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Die Hauptstadt der Briten ist schon seit Jahrhunderten ein wahrer Drahtseilakt zwischen Modernität und Tradition. Auf der einen Seite der Themse thront die unantastbare Queen im Buckingham Palace, während im Süden die Wolkenkratzer in die Höhe sprießen. MEINE VITALITÄT erklärt Ihnen warum die echten Briten im Anzug im Pub stehen, was Sie über Londoner Hotels wissen sollten, wohl-gehütete Geheimnisse und die berühmtesten Must-Sees in der größten Stadt Europas.

Wer nach London reist, muss Zeit mitbringen

Planen Sie mindestens 5 Tage. Sie müssen bedenken: London ist flächenmäßig eine der größten Städte der Welt und deshalb dauern selbst kleine Busfahrten innerhalb eines Viertels bis zu einer halben Stunde. Lassen Sie sich davon aber nicht abschrecken: Die Busfahrten in den roten Doppeldeckern durch die Londoner Bezirke sind meistens echte Highlights. (Wer braucht da noch teure Stadtrundfahrten?) Schaut man unbeteiligt auf London als Ganzes, sieht man eine laute Großstadt, in der es das schlimmste Vergehen ist, in der U-Bahn Augenkontakt herzustellen. Erst wenn man London in seine vielen kleinen wunderschönen Ecken aufbricht, entdeckt man den unwahrscheinlich witzigen, modernen, höflichen und vor allem kollegialen Charme der Stadt. Also seien Sie bloß nicht genervt von den Menschen auf der Straße, den überfüllten Tubes und dem Dauerregen. London ist so viel mehr als das.

Schwarze Taxen, rote Busse und ein grauer Himmel

In London regnet es. Das ist zumindest ein Fakt, der uns unser Leben lang über die Stadt verfolgt. Ein wenig Wahrheit steckt auch darin: Es regnet wirklich sehr häufig (- Nicht, dass die Stadt etwas dafür könnte). Trotzdem sollten Sie London deshalb nicht gleich von Ihrer Urlaubsliste streichen. Glauben Sie uns, Sie werden nirgendwo Menschen begegnen, die so vollkommen unberührt und organisiert an die Nässe von oben herangehen. In der Angel Underground Station im Norden vom Stadtzentrum steht geschrieben: „In the Bible it rained for 40 days, they called it a disaster. In England we call it summer.“ (Frei übersetzt: Als es in der Bibel 40 Tage geregnet hat, nannten sie es eine Katastrophe. In England nennen wir es Sommer.) Der Regen spielt einfach eine so unwichtige Nebenrolle im Leben aller Londoner, dass es Sie anstecken wird. Sie gewöhnen sich daran, einen kleinen Regenschirm in Ihrer Handtasche mitzuführen und auch daran, dass selbst im schlimmsten Schauer niemand die Zeit hat, sich unterzustellen und abzuwarten. Schneiden Sie sich eine Scheibe davon ab und gehen Sie ganz gelassen mit dem Thema Wetter um.

„Must-See“s und „Must-Not-See“s

Es führt einfach kein Weg daran vorbei: Wenn Sie in London sind, dann müssen Sie zum Big Ben. Der Turm, der die wohl berühmteste Glocke der Welt trägt, ist einfach ein ganz typisches Must-See, sollten Sie in der Stadt sein. Keine Sorge, London hat es Ihnen leicht gemacht und ganz komfortabel noch einige andere wichtige Sehenswürdigkeiten in Gehweite gelegt: Big Ben ist Teil der Houses of Parliament, in dessen eindrucksvollen Räumlichkeiten das britische Parlament tagt. 

Nur ein paar Hundert Meter weiter liegt das Westminster Abbey, die berühmte Kirche, in der alle britischen Monarchen gekrönt und beigesetzt werden. (Aufpassen: Erhöhte Eintrittspreise. Sollten Sie mit einem schmalen Budget nach London reisen, reicht es, diese wunderschöne Kirche auch von außen betrachtet zu haben. Haben Sie ein wenig mehr Geld zur Verfügung, schauen Sie sich unbedingt das Grab von Isaac Newton im Inneren an.)

Wenn Sie am Big Ben in die Parliament Street einbiegen und dieser folgen, kommen Sie direkt an der Downing Street vorbei, wo natürlich der amtierende britische Premierminister wohnt. Gehen Sie auf der Straße weiter, dann kommen Sie gleich zum Trafalgar Square. Wenn Sie sich unsicher sind, schauen Sie hoch. Nelsons große Statue auf der 52 Meter hohen Säule führt Sie direkt an Ihr Ziel.

