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In gewisser Weise ist die Avocado ein unentschiedenes Früchtchen: Sie schmeckt wie ein Gemüse, gilt aber als Obst. Und wenn ihre Schale so richtig vergammelt aussieht, dann ist ihr Fruchtfleisch gerade gut. MEINE VITALITÄT stellt Ihnen diese interessante Frucht vor.

Aussehen

Haben Sie sich nicht auch schon einmal gefragt, wie wohl die Pflanze aussieht, an der die dickbauchige Avocado gedeiht? Wir kennen sie ja nur aus dem Gemüseladen oder Supermarkt, wo sie mehr oder (zumeist) weniger ordentlich aufgereiht ihrer weiteren Verwendung harrt. Dass es kein mickriges Büschlein ist, das ein so kapitales Gewächs hervorbringt, mag sich von selbst verstehen. Aber dass es bis zu 15 Meter hohe Bäume sind, an denen die, je nach Art, mal runzeligen, mal glattwandigen „Butterbirnen“ gedeihen, überrascht dann doch. Ebenso wie die Tatsache, dass es sich bei der Avocado-Frucht botanisch gesehen nicht etwa, wie der stattliche Kern im Inneren vermuten ließe, um eine Steinfrucht handelt, sondern um eine Beere – und beim Acocado-Baum um ein Lorbeergewächs, dessen Blätter tatsächlich aussehen wie ein großes Lorbeerblatt.

Die Avocado ist oval bis birnenförmig und zirka 13 Zentimeter groß. Ihre Außenhaut ist dunkelgrün und warzig, das Fruchtfleisch cremefarbig, nahe der Schale grün und weich. In der Mitte befindet sich ein großer, ungenießbarer Kern, der Samen.

Geschichte

Ursprünglich kommt die Avocado aus dem tropischen und subtropischen Zentralamerika. Dort wird die Frucht schon seit etwa 10.000 Jahren genutzt. Die Spanier brachten sie in die Karibik, nach Chile und Madeira, bis sie im Laufe des 19. Jahrhunderts Verbreitung bis nach Afrika und Madagaskar, Malaysia und den Philippinen fand. Erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts aber wird die Avocado rund ums Mittelmeer angebaut.

Geschmack & Reife

Roh erinnert der Geschmack an Nüsse. Gekocht wird sie bitter und schmeckt nicht mehr so gut.

Avocados sind das ganze Jahr über erhältlich. Sie reagieren sehr empfindlich auf Druck. Wer erkennen möchte, ob die Frucht reif ist, nimmt sie in die Hand und übt leichten Druck auf die Schale aus. Gibt sie geschmeidig nach, ist die Frucht reif. Häufig sind Avocados in noch unreifem Zustand erhältlich.

Hier hilft ein Trick: Legen Sie die Avocado in ein Gefäß und bedecken sie die Frucht vollständig mit Mehl. Nun ist sie licht- und luftgeschützt und der natürliche Reifeprozess wird beschleunigt. Wird das Gefäß an einen warmen Ort gestellt, geht es noch schneller. In kurzer Zeit ist die Frucht nachgereift. Schütten Sie das Mehl auf einen Teller und waschen Sie die Avocado ab. Man kann sie auch in Zeitungspapier einwickeln: Bei Zimmertemperatur reift die Frucht in ein bis drei Tagen nach.

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Lagerung

Reife Früchte lagert man im Gemüsefach des Kühlschranks bei mindestens 6 Grad Celsius. Die Schnittflächen verfärben sich schnell schwarz. Mit etwas Zitronensaft lassen sich diese Verfärbungen verhindern.

Nährwert

Avocados enthalten kaum Zucker und Fruchtsäure, sind jedoch mit bis zu 30 Prozent Fett sehr kalorienreich. Sie besitzen einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und liefern Kalium und Vitamin E, Vitamin B2 und Vitamin B6. Die Anteil der Fette ist zwar hoch, aber diese gehören zu den gesunden Fetten, die alternativ zu tierischen Fetten in Wurst und Käse verzehrt werden sollten.

Verwendung

Die Avocado ist als Nahrungsmittel vor allem ein Öllieferant – keine Frucht neben der Olive enthält mehr Öl. Das Öl der Avocado ist relativ teuer. Es kostet etwa zehnmal so viel wie Erdnussöl.

Avocado wird fast immer kalt gegessen. Aber die Verwendung ist sehr unterschiedlich.

Man kann z.B. das Fruchtfleisch ganz einfach aufs Butterbrot schmieren und mit Salz bestreuen oder ganz als Butterersatz nutzen („butter pear“).

In Taiwan und auf den Philippinen werden die Avocados mit Milch und Zucker püriert und als Dessert getrunken (nicht zu viel Avocado nehmen, da das Getränk sonst zu gehaltvoll wird). In Südamerika macht man Eis aus Avocados, die Japaner nehmen sie für Sushi. In Indonesien entsteht aus Avocado, Milch, Kaffee und Rum ein Getränk. Sehr beliebt ist die Avocado-Crème-Suppe mit Limonensaft und scharfen Chilis und natürlich Guacamole, ein Avocado-Dip.

Der große Kern entpuppt sich als großer Vorteil: Nimmt man ihn heraus, lässt sich die kleine Vertiefung leicht mit den verschiedensten Inhalten füllen, etwa Huhn, Räucherfisch oder Meeresfrüchte. Nimmt man sie für Soßen oder Suppen, ist darauf zu achten, dass diese auf keinen Fall gekocht, sondern nur schwach erhitzt werden, sie könnten sonst bitter im Geschmack werden.

Tipp:

Neben den unzähligen Verwendungsmöglichkeiten als Nahrungsmittel kann die Avocado auch als Beauty-Booster verwendet werden, denn abgesehen vom guten Geschmack und der Vielfalt der Speisen ist ihr Öl auch noch gut für die Haut.

Zerdrücken Sie das Fruchtfleisch und vermischen Sie es mit 1 TL Honig (bei trockener Haut) oder ein paar Spritzer Zitronensaft (bei normaler bis fettiger Haut). Die fertige Mischung tragen Sie dann als Maske auf Ihr Gesicht auf und lassen sie einige Minuten einwirken. Ihre Haut wird nach der Maske einen schimmernd seidigen Teint haben. Mehr Schönheitstipps finden Sie hier.

Weitere Informationen:

Probieren Sie das Fischfilet à la Mexicana mit Avocadoreis

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