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Das beliebteste Getränk der Deutschen ist der Kaffee, sogar noch vor Mineralwasser und Bier. Doch wer hat die Tradition des Kaffeegenusses eigentlich erfunden? Und seit wann wird er getrunken? Entdecken Sie mit MEINE VITALITÄT-Kaffeeexperte Stefan Richter den Ursprung des Kaffees und finden Sie heraus, woher das Koffein-Getränk seinen Namen hat.

Von Ziegen und Mönchen

Der Legende nach wurde die Wirkung des Kaffees bereits im 9. Jahrhundert in Äthiopien entdeckt. Ein Ziegenhirte namens Kaldi bemerkte, dass seine Tiere besonders lebhaft waren, wenn sie die roten, kirschähnlichen Früchte eines wilden Strauches fraßen. Daraufhin probierte er selbst die Früchte und stellte fest, dass er sogar die ganze Nacht hindurch keine Müdigkeit verspürte. Kaldi erzählte den Mönchen eines nahegelegenen Klosters von seiner Entdeckung, welche die Kaffeekirschen schon bald selbst als Wachmacher verwendeten, um bei ihren nächtlichen Gebeten nicht einzuschlafen. Die Legende berichtet auch von der Entdeckung der Mönche, die in den Früchten enthaltenen Bohnen zu rösten um daraus ein schwarzes Getränk herzustellen – Der Kaffee war geboren. Von Äthiopien aus verbreitete er sich nach Jemen und Arabien, wo er im 11. Jahrhundert an den Küstenhängen des Roten Meeres angepflanzt wurde.

Woher der Kaffee seinen Namen hat

Die Türken übernahmen die Tradition des Kaffeetrinkens von den Arabern und perfektionierten die Zubereitung schon bald zur Kunst. Die Bezeichnung des Getränks leitet sich vom arabischen Wort „Qahwa“ ab, womit eigentlich der Wein gemeint war, der den gläubigen Moslems verboten ist. Wegen der anregenden Wirkung des Kaffees wurde dieser nun unter dem Namen „Kahve“ zum „Wein des Islams“. Über die italienische Bezeichnung „Caffè“ entwickelte sich aus dem französischen „Café“ das deutsche Wort „Kaffee“, welches letztlich nur in der Schreibweise angepasst wurde.

Der Siegeszug des Kaffees

Die westlichen Länder Europas kamen erst im 17. Jahrhundert von der Türkei aus in Kontakt mit dem Kaffee. Das allererste Kaffeehaus Europas entstand 1640 in Venedig. Schon bald wurden europaweit zahlreiche Kaffeehäuser eröffnet, die sich großer Beliebtheit erfreuten. In Frankreich trug besonders der türkische Gesandte am Hofe Ludwigs des XIV. viel zur Verbreitung des Getränks bei, da er seinen Gästen stets Kaffee servierte und damit eine wahre Mode auslöste.

Bis dahin waren Afrika und Arabien die Hauptlieferanten, aber wegen der steigenden Nachfrage begannen die Europäer auch in ihren Kolonien in Übersee damit, Kaffee anzubauen. Die ersten Versuche starteten die Niederlande in Niederländisch-Indien (dem heutigen Indonesien). Durch die günstigen Boden- und Klimaverhältnisse bedingt, fand der Kaffee dort eine neue Heimat und wurde weiter nach Mittel- und Südamerika verbreitet. Schon im 18. Jahrhundert gehörte Kaffee zu den am weitesten verbreiteten Kulturpflanzen in den Tropen – Heute ist Brasilien vor Vietnam und Indonesien der größte Kaffeeproduzent der Welt.

Weitere Informationen:

Viele weitere spannende und informative Fakten finden Sie im Buch „Kaffee: Geschichte eines Genussmittels“ von Martin Krieger (Verlag Böhlau Köln, 24, 90 Euro).
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Um den Kaffee geht es auch in unseren Artikelm:

Kaffeewissen: Anbau und Ernte der Kaffeebohnen

Kaffeewissen: Wirkungen auf die Gesundheit

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