Dort angekommen empfehlen wir die National Gallery oder auch die National Portrait Gallery. Ein großes Plus: Museen sind in England staatlich gefördert und damit kostenfrei. Zu Ihrer Linken sehen Sie dann ein großes Tor: In dieser Richtung liegt der Buckingham Palace. …Keine Lust auf königliche Anblicke, dann gehen Sie besser links an der National Gallery vorbei und kommen direkt zum Piccadilly Circus, Londons Time Square.

Vielleicht haben Sie auch Lust auf einen guten Film oder Sie sind wegen einer besonderen Filmpremiere gekommen? Dann gehen Sie rechts vorbei an der National Portrait Gallery und hinauf zum Leicester Square, dem Kino-Mekka in London.

Aber vielleicht haben Sie ja auch Lust auf eine kleine Bustour: Dann steigen Sie rechts von Nelson in den Bus 15 in Richtung Tower Hill und rollen vorbei an Sehenswürdigkeiten wie dem Royal Court of Justice, dem Savoy und der St.Pauls Cathedral bis hin zum Tower of London. 

Sie merken schon. Vom Trafalgar Square kommen Sie beinahe überall hin. Das alles hört sich für Sie nach zu viel Laufen an? – Verständlich. Nehmen Sie am Fuße des Big Ben die Fähre in Richtung Greenwich, die Sie ganz bequem mit Ihrer Tageskarte für das Bus- und Underground- Netz betreten können, setzen Sie sich ans Fenster und betrachten Sie alles vom Wasser aus.

Beinahe alle Sehenswürdigkeiten, von denen Sie sicher schon so viel gehört haben, kann man von der Themse aus sehen. Klares Must-Not-See: Das London Eye. Quetschen Sie sich nicht in eine Glaskabine mit 150 anderen Menschen, um dann einen schlechten Blick zu haben für einen exorbitanten Preis.

©Kim Weidemann

Feierabendzeit heißt Pub-Zeit

Wenn Sie sich abends in einem der urigen Londoner Pubs niederlassen und in Ruhe Ihr Bier trinken wollen, sollten Sie früh dran sein. Circa um 17 Uhr machen die Londoner Feierabend und weil die meisten Londoner mittlerweile außerhalb des Zentrums wohnen, lohnt sich ein Umweg nach Hause nicht und Sie gehen mit Anzug und Schlips direkt in den Pub. Fühlen Sie sich also nicht underdressed, wenn Sie in einen Pub kommen und die meisten Gäste gestriegelt und gebürstet aussehen. Selbst der konservativste Engländer in Lederschuhen wird nach einigen Pints Ihres schalen Biers gesprächig und sehr interessiert.

In der Regel unterhält sich der Brite gerne über die neusten Nachrichten, die Aktienkurse oder Politik, aber natürlich können Sie ihn auch mit einer gekonnten Konversation über die neusten Spielstände in der Premiere League aufwecken. Trauen Sie sich ruhig sie anzusprechen: Londoner sind bekannt dafür, im Pub neue Freundschaften zu schließen, und lieben eine gute Unterhaltung. Aber Achtung: Diese Regel gilt nur für den Pub; bloß nicht im Zug versuchen ein Gespräch anzufangen.

Wenn Sie abends also noch Durst auf ein Bier haben oder Hunger auf eine deftige Portion Fish ’n Chips, scheuen Sie sich nicht, sich einfach dazuzustellen. Bei dem Platzmangel in den meisten Pubs ist das eh meist unvermeidlich.

Last but not Least

Einige letzte Dos und Don’ts für Ihren perfekten London-Urlaub:

  1. Hotels. Die Unterkünfte in London, die sich Hotel schimpfen dürfen, sind meistens heruntergekommen, winzig und total überteuert. Wenn Sie trotzdem Wert auf richtige Hotelatmosphäre legen, dann buchen Sie unbedingt eine Hotelkette, wie zum Beispiel: Premier Inn, Holiday Inn oder Travellodge, weil diese meistens weltweit den selben Zimmerstandard haben. Tipp: Probieren Sie doch einmal die Alternative AirBnb oder Wimdu. Hier können Sie individuelle Appartements und Zimmer finden.
  2. Um von A nach B zu kommen, besorgen Sie sich gleich nach Ihrer Ankunft am ersten Bahnhof die Oyster Card. Auf diese kleine blaue Karte können Sie Geld aufladen und fahren günstiger als mit normalen Fahrkarten durch London. Tipp: Die Oyster Card zählt für Bus, Underground, Overground, Tram, National Rail und die Fähren auf der Themse.
  3. Scheuen Sie sich nicht, in der Oxford Street shoppen zu gehen. Das ist keine Touristenfalle, auch Londoner gehen hier einkaufen.

Wichtig: Bleiben Sie ganz entspannt und lassen Sie sich nicht Ihre schöne Urlaubslaune von Kleinigkeiten verderben

MEINE VITALITÄT wünscht Ihnen einen wunderbaren London-Urlaub!

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