©Mandy Böhme
Advertisement

Lombok hat die weißeren Strände, den höheren Vulkan und die interessanteren Tauchreviere. Die indonesische Insel pflegt ihr Image, eine Art Bali wie vor 20 Jahren zu sein. Tatsächlich ist der Massentourismus hier noch nicht angekommen: Die wenigen Urlauber schätzen an Lombok vor allem die unberührte Natur und die menschenleeren Küstenstreifen. MEINE VITALITÄT stellt Ihnen das Stück vom Paradies vor.

Als Teil der kleinen Sundainseln liegt Lombok im Indischen Ozean zwischen Bali im Osten und Sumbawa im Westen. Von Deutschland aus erreichen Sie den erst im Jahr 2011 neu eröffneten Hauptstadtflughafen in Mataram mit Zwischenstopp in Singapur oder Kuala Lumpur zum Beispiel mit Lufthansa und Garuda Airlines. Auch die Überfahrt mit der Fähre von Bali aus ist möglich und dauert etwa sechs Stunden – inklusive Wartezeit bis zur Anlegeerlaubnis. Die Trockenzeit von Mai bis Oktober ist auch die beste Reisezeit. Bei tropisch warmen Temperaturen um die 30 Grad lassen sich die Naturschönheiten von Lombok ganz entspannt erkunden.

Einzigartige Vulkanlandschaft

Im Norden von Lombok befindet sich der über 3726 Meter hohe Rinjani, Indonesiens zweithöchster und aktiver Vulkan. Die Flächen im Hochland werden für den Reisanbau genutzt. Wie im Postkartenmotiv prägen hier die für Asien typischen Reisterrassen das Bild. Der Name Lombok bedeutet übrigens Chili: Ein wichtiges Anbauprodukt ist die Chilisorte Cabe Lombok, die zu Cayennepfeffer vermahlen wird. Grün und fruchtbar ist die Vulkaninsel jedoch nur im Westen, zum Osten hin wird die Landschaft immer trockener und savannenartiger.

Grenze zwischen Asien und Australien

Botanikfans haben bei einem Lombokurlaub besonders viel zu entdecken. Denn zwischen den Nachbarinseln Bali und Lombok verläuft die sogenannte Wallace-Linie. Während Balis Landschaft eher asiatisch geprägt ist, herrscht auf Lombok die australische Pflanzenwelt vor. Das Meer zwischen den Inseln ist an dieser Stelle so tief, dass dort niemals Landbrücken entstehen konnten, wodurch sich die Vegetation ganz unterschiedlich entwickelte.

Belebte Westküste

Bis in die 90er Jahre hinein war Lombok praktisch touristisches Niemandsland. Während die Nachbarinsel Bali als Insel der Götter nach wie vor die meisten Indonesien-Besucher anlockt, war Lombok lange Zeit kaum bekannt. Inzwischen haben sich besonders an der Westküste einige Hotels mit vier oder fünf Sternen zu den typischen Lodges und Homestays gesellt. Die Region um Senggigi Beach nördlich von Mataram ist ein beliebtes Ziel. Hier gibt es Restaurants und Bars und am Abend erwachen die Straßenwarungs, kleine Verkaufsstände auf Rädern, die köstliches Seafood anbieten.

Auf du und du mit Meeresschildkröten

Besonders bei Backpackern gefragt sind die drei Gili-Inseln im Nord-Westen Lomboks. Air, Meno und Trawangan liegen eine knappe Bootsstunde von der Hauptinsel entfernt und sind ein Paradies zum Schnorcheln und Tauchen. Die indonesische Unterwasserwelt ist hier noch fast ursprünglich erhalten und die farbenprächtigen Korallenriffe sind vom Strand aus mit wenigen Schritten zu erreichen. Exotisch bunte Fische und Meeresschildkröten machen die Gili Islands zu einem Highlight im Lombokurlaub.

Sonnenaufgang über dem Vulkan

Der gewaltige Vulkan Rinjani mit seinem Kratersee ist der heilige Berg der Inselbewohner. Abenteuerlustige können ihn in einer zweitägigen Trekkingtour erklettern. Der Weg führt durch den umliegenden Nationalpark mit idyllischen Quellen und Wasserfällen. Doch Achtung: Unternehmen Sie diese Wanderung niemals alleine, sondern nur mit einem einheimischen Bergführer. Der Regenwald ist nicht ungefährlich und für Ortsfremde ist es fast unmöglich, den Weg über rutschige Brücken und durch Flussbetten zu finden. Wer die Tour um Mitternacht beginnt, wird mit einem fantastischen Blick auf den Sonnenaufgang belohnt.

Surfen in Kuta Lombok

Viele Besucher zieht es zum Wellenreiten auf die Insel. Am Strand von Kuta im Südwesten (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Strand Kuta auf Bali) treffen sich Anfänger und Surfcracks. Hier können Sie auch ein Boot chartern und sich zu weiter entfernten Surfspots bringen lassen. Die Fahrer sind meist selbst Surfer und helfen gerne mit Tipps weiter.

©Mandy Böhme

Kultur und Tempel

Die meisten der 2,4 Millionen Einwohner Lomboks gehören zur Volksgruppe der Sasak, Anhänger einer muslimischen Kultur mit Einflüssen des (auf Bali vorherrschenden) Hinduismus sowie Ahnenkult. Entsprechend unabhängig sind die religiösen Zeremonien auf Lombok vom Rest der indonesischen Glaubensrituale. Ein Besuch der zahlreichen Tempelanlagen lohnt sich auf jeden Fall. Der Batu Bulong Tempel zum Beispiel befindet sich nahe Senggigi Beach auf einem Felsen am Meer, der ein Loch in der Mitte hat und eine traumhafte Kulisse für ein Sonnenuntergangsfoto bietet. Der Puri Lingsar bei Mataram gehört zu den ältesten Hindutempeln auf Lombok, wird aber gleichzeitig von Anhängern des Islams als Gebetsstätte genutzt.

Fazit: Die Insel Lombok ist die weniger überlaufene Alternative zu Bali. Sonnenanbeter lieben die idyllischen Strände, Abenteuerhungrige können hier den Tauchgang mit der Vulkanbesteigung verbinden und auch die Kultur kommt mit beeindruckenden Tempelanlagen nicht zu kurz. Lombok nur als Tagesausflug von Bali aus zu buchen, ist viel zu schade. Dafür hat die kleine indonesische Trauminsel einfach zu viel zu bieten.

Weitere Informationen:

Wissenswertes zu Veranstaltungen, Restaurants und Ausflügen auf Lombok erfahren Sie aus der aller zwei Wochen erscheinenden Inselzeitung „The Lombok Guide“. Hier geht’s zur kostenlosen Online-Version. (auf englisch)

Aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise für Indonesien hat das Auswärtige Amt zusammengestellt: www.auswaertiges-amt.de.

Reiseführer zu den beiden indonesischen Inseln Bali und Lombok finden Sie auf amazon.de.

Traumhafte Urlaubsziele finden Sie auch in unseren MEINE VITALITÄT Artikeln:

Die Grüne Insel: Neuseeland für Entdecker

Neukaledonien: Die größte Lagune der Welt im Herzen des Pazifiks

Advertisement