Es ist so weit. Da ist sie wieder. Elf lange, teilweise kalte Monate habe ich darauf gewartet, dass die Welt wieder in Lichterketten, Glitzer-Kugeln und Adventskränzen erstrahlt. Es ist so: Ich liebe Weihnachten. Bedingungslos.
Ich liebe die nervige Weihnachtsmusik, ich liebe Christstollen, ich liebe es, die immer gleichen Weihnachtsfilme zu sehen – „Schöne Bescherung“ mit Chevy Chase ist jedes Jahr ein absolutes Muss! Ich liebe es, ein paar Tage lang 24 Stunden nonstop mit meiner Familie und meinen Freunden zusammen sein zu können. Ich liebe es, Pullis anzuziehen, die im Dunkeln leuchten oder die leise die Melodie von „O Tannenbaum“ spielen. Ich liebe es, meine Freunde mit Wham!’s „Last Christmas“ zu malträtieren und mir den Bauch mit Glühwein und Keksen vollzuschlagen.
Weihnachten ist einfach klasse. Meine Vorfreude beginnt bereits in der letzten November-Woche. Sobald ich meine Weihnachts-CD rausgekramt und den Song „All I want for christmas is you“angemacht habe und dieser durch die ganze Wohnung schallt, ist Weihnachten offiziell eröffnet.
Dann gibt es kein Halten mehr: Fenster-Bilder (so kleine süße Schneemänner auf Schlitten), der obligatorische Weihnachtsbaum, Lichterketten, Rentier-Papp-Aufsteller, Weihnachtsmänner, die zu Jingle Bell Rock tanzen, Nikolaus-Strümpfe und Schleifen an den Türen, ein Teller mit Schokokugeln, Lebkuchen und Nüssen auf dem Wohnzimmertisch und Schnee an den Fenstern. Der Adventskalender gehört natürlich zur Grundausstattung. Standard.
In der Weihnachtszeit habe ich auch konsequent gute Laune – solange es irgendwo Spekulatiuskekse für mich gibt, kann mich so gut wie nichts erschüttern. Ich bin wirklich das größte Weihnachtsopfer, das da draußen frei herumlaufen darf.
Ich weiß, dass viele von euch da draußen dem Grinch Konkurrenz machen könnten und mit Weihnachten so gar nichts am Hut haben. Aber es geht ja gar nicht vordergründig um diesen Konsum-Shit. Es geht nicht um die Geschenke, die Besorgungen, die Verpflichtungen… Es geht um den Zauber, der in dieser Zeit in der Luft liegt. Diese Magie von Weihnachten, die mich jedes Jahr aufs Neue fasziniert und beflügelt.
Worum es wirklich geht…
Es geht doch eigentlich darum, sich auf das zu besinnen, was wirklich wichtig ist. Es geht darum, Zeit mit den Menschen zu verbringen, die man im Herzen trägt. Ich finde, in der Weihnachtszeit und in der Zeit zwischen den Jahren sollte man versuchen, mal ein bisschen zu entschleunigen. Man sollte versuchen, ein paar Tage zur Ruhe kommen. Man sollte versuchen, sich auf die Dinge zu konzentrieren, für die man dankbar ist. Für die man dankbar sein kann. Und das sind sicherlich einige. Für jeden von uns.
Wenn man das Jahr Revue passieren lässt, sollte man aber auch nicht den Fehler machen, etwas zu bereuen – was man anders oder hätte besser machen können. Wir haben doch nur das eine Leben. Was wollt ihr damit anfangen? Überlegt es euch gut. Im Endeffekt ist es doch so: die Vergangenheit ist vorbei. Daran lässt sich nichts mehr rütteln. Aber das, was wir haben, ist viel kostbarer: die Gegenwart und die Zukunft. Reicht das nicht? Ist das nicht genug? Leben heißt leben. Also seid mutig. Glaubt an euch. Traut euch, Risiken einzugehen.
Ich meine, wenn wir uns darauf besinnen und darauf berufen, was wir jetzt in der Lage sind zu tun, zu sagen und zu machen, reicht das nicht vollkommen aus? Ist das nicht eines der wichtigsten Dinge, die uns geschenkt worden sind? Einfach so? In einer Welt, die – gerade – von Hass und Terror geprägt wird, sollte man versuchen, seinem Herzen zu folgen. Man sollte versuchen, für die Menschen da zu sein, die man liebt. Viele haben leider nicht mehr die Möglichkeit, ihren Lieben zu sagen, was sie ihnen bedeuten. Also nutzt eure Chance. Sagt den Menschen, die ihr liebt, dass ihr sie liebt. Jeden Tag.
