©iStock/PamelaJoeMcFarlane
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Auf dem Wasser unterwegs mit einem Kanu bringt Spaß für Groß und Klein. Kanus nennt man alle Wassersportgeräte, die mit Paddeln in Blickrichtung bewegt werden. MEINE VITALITÄT stellt die beiden wesentlichen Gattungen der Kanus vor: die von den Eskimos entwickelten Kajaks und die von den nordamerikanischen Indianern zur Jagd und zum Fischfang benutzten Kanadier.

Fürs Kanuwandern: der Kanadier

Der Kanadier ist ein (meist) offenes Kanu, in dem zwei oder mehr (manchmal bis zu vier) Personen Platz finden. Es wird im Allgemeinen mit Stechpaddel gefahren. Im Kanadier kniet man entweder oder man sitzt auf einem festen Sitz oder Luftkissen.
Der Kanadier ist ein Kanu, das sehr gut zum gemütlichen Kanuwandern geeignet ist: Der Kanadier ist nicht nur kippstabiler als das Kajak, er ist zu zweit einfacher zu fahren und das Ein- und Aussteigen ist einfacher, weil der Kanadier offen ist. Zudem ist er mit dem Stechpaddel auch für Anfänger leicht zu steuern.

Auf größeren Kanu-Touren sehr wichtig, kann man im Kanadier viel Gepäck unterbringen. Man kommt auch viel leichter an das Gepäck heran, als im geschlossenen Kajak. 
Wer mit Kindern eine Kanu-Tour plant, wird sich wahrscheinlich für ein Kanadier entscheiden, besonders, wenn die Kinder noch kleiner sind. In größeren Kanus können zwei Kinder zusammen auf der Mittelbank im Kanu sitzen und sich ausruhen, während die Eltern paddeln.
Wie bei allem im Leben: Nachteile hat der Kanadier auch. Er ist windempfindlicher (weil er höher aus dem Wasser ragt), weshalb man sich auf großen Seen am Ufer halten sollte. Für Meeresküsten ist der Kanadier nicht geeignet. Weil er oben offen ist, kann auch Wasser ins Kanu spritzen, hier kann ein Spritzschutz Abhilfe schaffen.

Kanadier-Typen

  • Wander-Kanadier: 
    Die »Indianerboote« sind die Familienvans unter den Kanus. Sie nehmen Kinder oder Hunde ebenso auf wie das Gepäck für eine mehrtägige Paddeltour mit Zelt und Campingküche. Ihr Revier sind Seen und Wanderflüsse (ohne allzu starke Strömung).
  • Faltkanadier: 
    Er besteht im Wesentlichen aus einer flexiblen Außenhaut aus PVC-Plane und einem zusammenklappbaren Gestänge, meist aus Aluminiumrohren, seltener aus Holz. 

    Vorteile: Platzersparnis, leichterer Transport und geringes Gewicht.

    Nachteil: 
    Der erforderliche Zeitaufwand für Auf- und Abbau des Faltkanadiers, für den je nach Übung und Erfahrung mit ca. 30 bis 60 Minuten gerechnet werden muss.

Für Wildwasserfahrten: das Kajak

Die Unterschiede eines Kajaks im Vergleich zu einem Kanadier sind schon auf den ersten Blick erkennbar: Ein Kajak ist ein geschlossenes Kanu, dessen Oberfläche nur ein oder zwei Öffnungen besitzt, in denen man beim Kanufahren sitzt. Der Innenbereich ist natürlich ein Freiraum, sodass man mit ausgestreckten Beinen in dem Kajak sitzen kann und durch die geschlossene Decke besser vor Spritzwasser geschützt ist. Das Boot wird mit einem Doppelpaddel gesteuert, das also zwei Blätter besitzt und gerade für Anfänger eine Herausforderung sein kann. Aufgrund seiner Konstruktion ist dieser Kanu-Typ deutlich schneller und wendiger als ein Kanadier. Daher wird er weniger zum Kanuwandern verwendet, sondern eher für Fahrten durch Wildwasser und stärkere Strömungen.

Vorteile gegenüber dem Kanadier hat ein Kajak auf großen offenen, windigen Wasserflächen: Weil es tiefer liegt, ist es weniger windempfindlich. Insofern kann der Kajak auch zum Kanuwandern interessant sein, insbesondere auf großen Seen. Allerdings bietet der Kanadier mehr Stauraum als ein Kajak.

Kajak-Typen

  • Wildwasser- Kajaks: 
    Das Kajak ist extrem wendig und lässt sich von Querströmungen nicht aus der Ruhe bringen. Das Material (Polyethylen) ist nahezu unzerstörbar.
  • Touren-Kajaks: 
    Sie sind – die passende Ausstattung vorausgesetzt – vom leichten Wildwasser über ruhige Flüsse und Seen bis hin zum Küstenpaddeln einsetzbar. Je kürzer, desto wendiger sind sie (gut bei Tagestouren auf kurvigen Flüssen). Mit zunehmender Baulänge steigen auch Geschwindigkeit und Gepäckvolumen (gut bei langen Trips auf weiten Gewässern).
  • Faltkajak: 
    Die meist hohe Kippstabilität der Faltboote macht sie anfängertauglich, lässt aber auch den versierten Paddler bei schwierigen Bedingungen entspannt im Boot sitzen. Mit etwas Übung lässt sich ein Faltboot in ca. 20 Minuten aufrüsten.

Fazit:
Egal, ob Kajak oder Kanadier: Mit beiden Kanus kann die wunderbare Natur vom Wasser aus erlebt werden. Der Abenteurer trifft sicher mit dem Kajak die richtige Wahl, und wer die Umgebung beschaulich entdecken möchte, wählt den Kanadier. 

Weiterführende Informationen:

Auch der Bundesverband Kanu e.V. hat zahlreiche Informationen für Kanufreunde auf seiner Webseite zusammengestellt.

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