Ob Wellnessurlaub, Gesundheitstrip oder ein unverfälschtes Naturerlebnis mit der Familie – Urlauber werden immer mehr zu Individualtouristen. Der Massentourismus à la Ballermann oder italienischer Adria schreckt zunehmend ab. Das Bedürfnis nach Erholung in einer natürlichen Umgebung nimmt stetig zu.
Ökotourismus oder auch nachhaltiger und sanfter Tourismus ist eine verantwortungsvolle Form des Reisens in relativ unberührte Gebiete. Die Natur und die ansässige Bevölkerung sollen so wenig wie möglich Schäden davon tragen. Die bereiste Region soll mit allen Sinnen erlebbar sein. Dazu zählen naturbezogene Aktivitäten in attraktiven Landschaften wie zum Beispiel:
• Kanutouren auf Seen und Flüssen
• Wanderungen in den Bergen
• Ferien auf dem Bauernhof
• Radreisen
• Tierbeobachtung und
• Naturfotografie
Geschichte und Entwicklung des Ökotourismus
Der Begriff des sanften Tourismus entstand Ende der 70er Jahre. Er stellte die Frage nach Mitverantwortung in den Tourismusregionen durch die Reisenden, besonders in Entwicklungsländern. Heute achten viele Veranstalter für ökologisches Reisen auf familiär geführte Gasthäuser und vermeiden anonyme, austauschbare Hotels. Die landestypische Lebensweise wird so besser transportiert und die Einheimischen können am Millionenmarkt Tourismus mitverdienen.
Umweltfaktoren
In der Tourismusbranche werden nicht erneuerbare Ressourcen verbraucht und Umweltbelastungen verursacht. Der Reiseveranstalter ColibriUmweltReisen pflanzt für jeden Flug Bäume zum Ausgleich der Klimabilanz. So werden beispielsweise für Langstreckenflüge 100 Bäume pro Flug und Person gepflanzt. Ein Baum bindet pro Jahr 150 Kilogramm Kohlendioxid – 40 Bäume können so eine Fernreise ausgleichen, die rund sechsTonnen Kohlendioxid verschlingt. ColibriUmweltReisen hat schon über eine Millionen Bäume gepflanzt. Wenn Sie direkt die Verantwortung für die Umweltfolgen Ihres Fluges übernehmen wollen, gibt es das Angebot von atmosfair: Passagiere zahlen freiwillig für die von ihnen verursachten Klimagase. Das Geld wird zum Beispiel in Solar- und Wasserkraftprojekte investiert. Die Entscheidung, mit welchem Verkehrsmittel es in den Urlaub geht, trägt wesentlich zum Schutz der Umwelt bei. Grundsätzlich belastet eine Reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus oder Bahn die Umwelt weniger als mit dem Auto oder Flugzeug.Die Verbraucher-Initiative empfiehlt für Urlaubsreisen: Keine Flüge unter 700 Kilometern, ab 700 Kilometern einen Mindestaufenthalt von acht Tagen und ab 2.000 Kilometern mindestens 15 Tage Aufenthalt. Und vermeiden Sie Zwischenlandungen: Bei Start und Landung verbraucht das Flugzeug die meiste Energie.
Vorteil – Land und Leute unverfälscht entdecken
Egal, ob Sie Ihre Urlaubsregion auf eigene Faust erkunden wollen oder ob Sie einer kleinen Reisegruppe angehören – beim nachhaltigen Reisen werden Sie sie aus einer authentischen Perspektive kennenlernen. Abhängig vom Reiseziel ist das ökologische Reisen oftmals eine preisgünstige Alternative zum All inclusiv – rundum versorgt – Urlaub. Ein Preisvergleich lohnt sich.
Nachteil – Verzicht auf mitteleuropäische Komfortmaßstäbe
Wird im Urlaubsgebiet auf sanften Tourismus geachtet, werden die natürlichen Gegebenheiten kaum verändert. Die Gäste sollen sich auf eine ursprüngliche Weise fortbewegen, das heißt zu Fuß, mit Booten oder Reittieren. Die Unterkünfte sind meist einfach und landesgemäß gehalten. Wer auf ein reichhaltiges Frühstücksbüffet und straff durchorganisierte Ausflüge nicht verzichten möchte, der kann dem Ökotourismus wahrscheinlich nur wenig abgewinnen.
FAZIT: Blaue Meere, klare Seen und grüne Wälder sind nicht mehr das alleinige A und O der Urlauber. Die Zahl derer, die sich für seltene Pflanzen, heimische Tiere und ausgefallene Steine interessieren, steigt permanent. Der Tourismus ist auf eine intakte Natur und Umwelt angewiesen.
Weitere Informationen:
Wer nachhaltig Reisen möchte, findet bei forum anders reisen eine Vielfalt an Angeboten von über 100 Reiseanbietern, die sich auf ökologischen Tourismus spezialisiert haben: www.forumandersreisen.de
Klimabewusstes Reisen ist der Schwerpunkt von atmosfair: www.atmosfair.de
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