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Sie beißen in einen Apfel. Plötzlich Durchfall, Bauchweh, Übelkeit. Immer mehr Menschen leiden an intestinaler Fruktoseintoleranz, auch Fruktosemalabsorption genannt. Das heißt: Der Körper kann Fruchtzucker nicht mehr richtig verarbeiten. Er gelangt unverdaut in den Dünndarm und verursacht dort üble Schmerzen.

30 Prozent der Deutschen leiden an intestinaler Fruktoseintoleranz. Bei ihnen wirken schon kleinste Mengen an Fruchtzucker abführend. Die Ursache: Das Transportprotein GLUT-5 im Dünndarm, das die Fruktose aus der Nahrung durch den Organismus schleusen soll, funktioniert nicht mehr richtig. Woran das liegt, ist bislang unklar.

Auch Kinder sind betroffen

Experten schätzen: Etwa einer von 20.000 Neugeborenen hat eine hereditäre Fruktoseintoleranz, eine sehr seltene, erbliche Form der Krankheit. Diese Kinder können überhaupt keinen Fruchtzucker verdauen, müssen ihn ein Leben lang meiden. Die Babys leiden meist an Wachstumsstörungen und veränderten Leberwerten. Die Fruktosemalabsorption hingegen ist eine erworbene Krankheit. Die Fruktose kann nicht mehr ausreichend im Darm aufgenommen werden. Sie gelangt mit Wasser in den Dickdarm, wo sie von Mikroorganismen zu Wasserstoff und Kohlendioxid umgewandelt wird.

Lassen Sie sich testen

Falls der Verdacht einer Fruktoseunverträglichkeit vorliegt, sollte Sie Ihren Hausarzt aufsuchen. Dieser wird Tests veranlassen. Der Wasserstoff-Atemtest ist die häufigste und sicherste Diagnosemöglichkeit. Dabei trinkt der Patient eine bestimmte Menge einer Fruktoselösung. Dann wird der Gehalt von Wasserstoff in der ausgeatmeten Luft überprüft. Eine Person mit Fruktoseunverträglichkeit zeigt einen deutlichen Anstieg an Wasserstoff in der Ausatemluft. Da die Fruktose nicht richtig verstoffwechselt wird, produzieren Bakterien Wasserstoff. Der gelangt über den Dickdarm ins Blut und wird über die Lunge ausgeatmet. Der Test dauert drei bis vier Stunden. Ein Bluttest zeigt, ob Tryptophan, Zink und Folsäure erniedrigt, sowie die von Lipase und Amylase erhöht sind. Allerdings: Diese Veränderungen sind nicht krankheitsspezifisch, sondern können auch bei anderen Erkrankungen auftreten. Da der Wasserstoff-Atemtest nicht immer aussagekräftig ist bietet sich der Blutzuckertest als zusätzliche Diagnosemöglichkeit an. Der Blutzuckerspiegel wird vor dem Test gemessen. Dann muss der Betroffene eine Fruktoselösung trinken. Während der nächsten 2 Stunden wird der Blutzuckerspiegel in regelmäßigen Abständen gemessen. Liegt eine Fruktoseunverträglichkeit vor, steigt der Blutzuckerspiegel gar nicht oder weniger hoch als bei einem Gesunden.

Fazit: Wer Früchte und Obst nicht verträgt, hat womöglich eine Fruktoseintoleranz. Dies lässt sich bei ärztlichen Tests herausfinden.

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