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MEINE VITALITÄT Experte Arno Steguweit hat bereits die ersten wichtigen Inhaltsstoffe von Mineralwasser vorgestellt und erklärt. Im Folgenden wird der Tummelplatz weiter aufgeräumt. Fluorid macht den Anfang.

Fluorid

Fluorid ist das Salz des Fluorwasserstoffs. Der Körper braucht es zur Härtung von Knochen und Zähnen. Fluor ist zwar wichtig, aber bei jahrelanger Aufnahme in größeren Mengen schädlich. Bei über 10 mg pro Tag beginnt die Überversorgung bei Erwachsenen, bei Kindern bereits ab 2 bis 3 mg. Wertvolle Dienste leistet dieses Spurenelement beim Aufbau der Knochen und der Zahnstruktur. In den meisten Zahnpasten ist aber bereits so viel Fluor enthalten, dass der Tagesbedarf locker gedeckt wird. In der Regel enthalten Mineralwässer nur geringe Mengen an Fluorid.

Jod

Unseren Wellensittich Hansi stopfen wir mit Jod-S11-Körnchen voll, damit er keinen Kropf kriegt. Und auch für uns Menschen sind 200 Mikrogramm Jod täglich lebenswichtig für die Schilddrüse. Wer schnell friert, zu Übergewicht neigt und schnell schlapp macht, dem fehlt oft nur Jod. Allerdings kommen nennenswerte Mengen bei heimischen Wässern nur in der Sylt-Quelle vor.

Silizium (Kieselsäure)

Das zweithäufigste Element der Erde. Seine Bedeutung ist dennoch nicht zweifelsfrei belegt. Silizium stärkt Knochen, Haare und Nägel und verbessert die Wundheilung, vor allem bei Zerrungen und Verstauchungen. Es soll außerdem Alterserscheinungen vorbeugen. In deutschen Mineralwässern kommt es kaum vor, dafür umso mehr in spanischen und italienischen Regionalwässern.

Zink

Das Multitalent Zink stärkt das Immunsystem, beschleunigt die Wundheilung, sorgt für mehr Antriebe, im Beruf und bis ins Greisenalter auch im Schlafzimmer, wirkt unterstützend bei Allergien und sorgt bei Kindern für gute Lernfähigkeit und Wachstum. Außerdem bildet Zink zusammen mit Eiweiß das Hormon Testosteron. Testosteron steht für männliche Potenz, inneres Feuer, Leidenschaft, Entscheidungsfreude und Dynamik bei beiderlei Geschlecht. Zink steht für qualitativ hochwertige Spermien auf der einen Seite und für Eierstock-Overkill auf der anderen Seite des Matratzenlagers.

Achtung: Pro Ejakulat gehen 4 mg Zink verloren. Sorgen Sie rechtzeitig für Nachschub! Die empfohlene Tagesmenge liegt demzufolge beim Mann auch höher als bei der Frau, nämlich bei 10 bzw. 7 mg. Das deutsche Wasser mit dem höchsten Zinkgehalt ist bezeichnenderweise das „Adonis Heilwasser“.

Nitrat

Das Salz der Salpetersäure. Der aus der Landwirtschaft stammende Schadstoff kommt leider auch im Trink- und Mineralwasser vor. Nitratreiches Wasser ist für Säuglingsernährung nicht geeignet. Auch die erwachsene Bevölkerung sollte keine nitratreichen Wässerchen trinken. Der gesetzliche Grenzwert liegt bei circa 50 mg Nitrat pro Liter.

Kohlensäure

Wasser ohne Kohlensäure bezeichnet der Kenner als „still“. Reduzierter Kohlensäuregehalt führt uns zu den „halbstillen“ Wässern, in Physikerkreisen auch „medium“ genannt. Deutsche Mineralwässer enthalten meist mehr Kohlensäure als ausländische Marken. Das liegt in erster Linie an der Lage der Quellen, die in früheren Vulkan-Regionen liegen. Kohlensäure wirkt belebend, erfrischend und regt den Kreislauf und die Verdauung an. Außerdem hat sie leicht konservierende Wirkung und hält dadurch das Mineralwasser länger frisch. Freunden des gepflegten Alkoholgenusses empfiehlt man, als Begleiter zu alkoholischen Getränken zu einem Mineralwasser mit wenig oder überhaupt keiner Kohlensäure zu greifen. Denn viel Kohlensäure befördert den Alkohol schneller ins Blut.

Uran

Der Mensch hat leider viel dazu beigetragen, dass immer mehr Uran in die Umwelt und damit auch in die Nahrung gelangt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO bestimmte 1998 einen Grenzwert für den Urangehalt im Trinkwasser, und zwar zwei Mikrogramm pro Liter. Im Jahr 2004 wurde dieser Grenzwert auf sage und schreibe 15 Mikrogramm angehoben. Das Umweltbundesamt hält derzeit eine Höchstbelastung von 10 Mikrogramm pro Liter für vertretbar.
Das Schwermetall Uran ist in den meisten Mineralwässern kaum nachweisbar und in der Regel liegt der Gehalt bei deutlich unter 5 Mikrogramm pro Liter. Leider gibt es keine Verpflichtung, den Urangehalt im Mineralwasser bekannt zu geben. Wer sich dafür näher interessiert, kann sich an das Bundesamt für Strahlenschutz wenden. Einige Ergebnisse hat auch die Zeitschrift „Öko-Test“ im Sommer 2005 veröffentlicht.

Wichtig: Für die Zubereitung von Säuglingsnahrung sollte man in jedem Fall uranfreies Mineralwasser verwenden.

Kationen

Mit dem Begriff Kationen werden elektrisch positiv geladene Teilchen bezeichnet. Im Mineralwasser sind das zum Beispiel die schon erwähnten Stoffe Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium und Natrium.

Anionen

Damit sind elektrisch negativ geladene Teilchen gemeint. Im Mineralwasser sind das zum Beispiel Jod, Fluorid, Chlorid und Sulfat.

Hydrogencarbonat

In Mineralwässern aus Kalkgebirgen ist Hydrogencarbonat das meist vorkommende Anion. Im Magen wird es zu Kohlensäure umgewandelt und hilft Kindern beim Bäuerchen. Hydrogencarbonatreiche Wässer helfen die Säurebalance in Magen und Darm zu erhalten und unterstützen die Verdauung. Enorm hydrogencarbonathaltige Wässer findet man in Osteuropa.

Weitere Informationen:

Lesen Sie auch die Artikel von Arno Steguweit:
Wasser mit Wirkung – Mineralwasser und seine Inhaltsstoffe Teil I und 
Natürliches Mineralwasser: Was ist das eigentlich?

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