Kreativität und Flexibilität sind Kompetenzen, die uns sowohl privat als auch im Job tagtäglich abverlangt werden. Dabei nehmen wir uns kaum noch die Zeit, aus routinierten Mustern auszubrechen, unsere Gedanken neu zu ordnen oder ab und an über den eigenen Tellerrand zu sehen. MEINE VITALITÄT sagt Ihnen, wie Sie sich mit Begeisterung auf die Suche nach neuen kreativen Ideen machen.
Wie denkt unser Gehirn?
Leider fallen uns negative Gedanken oft leichter als die produktive Ideenfindung. Das heißt in der Regel ist es einfacher zu beurteilen, was nicht funktioniert, anstatt darüber nachzudenken, auf welchem Weg unsere Ideen vielleicht doch realisierbar oder unsere Probleme lösbar sind. Das liegt daran, dass wir gerne in die im Stammhirn gespeicherten Kindheitsmuster zurückfallen. Diese bestehen aus den drei archaischen Mustern Angriff, Flucht und Erstarrung. Gerade im Job oder in der Beziehung verfallen wir häufig in diese Erstarrung und fühlen uns von Problemen vollkommen blockiert. Hirnforscher nennen dieses Phänomen die erlernte Hilflosigkeit.
Machen Sie sich Probleme!
Unser Gehirn ist Ursprung unserer Intelligenz, unserer Gefühle und unserer Kreativität. Leider findet man im hektischen Alltag kaum mehr die Zeit, seinen Gedanken einmal freien Lauf zu lassen. Meist folgt man der eingeübten Routine, um möglichst schnell und produktiv zu arbeiten. Dabei lohnt es sich, gewohnte Pfade zu verlassen und sich neuen Situationen zu stellen, denn unser Gehirn liebt es, Probleme zu lösen. Dafür ist es schließlich auch gemacht. Ein schöner Nebeneffekt: jeder neue Erfolg wird mit einem guten Gefühl belohnt.
Kann jeder Mensch kreativ sein?
Kreativität ist eine Frage der inneren Haltung, dem sogenannten Mind-Set. Bei der Ideengenerierung sind vor allem natürliche Neugier, Begeisterung und Spaß gefragt. Denn wer neue Wege beschreiten möchte, muss die alten zunächst verlassen. Manchen Menschen fällt dies besonders leicht, anderen weniger. Generell kann jedoch jeder Mensch kreativ sein, da kreative Problemlösung und Ideenfindung vor allem mit unserer angeborenen kindlichen Neugierzu tun haben, die jedoch in unserer kritisch-analytischen Gesellschaft leider häufig in den Hintergrund rückt.
Routinierte Denkmuster verlassen!
Es gibt einfache Regeln, um die gewohnten Muster zu verlassen und ganz einfach auf neue Ideen zu stoßen. Zum einen gilt: Es gibt kein richtig oder falsch. Alle Ideen sollten notiert werden. Zwar müssen Ideengenerierung und Ideenbewertung nicht strikt getrennt werden. Doch zunächst sollte jeder Einfall positiv betrachtet werden, da es in der Phase der Ideensammlung nicht primär um die Realisierung oder um die kritische Analyse geht. Erst bevor eine endgültige Entscheidung gefällt wird, ist es ratsam, eine Nacht darüber zu schlafen.
Kreativität kann man üben.
Kreativitätssteigerung ist simpel. Es geht darum, aus der Alltagsroutine auszubrechen, neue Eindrücke zu gewinnen und etwas zu tun, von dem Sie bisher überzeugt waren, dass Sie es nicht können. Sprechen Sie mit Fremden, gehen Sie auf einem anderen Weg zur Arbeit oder schreiben Sie einen Tag alles mit der anderen Hand. Sehen Sie Ihr Leben als Experiment: Man hat Ihnen immer gesagt, Sie könnten nicht singen? Dann werden Sie Mitglied in einem Chor. Sie sind beim letzten Versuch zu nähen kläglich gescheitert? Versuchen Sie es nochmal.
Zu Beginn fällt es schwer, auch Misserfolge als positive Erfahrung zu verbuchen. Doch jede Erfahrung, jede neue Beobachtung und jede Impression, die wir sammeln, ist ein Gewinn. Aus neuen Erfahrungen entstehen gleichzeitig immer neue Gedanken und Sichtweisen auf die Welt und ihre alltäglichen Herausforderungen. Auch ein Tagebuch kann hilfreich sein. Solche Ideenbücher bilden einen Pool aus Gedanken, die sich auch auf Projekte übertragen und kreative Lösungen entstehen lassen.
Schluss mit Grübeln!
Genauso wichtig ist die Fähigkeit, einen Gedankenkreis verlassen zu können und neue Richtungen im Denken einschlagen zu können, bevor man sich vollkommen in eine Idee verrennt. Die folgende kurze Meditationsübung beendet das Grübeln und schafft neue Aufmerksamkeit.
Betrachten Sie zunächst jeweils fünf Sekunden lang drei Dinge im Raum. Hören Sie dann genauso drei Geräusche und spüren Sie drei Dinge.
Anschließend betrachten Sie nur noch zwei Dinge, hören zwei Geräusche und spüren zwei Dinge. Wenn möglich andere als beim ersten Mal.
Zum Schluss konzentrieren Sie sich bewusst auf ein einziges Objekt im Raum, ein Geräusch und ein Gefühl an Ihrem Körper. Benennen Sie das, was Sie wahrnehmen, still für sich.
Fazit: In der Routine des Alltags vergessen wir häufig, unsere Kreativität zu fördern und uns dafür ganz bewusst und neugierig auf neue Situationen einzulassen. Dabei ist die kreative Ideenfindung besonders im familiären und beruflichen Alltag eine unserer wichtigsten Kompetenzen, um Probleme flexibel zu lösen und schnell einen Plan B zu entwickeln. Doch wer öfter einmal den Blick über den Tellerrand wagt, wird feststellen, wie einfach es ist, auf neue Ideen zu stoßen.