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Wasser ist gleich Wasser? Von wegen! Wassersommelier und MEINE VITALITÄT-Experte Arno Steguweit erklärt Ihnen die Unterschiede bei unserem Trinkwasser.

Quellwasser, Tafelwasser, Sprudel – wo ist denn da der Unterschied? Und was heisst eigentlich „natürliches Mineralwasser“ und gibt es auch „unnatürliches“? Wassersommelier Arno Steguweit sagt Ihnen, was in welchem Wasser eigentlich drinsteckt und welche Kriterien es erfüllen muss, um seinen Namen zu Recht zu tragen.

Natürliches Mineralwasser

… muss ursprünglich sein
… stammt aus unterirdischen, vor Verunreinigung geschützten Wasservorkommen
… enthält natürliche Mineralstoffe
… muss direkt an der Quelle abgefüllt werden
… benötigt eine amtliche Anerkennung
… musste bis 1996 mindestens 1 Gramm gelöste Mineralstoffe pro Liter enthalten 
(diese Bestimmung wurde dann – leider – durch die EU gekippt, um mineralstoffarme ausländische Mineralwässer nicht zu benachteiligen )

Heilwasser

… gleiche Bestimmungen wie natürliches Mineralwasser, sollte idealerweise aber etwa 1 Gramm mehr gelöste Mineralstoffe pro Liter enthalten
… zusätzlich: die vorbeugende oder heilende Wirkung muss wissenschaftlich nachweisbar sein
… die Gewinnungs- und Abfüllanlagen müssen strenge arzneimittelrechtliche Anforderungen erfüllen
… meist dominiert ein bestimmter Mineralstoff mit spezifischer Heilwirkung
… gilt deshalb nicht als Lebensmittel, sondern als Arzneimittel, und darf nur mit der Zulassung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn auf den Markt gebracht werden

Quellwasser

… stammt aus unterirdischen Wasservorkommen
… wird an der Quelle abgefüllt
… hat Trinkwasserqualität
… benötigt keine amtliche Anerkennung

Tafelwasser

… wird künstlich hergestellt und besteht meist aus Trinkwasser plus weiteren Zutaten
… kann auch Meerwasser oder Natursole sein
… kann irgendwo abgefüllt werden
… darf den Begriff „natürlich“ nicht enthalten
… darf keinen Quellennamen tragen
… benötigt keine amtliche Anerkennung

Leitungswasser

… besteht in Deutschland aus etwa zwei Teilen Grundwasser und einem Teil Oberflächenwasser und kann deshalb auch Umwelteinflüssen ausgesetzt sein
… darf laut Trinkwasserverordnung mit Chemikalien aufbereitet werden
… unterläuft Kontrollen, bevor es ins Rohrnetz eingespeist wird

Exoten

… Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränke: Darunter sind Limonaden und Fruchtsäfte zu verstehen, die mit natürlichem Mineralwasser hergestellt werden, nicht mit Leitungswasser oder anderem Wasser.

… Sprudel: Wenn das Mineralwasser unter natürlichem Kohlensäuredruck aus seiner 
Quelle sprudelt oder wenn es mit Kohlendioxidzusatz abgefüllt wird, darf die Zusatz-
Bezeichnung „Sprudel“ verwendet werden.

… Sodawasser: So heißt ein Tafelwasser, das mindestens 570 Milligramm Natron pro
Liter enthält.

Der ganz spezielle Geschmack

Jedes Wasser hat seinen eigenen Geschmack, der abhängig ist vom eingangs beschriebenen Fließweg und von der Fließdauer. Die oben dargestellte Palette lässt sich wie folgt unterscheiden:

a) Säuerling oder Sauerbrunnen
Als Säuerling bezeichnet man ein Mineralwasser mit einem natürlichen Kohlendioxidgehalt ( eigene Quelikohlensäure ) von über 250 Milligramm pro Liter. Kommt oft in Vulkangebieten vor.

b) Sulfatwasser Sulfatwässer stammen aus extrem gipshaltigen Gesteinen und enthalten viel Schwefel. Ihr Geschmack ist recht bitter und ihre Wirkung leicht abführend.

c) Hydrogencarbonat-Wasser
…läuft durch Kalkgestein und ist relativ geschmacksneutral. Zu dieser Gruppe zählen die meisten Mineralwässer. Durch den hohen Härtegrad sind sie zur Teezubereitung ungeeignet.

FAZIT: Wasser ist keineswegs gleich Wasser. Achten Sie bei Ihrem nächsten Einkauf einmal auf die unterschiedlichen Bezeichnungen und testen Sie die verschiedenen Arten. Sie werden überrascht sein!

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