Man sollte sich ruhig mal dessen bewusst werden, was man alles hat. Seien wir doch mal ehrlich: Eigentlich geht es uns gut – jedem Einzelnen von uns. Wenn man bedenkt, was da draußen los ist, haben wir bisher doch echt Glück gehabt. Aber warum höre ich die Menschen um mich herum dann konsequent meckern, jammern oder wie sie sich selbst bemitleiden? Und das auf wirklich hohem Niveau? Ich möchte das nicht. Ich möchte das echt nicht mehr anhören müssen. Das nervt.
Seid doch einfach mal ein bisschen netter zueinander
Albert Schweitzer hat einmal gesagt: „Mit gutem Beispiel voranzugehen ist nicht nur der beste Weg, andere zu beeinflussen – es ist der einzige.“ Wenn wir also alle anfangen würden, ein bisschen mehr Rücksicht auf den anderen zu nehmen und Toleranz füreinander zeigen würden, wäre diese Welt schon ein besserer Ort. Man darf sich selber einfach nicht immer so wichtig nehmen. Fangt doch einfach mal damit an, ein bisschen netter zueinander zu sein. Ich meine, man weiß doch nie, was der andere grade durchmachen muss. Warum kann man denn nicht einfach jeden Menschen mit Respekt und gegenseitiger Achtung behandeln? Warum ist das denn so schwer, auf den Anderen Rücksicht zu nehmen? Es ist doch vollkommen egal, welcher Religion oder Ethnie jemand angehört. Mensch ist und bleibt Mensch.
Es ist wahrscheinlich so, dass man anders mit Menschen umgehen würde, wenn man nicht nur ihr Gesicht, sondern auch ihre Geschichte kennen würde. Vielleicht müssen wir einfach daran denken, dass jeder von uns eine Geschichte hat. Jeder von uns hat schon einmal einen Verlust erleiden müssen, hat gekämpft und dennoch verloren oder sich in einem Menschen getäuscht. Vielleicht sollten wir einfach mal versuchen, uns gegenseitig näherzukommen. Auf den anderen zuzugehen. Auf den anderen achtzugeben.
Gerade in der Weihnachtszeit sollte man probieren, ehrlich zu sein. Vor allem ehrlich gegenüber sich selbst. Man sollte versuchen, dankbar zu sein. Man sollte versuchen zu helfen, wo man helfen kann, und da zu sein, wo man da sein kann.
Die Welt um uns herum
Ich glaube an Weihnachten. Und das lasse ich mir auch von keinem Pessimisten, Nörgler, Fiesling oder Zweifler kaputtmachen. Ich glaube an den Zauber von Weihnachten. Ich glaube daran, dass wir uns bemühen müssen, gute und aufrichtige Menschen zu sein. Ich glaube daran, dass Liebe schlussendlich gewinnen wird. Und ich glaube daran, dass wir alle mehr glauben sollten. An uns selbst, an unsere Nächsten, an unsere Mitmenschen. Vielleicht können wir damit nicht die Welt verändern, aber vielleicht ein kleines bisschen die Welt um uns herum.
Ihr mögt mich für naiv halten. Für unwissend oder realitätsfern. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass das Gute siegen wird. Ich bin mit mir im Reinen. Ich bin jeden Tag meines Lebens glücklich. Weil ich mich dazu entschlossen habe, glücklich zu sein. Weil ich mich dazu entschlossen habe, dankbar zu sein. Und ich weiß nicht, ob das die Zweifler und Pessimisten da draußen auch von sich sagen können. Ihr müsst einfach Vertrauen haben. In euch und in andere. Ihr könntet überrascht werden.
Ich wünsche euch allen da draußen eine fabelhafte Weihnachtszeit und ein frohes, gesundes neues Jahr. Ich wünsche euch den Mut, euren eigenen Weg zu gehen und für das zu kämpfen, was euch wichtig ist. Ich wünsche euch Verständnis, Respekt und Toleranz – für euch selbst und für euren Nächsten. Außerdem wünsche ich euch Erfolg, um eure Ziele zu erreichen und Liebe, damit ihr euch geborgen und nie einsam und alleine fühlt.
So. Und jetzt schnappt euch bitte einen Glühwein, gönnt euch ein Stück Christstollen und einen Spekulatiuskeks und verteilt da draußen mal ein bisschen Liebe. Es tut nicht weh. Versprochen.
Passt auf euch auf.
Frohe Weihnachten! Eure Kim.
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