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Kein Schnee ohne Tee! Gerade im Winter hat Tee Hochkonjunktur. Tee wärmt aber das ganze Jahr über, ist gesund und wirkt sich auf vielfache Weise positiv auf den Körper aus. Wichtig ist dabei allerdings die Art der Zubereitung.

„Kein Schnee ohne Tee!“ So sieht es zumindest Angelika Schmidt*. Die Berliner Fotografin muss auch bei Schnee und Eis vor die Tür, denn Fotoaufnahmen haben in einer verschneiten Stadt ihren ganz besonderen Reiz. „Tee gehört im Winter zu meinem Arbeitsgerät. Ohne ihn wäre ich schnell durchgefroren!“

Nicht nur Schmidt schwört auf das Heißgetränk: Deutschland zählt in Europa zu den Spitzenreitern im Trinken von Kräuter- und Früchtetee. Im Jahr 2004 wurden 38.132 Tonnen verkauft, das entspricht etwa 12,7 Milliarden Tassen – Schwarzer, Grüner oder Weißer Tee nicht mit eingerechnet.

Tee aufbrühen will gelernt sein

„Wasser kochen + Tee übergießen + ziehen lassen = fertig“? Die Formel mag in ihrer Grundaussage stimmen, hat aber noch viele unbekannte Variablen. „Wie oft habe ich mir schon den Tee vermasselt, weil ich ihn zu lange habe ziehen lassen“, gibt Schmidt zu. „Nur wenn man Tee mit einer gewissen Achtung behandelt, ist er auch gut für den Körper.“ In der Tat gibt es für den optimalen Teegenuss ein paar Regeln.

Regel 1: Die Qualität des Wassers

Wer weiches Wasser verwendet, bekommt auch weichen Tee. Das hat mit dem Kalkgehalt zu tun. Sehr kalkhaltiges Wasser sollte einige Minuten kochen. So kann sich der Kalk etwas absetzen. Gut eignet sich auch ein Wasserfilter, der das Wasser entkalkt. Auch stilles Mineralwasser ist optimal als Grundlage für Tee.

Regel 2: Eine eigene Teekanne

Verwenden Sie Kanne und Tassen nur für Tee und nicht für andere Getränke. Kenner nehmen sogar für unterschiedliche Teesorten verschiedene Kannen. Zum Reinigen reicht klares Wasser. Reste von Spülmittel beeinträchtigen das Aroma des Tees.

Regel 3: Der richtige Aufguss

Jede Teesorte will anders behandelt werden und auch innerhalb einer Sorte gibt es Unterschiede, je nachdem welche Wirkung der Tee haben soll. Schwarztee wirkt anregend, wenn er ein bis zwei Minuten zieht. Eine beruhigende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt hat er nach vier bis fünf Minuten. Kräuter- und Früchtetees sollten länger ziehen, je nach Sorte fünf bis zehn Minuten. Grüner Tee dagegen schmeckt nach mehr als drei Minuten bitter.

Neben der Ziehzeit spielt die Temperatur des Wassers eine wichtige Rolle. Schwarz-, Kräuter- und Früchtetees sollten Sie mit sprudelnd aufgekochtem Wasser direkt übergießen. So werden möglicherweise im Naturprodukt enthaltene Keime beseitigt. Ganz anders ist es bei Grünem und schwächer fermentiertem Tee, dieser verliert sein feines Aroma bei einem solchen Hitzeschock. Eine Temperatur von 60 bis 90 Grad ist für diese Tees ideal.

Fast keine Teesorte verträgt es, direkt im Wasser gekocht zu werden – dadurch verflüchtigen sich die ätherischen Öle, die dem Tee den Geschmack geben. Davon ausgenommen sind einige Gewürztees, wie zum Beispiel Yogi-Tees. Sie werden nicht aus Blättern und Blüten, sondern aus Gewürzen, Wurzeln, getrockneter Rinde, Beeren und Samen zubereitet. Damit sich ihr intensiver Geschmack entfalten kann, müssen sie zwischen zehn und 20 Minuten auf kleiner Stufe kochen und anschließend noch etwa zehn bis 15 Minuten ziehen.

Regel 4: Die Menge ist wichtig

Als Faustregel gilt: Pro Tasse ein Teelöffel oder ein Teebeutel. Soll der Tee intensiver schmecken, kann es auch etwas mehr sein. Achten Sie auch auf die Hinweise auf der Verpackung.

Tee für einen gesunden Körper

Teesorten wirken sich unterschiedlich auf unseren Körper aus. „Bin ich krank, ist Kamillentee meine erste Wahl – damit sind Halsschmerzen schnell vergessen“, erzählt Angelika Schmidt. Tatsächlich enthalten Kamillenblüten Stoffe, die Keime abtöten können. Vor allem bei Magen- und Darmbeschwerden, aber auch bei Menstruationsbeschwerden verschafft Kamillentee Linderung. Eine Spülung mit warmem Kamillentee hilft bei Entzündungen im Mundraum, bei Entzündungen der Schleimhäute lindern die eingeatmeten Dämpfe des Tees die Beschwerden.

Genau wie Kaffee enthalten Schwarztees Koffein. Dieses wirkt jedoch nicht schnell wie das im Kaffee enthaltene Koffein, sondern muss sich erst im Tee vom Gerbstoff lösen. Es wird nach und nach in unserem Körper freigesetzt und wirkt somit nicht schnell aufputschend, sondern über einen längeren Zeitraum mild anregend.

Im Gegensatz zum Schwarzen Tee werden beim Grünen Tee die Blätter vor dem Trocknen nicht fermentiert, sondern nur mit heißem Dampf behandelt. Dadurch enthält Grüner Tee mehr Gerbstoffe, Tannine genannt, weshalb er viel herber im Geschmack ist als Schwarzer Tee. Die Tannine wirken beruhigend auf Magen und Darm und haben eine stopfende Wirkung. Außerdem soll Grüner Tee vor Karies, Krebskrankheiten, Arteriosklerose und anderen Krankheiten schützen.

Auch dem Weißen Tee wird eine gesundheitsfördernde Wirkung zugesprochen. Der Grund: sein hoher Gehalt an Polyphenol. Das sind hochwirksame Antioxidantien, die freie Radikale unschädlich machen und so das Immunsystem stärken. Chinesen sagen dem Weißen Tee außerdem eine blutdrucksenkende Wirkung nach.

Fazit: Tee ist nicht nur im Herbst und Winter ein probates Mittel, um Körper und Seele etwas Gutes zu tun. Ungesüßt löscht er den Durst. Vor allem Kräuter- und Früchtetees sind noch dazu heilsam und dienen damit der Gesundheit.

Weitere Informationen:

Tipps und Anregungen rund um die Zubereitung von Tee gibt Mike Heneberry in:

„Little Black Book des Tee: Das Handbuch rund um den Tee“ (Wiley-VCH Verlag, 9,99 Euro)

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* Name von der Redaktion geändert.

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