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Rund 150 Liter Kaffee trinkt jeder Deutsche jährlich im Durchschnitt. Wir schätzen sein unvergleichliches Aroma, aber auch die belebende Wirkung des Koffeins. Dem beliebten Getränk werden außerdem viele gesundheitliche Effekte nachgesagt. Entdecken Sie mit dem MEINE VITALITÄT-Experten für Kaffee Stefan Richter, welche Wirkungen Kaffee tatsächlich hat und welche Aussagen inzwischen widerlegt wurden.

Der Wachmacher Koffein

Kaffee gehört zu den am besten untersuchten Lebensmitteln und jährlich werden unzählige Studien zu seinen gesundheitlichen Wirkungen veröffentlicht. Viele davon drehen sich um das Koffein, den Stoff, der Kaffee zum Muntermacher werden lässt. Eine Tasse enthält etwa 100 Milligramm der Substanz, die schon 1820 vom deutschen Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge entdeckt wurde. Koffein ist ein sogenannter pharmakologisch aktiver Stoff, das heißt, abhängig von der Dosis, hat es Effekte auf verschiedene Funktionen des Körpers. In erster Linie ist es aber ein Stimulanz, welches die Konzentration fördert, Müdigkeit beseitigt und die mentale und körperliche Leistungsfähigkeit steigert.

Mineralwasser zum Kaffee?

Koffein hat eine leicht harntreibende Wirkung, der Effekt ist aber so gering, dass keine Gefahr eines Wasser- oder Mineralstoffverlustes besteht. Außerdem besteht der Kaffee selbst zu 98 Prozent aus Wasser, welches mit zur Flüssigkeitsbilanz zählt. Daher ist das Glas Wasser zum Kaffee oder Espresso – zumindest aus gesundheitlicher Sicht – nicht notwendig.

Herz-Kreislauferkrankungen

Kaffeetrinken erhöht kurzfristig den Blutdruck, besonders bei Menschen, die selten Kaffee trinken. Das Risiko für Herzrhythmusstörungen und Herzversagen steigt jedoch nicht an. Im Gegenteil: Studien zeigen, dass ein regelmäßiger Kaffeekonsum von bis zu 600 Millilietern pro Tag (das sind etwa 4 Tassen) das Risiko für Herz- Kreislauferkrankungen senkt.

Krebs durch Röststoffe?

Beim Rösten der Kaffeebohnen können Stoffe entstehen, die Krebs begünstigen können, jedoch ist die Konzentration im Kaffee so gering, dass selbst ein überdurchschnittlich hoher Kaffeegenuss als unbedenklich gilt. Speziell beim Darm- und Brustkrebsrisiko zeigt sich in Studien sogar ein schützender Effekt von Kaffee.

Schutz vor Diabetes

Wer regelmäßig Kaffee trinkt, senkt sein Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln. Diese Wirkung beruht unter anderem auf der Chlorogensäure, einem Inhaltsstoff des Kaffees, der sich positiv auf den Insulin- und Zuckerstoffwechsel auswirkt.

Kaffee wirkt antioxidativ

Die Chlorogensäure hat noch einen weiteren positiven Effekt: Sie ist ein sekundärer Pflanzenstoff mit antioxidativen Eigenschaften. Das heißt, sie macht die schädlichen freien Radikale im Körper unschädlich und schützt damit die Zellen. Diese Eigenschaft des Kaffees wird durch das Rösten der Bohnen noch gesteigert, und im direkten Vergleich mit grünem Tee und Fruchtsäften ist Kaffee sogar das stärkste Antioxidans.

Kein Kaffe in der Schwangerschaft?

Eine eindeutige Antwort auf diese Frage gibt es leider nicht, denn die Auswirkungen von Koffein auf die Gesundheit des Babys sind noch nicht endgültig geklärt. Es gibt zwar keine eindeutigen Belege, dass ein geringer Kaffeekonsum dem ungeborenen Kind schadet, aber der Gegenbeweis steht noch aus. Bis dahin sollten Sie Empfehlungen zum Kaffeetrinken in der Schwangerschaft mit Vorsicht betrachten.

Fazit:
Wie bei jedem Genussmittel gilt auch beim Kaffee: Die Dosis macht das Gift. Daher können Sie auch weiterhin ohne schlechtes Gewissen Ihren Kaffee genießen, wenn Sie den Konsum nicht übertreiben und bei höchstens vier Tassen pro Tag bleiben.

Weitere Informationen:

Die Ergebnisse einer großen US-Ernährungsstudie zum Kaffeekonsum finden Sie im Artikel auf spiegel.de.

Um die spannende Welt des Kaffees geht es auch in unseren Artikeln:

Kaffeewissen: Die Geschichte des Kaffees

Kaffeewissen: Zubereitung und Brühmethoden

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