©Christine Mühlberg
Advertisement

Schon lange ist die Polnische Ostseeküste für die deutschen Touristen zum beliebten Reiseziel geworden und touristisch gut erschlossen. Aber einen Geheimtipp hat unsere Expertin Christine Mühlberg noch parat. Am westlichen Eingang zum Slowinski Nationalpark liegt der Ort Rowy (Rowe), ein kleiner ehemaliger Fischerort, ca 400 km von Berlin entfernt. MEINE VITALITÄT gibt Tipps zur Erkundung des Nationalparks.

Zu jeder Jahreszeit eine Reise wert

Gut ausgeschilderte Wege laden zu Fahrradtouren oder Wanderungen ein. Hier findet der Erholungssuchende neben den äußerst gesunden klimatischen Verhältnissen Ruhe und Entspannung. Rowy hat, wie viele der kleinen Badeorte an der Polnischen Ostsee, zwei völlig verschiedene Gesichter. Von Mitte Juni bis September herrscht hier munteres Urlaubstreiben. Cafés und Restaurants haben geöffnet, Souvenirstände mit unzähligen Bernsteinketten locken die Touristen und an jeder Ecke gibt es leckeren, frisch geräucherten oder gebratenen Fisch. In der Vor- und Nachsaison hingegen herrscht völlige Ruhe, nach und nach schließen die Buden und Cafés, bis im November nur noch drei kleine Geschäfte geöffnet haben. Auch die meisten Hotels legen im Winter eine Ruhepause ein. Jetzt ist die Zeit für die Urlauber gekommen, die Ruhe suchen und die kilometerlangen einsamen Strände der Polnischen Ostseeküste genießen wollen.

Radtour oder Museumsbesuch – für jeden ist etwas dabei

Am besten erkundet man die Region mit dem Fahrrad (kann man im Hotel ausleihen) und radelt auf gut ausgeschilderten Wegen. Eine schöne Tour führt rund um den Garder See. Etwas Proviant sollte man einpacken und dann an einem der Rastplätze halt machen, wo Hobbyornithologen voll auf ihre Kosten kommen. Oder man besucht das kleine Museumsdorf Kluki. Hier erfährt man viel über das frühere Leben der Slowinzen, die ursprünglichen Bewohner am Lebasee. Der Besucher geht durch die original kaschubischen Häuser und fühlt sich sofort in ferne, vergangene Zeiten versetzt. Die Slowinzen selbst bezeichnen sich übrigens als Lebakaschuben. Früher hatten die Slowinzen sogar eine eigene Sprache, welche aber heute verschwunden ist. Oftmals gestalten die Hotels der Region „Kaschubische Abende“, auf denen Folkloregruppen die alten Lieder und Tänze der Kaschuben darbieten. Dazu gibt es ein kaschubisches Buffet mit den traditionellen Speisen, wie Fisch, Schmalz, eingelegte Gurken, Nusssuppe und vieles mehr.

Eine Dünenlandschaft, die fasziniert

Fährt man nach dem Besuch des Museums durch den Ort Kluki bis zum Lebasee, kann man vom Ufer einen wunderschönen Ausblick auf die Wanderdünen von Leba genießen.
Niemand, der in dieser Gegend weilt, sollte den Besuch der eindrucksvollen Wanderdünen bei Leba verpassen. Ob man sich vom Strand nähert, durch den Wald wandert oder die bequemen Elektrobahnen ab dem Parkplatz nutzt, hat man die bis zu 46 m hohen Dünen einmal erklommen, ist man überwältigt. Die Vorstellung, dass sich diese gewaltigen Sandberge 9 – 10 m im Jahr unaufhaltsam bewegen und dabei ganze Häuser und Wälder unter sich begraben, ist schon außergewöhnlich. Die abgestorbenen Baumstümpfe mit ihren bizarren Formen zeugen davon.

Fazit: Der Slowinski Nationalpark ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Unbedingt sollten Sie auch einen Ausflug nach Gdansk (Danzig) einplanen. Nutzen Sie dazu das Angebot des Hotels, so ersparen Sie sich Parkplatzsuche und Gebühren. Die alte Hansestadt hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, so dass ein Tag sicher zu kurz ist, um alles zu entdecken.

©Christine Mühlberg

Weitere Informationen:

Lesen Sie auch die interessanten Artikel unserer Expertin Christine Mühlberg zu den Themen Fischland Darß – Zingst  und Kolberg.

Advertisement