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Cool und sexy sehen die bunten Mixgetränke aus.Ihre Namen verführen: Sex on the Beach, Breezer und Sunseeker klingen nach Urlaub: Alkopops. Gerade bei Jugendlichen sind sie beliebt, sie schmecken fruchtig, süß und enthalten Alkohol. Genau hier liegt die Gefahr. Alkopops gelten als Einstiegsdroge.

Sich im Sommer ein eisgekühltes, buntes Getränk, das nach Frucht, Kaugummi oder Gummibärchen schmeckt, zu gönnen, gilt als hip. Viele Jugendliche können bei Alkopops nicht widerstehen. Wer nicht mitmacht, wird schnell belächelt. Aber ein „Nicht-Mitmachen“ gibt es kaum, denn Alkopos sind süßer als Bier und nicht so scharf wie Schnaps. Alkohol enthalten sie trotzdem und können deshalb schnell zur Gefahr für die Jugendlichen werden. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor den fruchtig-alkoholischen Getränken, da sie den „frühzeitigen Einstieg in den Alkoholkonsum und auch den Missbrauch“ fördern.

Was sind Alkopops

Eine klare Definition, was ein Alkopop ist, gibt es nicht. Überwiegend sind es mit Spirituosen, wie Tequila, Whisky, Rum oder Wodka versetzte Limonaden. Aber auch Biermixgetränke, die eher süß als nach Bier schmecken, zählen zu den Alkopops. Ihnen gemein ist der Alkohol, den sie enthalten. Und dessen Gehalt wird oft unterschätzt, denn die Süße überlagert den herben Geschmack des Alkohol.

Zwischen 2,5 und 6 Prozent Alkohol enthält ein Alkopop, je nachdem, ob mit Bier oder Schnaps gemischt wurde. Bei den mit Schnaps versetzten Getränken nehmen Jugendliche zwischen elf und 15 Gramm reinen Alkohol auf, das entspricht etwa zwei bis drei Schnäpsen. Die Biermixgetränke fallen etwas harmloser aus, sie enthalten weniger Alkohol als ein Bier – gefährlich werden können sie trotzdem. Denn aufgrund der Kohlensäure im Alkopop wird die Magenschleimhaut besser durchblutet, der Körper nimmt den Alkohol schneller auf, die Wirkung stellt sich schneller ein.

Farbstoffe, Kalorien und Koffein

Nicht nur der Alkohol ist es, der beim Genuss von Alkopops gefährlich werden kann. Die bunten Getränke enthalten auch reichlich Farb- und Konservierungsstoffe, wie zum Beispiel die umstrittene Benozoesäure. Synthetisch hergestellte Azofarbstoffe, die den Alkopops beigemengt werden, stehen außerdem im Verdacht, Allergien auszulösen. Wie sich die farbenfrohe Mischung aus Alkohol, Aroma-, Konservierungs- und Farbstoffen auf den Körper langfristig auswirkt, weiß bisher niemand.

Nicht zu vernachlässigen sind bei den Alkopops aber auch die Kalorien. Biermixgetränke sind aufgrund der gezielten Zugabe von Zucker energiereicher als reines Bier. Jedes der kleinen Fläschchen kommt so auf etwa 200 Kilokalorien.

Gefährlich können Alkopops auch für den Kreislauf werden, denn einige der Mischgetränke enthalten Koffein. Der Alkohol reduziert das Empfinden für den eigenen Körper, das Koffein zögert den Erschöpfungszustand weiter hinaus. Das Tanzen sorgt außerdem für Flüssigkeitsverlust. Eine Mischung, die für Herz- und Kreislauf gefährlich werden kann.

Wer darf Alkopops kaufen?

Die gesetzlichen Vorschriften sagen genau, wer Alkopops kaufen darf und wer nicht. So dürfen Bier, Wein, Sekt und Biermixgetränke an Jugendliche ab 16 Jahren abgegeben werden. In Begleitung der Eltern sinkt diese Grenze in Gaststätten sogar auf 14 Jahre! Hochprozentiges, wie Schnaps, Bier mit Schnaps oder Mixgetränke mit Branntwein dürfen erst ab 18 Jahren gekauft werden. Dasselbe gilt für Alkopops, die Wodka, Whiskey, Rum oder andere hochprozentige Spirituosen enthalten. Sie fallen unter das absolute Abgabe- und Trinkverbot für Minderjährige unter 18 Jahren (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 JuSchG). Das gilt auch dann, wenn der Alkoholgehalt nur wenig höher ist als der von Bier.

Fazit: Alkopops sind ein Genussmittel. Sie enthalten Stoffe, die in großen Mengen schädlich für die Gesundheit sein können. Deshalb gilt bei ihnen wie bei anderen Genussmitteln auch, sie mit Verstand und in Maßen zu genießen.

Weitere Informationen:

Ausgewählte Fragen zu Alkopop und deren Wirkung hat das Bundesinstitut für Risikobewertung zusammengestellt:

www.bfr.bund.de

Selbst gemixt schmeckt es immer noch am besten: Wer also selbst für fruchtigen Alkoholgenuss sorgen will, der findet hier über 1.000 Rezepte:

„Cocktails. Über 1.000 Drinks mit und ohne Alkohol“ (Südwest Verlag, 14,95 Euro)

Wieviel Alkohol ist wirklich gut für mich?

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