Gemüse, Joghurt, Brot und Getreide. Eine hier vorgestellte, selbständig durchgeführte Fastenwoche ist nur geeignet für gesunde und leistungsfähige Menschen, die geistig und körperlich fit sind. Jede Einschränkung wie nervliche Labilität, Überreizung, Erschöpfung, eine akute oder chronische Krankheit, Essstörungen, Medikamenteneinnahme oder auch „nur“ ein Bluthochdruck ist eine Kontraindikation für ein selbständig durchgeführtes Fasten.

Fasten in einer Fastengruppe

Für nicht völlig gesunde Menschen ein Muss beim Fasten: eine Fastengruppe mit erfahrenen Fastengruppenleitern. Aber auch für gesunde Menschen ist eine Fastengruppe oftmals eine bereichernde Erfahrung mit sehr viel Kompetenz. Auf der Seite der deutschen Fastenakademie dfa bekommt man einen Einblick in Fastenkurse, kann nach qualifizierten Fastenleitern suchen und findet so genannte Fastenhäuser, um fernab von zuhause Fasten zu können.
Auch Bettina Roth, Inhaberin der Kompass Akademie Heilpraktikerschule bietet eine 5-tägige Ausbildung zum Fastenleiter an. Als Teil der Ausbildung fasten die Teilnehmer selbst. Außerdem lernen sie auch sehr viel über den Stoffwechsel, die Gefahren und Risiken, die Bedeutung der Ruhe und der Bewegung beim Fasten sowie das Leiten von Fastengruppen. Ein Großteil der Teilnehmer hat vor dem Kurs schon mehrmals selbst gefastet und kann von sehr positiven Ergebnissen berichten: von „mehr Energie, mehr Zeit, mehr Ideen“, „Wohlfühlen“ oder einem „großen Glücksgefühl“ bis hin zu einer „Verbesserung bei Hautproblemen und Allergien“ und einem „neuen Lebensgefühl“. 
Den zukünftigen Teilnehmern an Ihren Kursen möchten sie „ein neues positives Lebensgefühl“, „eine bewusstere Lebensweise“ und „neue Erfahrungen für ihren Körper“ vermitteln und das Fasten als „Einstieg in eine dauerhafte Ernährungsumstellung“ anbieten. Einigen ist auch sehr wichtig, da sie beim Fasten selbst falsch angeleitet worden sind, den Teilnehmern eine „richtige“ Fastenweise zu zeigen.
Wichtig ist eine verantwortungsvolle Betreuung von qualifizierten Fastenleitern, die mehr Ausbildung hinter sich haben als nur selbst gefastet und ein Buch dazu gelesen zu haben.

Beim Fasten ist weniger ist oft mehr

Um sich nochmals vom Essen zu entfernen: sehr originell war der Aufruf der evangelischen Kirche 2009 zum „Zauderfasten“, also dem Verzicht, ungeliebte Entscheidungen aufzuschieben. Oftmals hat das Bauchgefühl ja auch schon längst entschieden und der Kopf muss nur noch nachziehen.
Fasten, egal in welchem Bereich, kann eine sehr bereichernde Erfahrung für Körper und Geist sein. Am Ende steht oft die Erkenntnis, dass weniger wirklich mehr sein kann, sofern man es, wie beim Essen, richtig macht. Gewohnheiten zu verändern schafft Platz für Neues, von dem man früher dachte, man hätte keine Zeit oder Möglichkeit dafür. Ein zukünftiges bewussteres Verhalten gibt es gratis dazu.

Weitere Informationen:

Eine sehr fundierte Anleitung zu einer selbstständig durchgeführten Fastenwoche gibt „Wie neugeboren durch Fasten“ von Dr. med. Hellmut Lützner (GU Verlag, 12,99 Euro).

Die Homepage der Deutschen Fastenakademie informiert über Fastenkurse für Gesunde, Fastenleiterkurse und geprüfte Fastenhäuser:

www.d-f-a.de

Geprüfte Heilpraktikerschule in Nürtingen mit verschiedenen Angeboten zur Ausbildung im Naturheilkundebereich, unter anderem auch ein Fastenleiterkurs:

www.akademie-kompass.de

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